The Warriors Gate
© Leonine
The Warriors Gate
„The Warriors Gate“ // Deutschland-Start: 29. September 2017 DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Im Leben von Jack Bronson (Uriah Shelton) geht es drunter und drüber. So hat seine Mutter Annie (Sienna Guillory) große Geldsorgen, ein Verkauf ihres Hauses ist nur eine Frage der Zeit. Und als wäre das nicht schon belastend genug, wird er auch noch von einem Bully aus der Nachbarschaft verfolgt. Aber es gibt zwei Dinge, die ihm in dieser schwierigen Phase Halt geben. Da ist die Arbeit in einem chinesischen Antiquitätenladen. Und da sind die Computerspiele, eine große Leidenschaft von ihm, vor allem die, in denen er große Kämpfer spielen darf. Dabei ahnt er nicht, dass er selbst bald zu einem wird. Denn auf einmal steht der Krieger Zhao (Mark Chao) vor ihm. An seiner Seite ist die Prinzessin Su Lin (Ni Ni), die Jack als Schwarzer Ritter vor dem grausamen Barbarenkönig Arun (Dave Bautista) beschützen soll. Die Sache hat nur einen Haken: Der Schwarze Ritter ist lediglich eine Computerfigur, mit der Jack herzlich wenig gemeinsam hat …

Das Tor in eine fremde Welt

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, eine fremde Welt zu erkunden und darin spannende Abenteuer zu erleben? Was uns im wahren Leben versagt bleibt, ist zumindest in Filmen und Serien möglich. Gerade bei Animes kommt es ständig vor, dass Figuren durch ein magisches Portal treten oder anderweitig in einer solchen Welt landen, von El Hazard über Chihiros Reise ins Zauberland bis zu Sword Art Online. Aber auch im Live-Action-Bereich finden sich zahlreiche Beispiele, etwa die Klassiker Der Zauberer von Oz und Die unendliche Geschichte. Wenn in The Warriors Gate ein Teenager eine solche Reise antritt, braucht man also gar nicht erst nach Vergleichsmöglichkeiten zu suchen. Die drängen sich einem quasi von selbst auf.

Wobei es zunächst so aussieht, als ginge der Film in eine andere Richtung. Genauer erzählen Luc Besson und Robert Mark Kamen in ihrem Drehbuch, wie es die Prinzessin und den Krieger in die hiesige Welt verschlägt. Auch hierfür gibt es viele Beispiele. Manche werden vielleicht nostalgisch an Die Märchenbraut zurückdenken. Dieser Abschnitt ist in The Warriors Gate aber recht kurz. Ehe es sich Jack versieht, wurde die geflohene Prinzessin von den barbarischen Schergen eingeholt und in ihre eigene Welt entführt. Das ist einerseits schade, weil das Potenzial solcher Weltenwechsel wenig genutzt wird. Eine quasi-chinesische Prinzessin aus einer magischen Welt, die es in eine moderne Stadt in den USA verschlägt? Das bietet sich für Fish-out-of-Water-Humor an, ähnlich zu Wonder Woman. Es werden aber nur eine Handvoll Gags eingebaut, dann ist die Sache gegessen.

Zu wenig draus gemacht

Andererseits ist es auch irgendwie nett, wenn ein typischer Teenager in Jeans, Jacke und Turnschuhen auf einmal durch altertümliche Kulissen stapft. Während dieser Zeit setzen Besson und Kamen erneut auf Humor. Dieser besteht nicht nur darin, dass ein unbedarfter Protagonist auf einmal Held sein soll, obwohl er nicht einmal mit seinem Alltag zurechtkommt. Auch die Konstellation von Jack und dem Krieger Zhao ist hin und wieder amüsant, die großen Kontraste machen es möglich. Richtig konsequent wird diese humoristische Richtung in The Warriors Gate aber nicht verwendet. Es fehlen auch die zündenden Ideen, wie aus dem Szenario etwas wirklich Witziges gemacht werden könnte.

Dieses Manko könnte auch damit zusammenhängen, dass der Film auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet ist. Das hat Auswirkungen auf das Alter der Hauptfiguren wie auch den Humor. Obwohl von Hinrichtungen die Rede ist und ständig der Tod droht, ist das alles recht harmlos. Man hat nicht das Gefühl, dass es wirklich eine Gefahr droht. Die Actionszenen sind dabei ganz ordentlich, an manchen Stellen wird The Warriors Gate zu einem adäquaten Wuxia-Ersatz. Aber auch dann hat man das Gefühl, dass Regisseur Matthias Hoene, dem wir die amüsante Horrorkomödie Cockneys vs. Zombies zu verdanken hatten, die Möglichkeiten nicht ausnutzt. Das zieht sich durch den gesamten Film: Ob Dave Bautista als grober König oder das Motiv des Computerspiels, da wird nichts draus gemacht. Schlecht ist das Ergebnis nicht. Der Film ist nur irgendwie überflüssig, da weder der Humor noch das Abenteuer einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Credits

OT: „The Warriors Gate“
Land: China, Frankreich
Jahr: 2016
Regie: Matthias Hoene
Drehbuch: Luc Besson, Robert Mark Kamen
Musik: Klaus Badelt
Kamera: Maxime Alexandre
Besetzung: Uriah Shelton, Mark Chao, Ni Ni, Dave Bautista, Francis Ng, Sienna Guillory

Bilder

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The Warriors Gate
fazit
„The Warriors Gate“ folgt einem Jugendlichen in eine ferne Welt, wo er eine Prinzessin beschützen soll. Das ist irgendwie schon nett, aber eben nicht mehr. Humor und Abenteuer hinterlassen kaum Eindruck, an vielen Stellen bleibt der für ein jüngeres Publikum konzipierte Film unter seinen Möglichkeiten.
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