Was für ein schönes Wochenende! Fijn weekend online Stream Netflix
© Pieter Wouters / Netflix

Was für ein schönes Wochenende!

Was für ein schönes Wochenende! Fijn weekend online Stream Netflix
„Was für ein schönes Wochenende!“ // Deutschland-Start: 27. April 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es ist ein trauriger Anlass, der sie alle zusammengeführt hat: Ollie ist tot. Um seiner zu gedenken, kommen aber alle noch einmal zusammen: Ollies seniler Vater Aad (Aus Greidanus), dazu Jelmer (Steef de Bot), Job (Jon Karthaus), Kato (Carolien Spoor) und Titia (Sarah Chronis). Nach einem gemeinsam verbrachten Wochenende, voller Spiele und gutem Essen soll die Asche des Verstorbenen verstreut und auf diese Weise Abschied genommen werden. Während die Vorbereitungen auf Hochtour laufen, stößt aber auch Evelien (Lisa Zweerman) dazu, etwas überraschend, da der Kontakt zu der Witwe zwischenzeitlich abgebrochen war. Was die anderen jedoch wirklich vor den Kopf stößt: Sie kommt nicht allein, sondern hat ihren neuen Freund Bram (Kay Greidanus) im Schlepptau …

Humorvoller Abschied von einem Toten

Was tun, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist? Wie trauert man richtig? Verabschiedet man sich richtig? Das ist ein Thema, das in Filmen immer mal wieder angesprochen wird. Rabbit Hole – Neue Wege etwa zeigt ein Paar, das nach dem Tod des Kindes auseinanderbricht, weil es die Trauerarbeit nicht gemeinsam leisten kann. In A Good Person zerbricht eine Frau an den Folgen eines tödlichen Autounfalls und findet Halt in der Familie der Verstorbenen. Eine wirkliche Antwort auf die Fragen wird dabei selten gefunden, da geht es mehr um die Individualität von Trauer. Einig ist man sich nur: Es muss sehr tragisch sein. Aber es gibt auch Ausnahmen, die sich dieses Thema auf eine humorvolle Weise annehmen. Neuestes Beispiel hierfür ist die niederländische Netflix-Komödie Was für ein schönes Wochenende!.

Der Titel ist dabei natürlich etwas irreführend. Wie kann ein Wochenende denn schön sein, bei dem man sich von einem geliebten Menschen verabschieden muss? Aber das ist teilweise auch der Punkt des Films. Man versucht hier aufzuzeigen, wie absurd es ist, wenn die Gruppe eine Normalität zu leben versucht, die nicht mit der Ausnahmesituation zu vereinbaren ist. Ist es etwa angemessen, all die Spiele auszupacken, die man zuvor immer mit dem Verstorbenen gespielt hat, so als wäre es nichts geschehen? Grundsätzlich ist das schon eine potenziell interessante Frage, die Was für ein schönes Wochenende! aufwirft und welche die Balance betrifft zwischen einem Verharren und einem Weitermachen. Zwischen dem Respekt für die Toten, die Notwendigkeit eines eigenen Lebens, aber auch die Überlegung, was die Verstorbenen gewünscht hätten.

Nicht so wirklich viel zu lachen

Nur handelt es sich hierbei wie gesagt um eine Komödie. Zwar sind zwischendurch auch mal ernste Momente drin, die unvermeidbar sind beim Thema Tod. Aber die sind in der Minderheit, in erster Linie will Was für ein schönes Wochenende! Spaß machen, weshalb die angeschnittenen Fragen kaum vertieft werden. Insgesamt hat der Film nicht so wahnsinnig viel zu sagen. Obwohl gleich vier Leute an dem Drehbuch arbeiteten, neben Regisseur Jon Karthaus sind das Kay Greidanus, Lisa Zweerman und Steef de Bot, haben sie nicht viel zu sagen. Sie haben vor allem wenig über die Figuren zu sagen, was etwas überraschend ist, da alle vier auch Hauptrollen übernommen haben. Da sollte man eigentlich erwarten, dass sie sich richtig etwas auf den Leib geschrieben haben. Wollten sie aber nicht.

Das ist jetzt erst einmal nicht schlimm. Filme müssen nicht, selbst wenn sie ein ernstes Themas aufgreifen, zwangsläufig zu neuen Erkenntnissen führen. Unterhaltung allein ist auch schon nicht verkehrt. Aber auch in der Hinsicht ist Was für ein schönes Wochenende! etwas unbefriedigend. Grundsätzlich ist es schon nett, was das niederländische Team hier zu erzählen hat. Es gibt auch schöne Aufnahmen aus Burgund, wo sich die Trauergemeinschaft trifft. Richtig viel lachen ist dabei aber nicht angesagt. Da hatte beispielsweise kürzlich Happy 50 mehr zu bieten, bei dem ebenfalls eine Clique zusammenkommt, sich in die Haare kriegt und dabei alte Konflikte ausbrechen. Wer nur ein bisschen Ablenkung für anderthalb Stunden sucht, macht nicht wirklich etwas verkehrt. Aber eben nur ein bisschen.

Credits

OT: „Fijn weekend“
Land: Niederlande
Jahr: 2023
Regie: Jon Karthaus
Drehbuch: Jon Karthaus, Kay Greidanus, Lisa Zweerman, Steef de Bot
Musik: Guido Maat
Kamera: Max Maloney
Besetzung: Lisa Zweerman, Jon Karthaus, Steef de Bot, Sarah Chronis, Carolien Spoor, Kay Greidanus, Aus Greidanus

Bilder

Trailer

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Was für ein schönes Wochenende!
fazit
Eine Clique kommt zusammen, um sich von einem Verstorbenen zu verabschieden, und kriegt sich dabei in die Haare. „Was für ein schönes Wochenende!“ stellt zwar interessante Fragen zur „richtigen“ Trauer, macht aber nicht viel daraus. Und auch als Komödie ist das nur Durchschnitt, richtig viel lachen ist da nicht angesagt.
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