1883: A Yellowstone Origin Story
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1883: A Yellowstone Origin Story

1883: A Yellowstone Origin Story
„1883: A Yellowstone Origin Story“ // Deutschland-Start: 22. Juni 2023 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als der ehemalige Captain Shea Brennan (Sam Elliott) und sein Gehilfe Thomas (LaMonica Garrett) von einer Gruppe aus Deutschland stammender Einwanderer mit der Aufgabe betreut werden, für ihr Sicherheit auf ihrem Treck nach Oregon zu sorgen, ist dies nur der Anfang einer gefährlichen und kräftezehrenden Reise für die beiden Ex-Soldaten. Mithilfe von James Dillard Dutton (Tim McGraw), der mit seiner Frau Margaret (Faith Hill) sowie ihrer 17-jährigen Tochter Elsa (Isabel May) ebenfalls ein neues Leben im Westen der USA beginnen will, machen sie sich an die Aufgabe, wobei viele der Siedler weder die nötigen Vorräte für die Reise haben noch wissen, was sie auf die Strecke erwarten wird.

Bereits nach wenigen Tagen in der Prärie wird die Gruppe Opfer eines Angriffs von Banditen. Die Gefahren der Natur, darunter Giftpflanzen oder Schlangen, sowie Hunger und Durst sind ihre Gegner in den nächsten Tagen, die ihnen alles abverlangen und die Anzahl der Siedler weiter dezimiert. Zwischen ihnen und Brennan kommt es deswegen immer wieder zu Spannungen, ebenso wie zwischen James und dem Captain, die während des Krieges auf unterschiedlichen Seiten standen. Ihre Erfahrungen während des Krieges, ihre Verluste und ihre Erinnerungen sind ihre ständigen Begleiter und auf der langen Reise werden sie mehr als einmal mit ihnen konfrontiert.

Eine andere Zeit betrachten

Der große Erfolg der Serie Yellowstone ebnete den Weg für etwas, das Showrunner und Drehbuchautor Taylor Sheridan am liebsten tut, nämlich einen Blick auf eine andere Zeit wagen und diese zu erforschen. 1883 erzählt die Vorgeschichte der Familie Dutton, die zu den Besitzern der Yellowstone-Ranch wurden, wie sie überhaupt nach Montana kamen und welche Reise sie auf sich nahmen, um überhaupt dorthin zu kommen. Für Fans der Serie werden die zehn Folgen von 1883 sicherlich das ein oder andere Easter-Egg auf Lager haben, wie Sheridan in Interviews betont, doch auch wenn man Yellowstone nicht kennt, kann man der Handlung ohne Probleme folgen. Erzählt wird die Geschichte einer gefährlichen Reise, vom eisernen Willen, diese durchzustehen, doch ebenso von Menschen, dir vor sich, der Vergangenheit und ihren Traumata fliehen, und jenen, die den Traum von Freiheit in diesem Land noch nicht aufgegeben haben.

Der Western, der Westen Amerikas sowie die Landschaft und welche Geschichten sie erzählt, sind die Essenz der Figuren und der Plots Taylor Sheridans. Ob es nun Kinofilme wie Hell or High Water sind oder eben seine Arbeit an Serien wie 1883 oder Yellowstone, man kommt nicht umhin zu bemerken, wie stark die Verbindung der Charaktere zu viel größeren, weit in der Vergangenheit zurückliegenden Ereignissen ist. Diese Leidenschaft, doch ebenso diese Akribie in der Recherche, merkt man den zehn Folgen dieser Prequel-Serie an, die an und für sich eine Geschichte erzählt, wie man sie schon in vielen Western gesehen hat, welche ihren Zuschauer schon mit den ersten Bildern für sich gewinnt sowie ihren Ton, der einem Gefühl dafür gibt, was für all diese Menschen auf dem Spiel steht auf dieser langen Reise in eine neues Leben. Während wir auf der einen Seite die Kriegsveteranen haben, die vergessen oder fliehen wollen vor dem, was sie erlebt haben, ist es auch naiv-unschuldige Perspektive einer Figur wie Elsa, die durch die sonnendurchfluteten Bilder schreitet und neben dem Drama, den Tragödien und den Konflikten jene Vision von einem freien Land aufrechterhält, dem Land der Möglichkeiten und der Chancen.

Blick aufs Land

Als Zuschauer ist man gefesselt von diesen Menschen, ihren Wünschen, Träumen und inneren Dämonen, was unterlegt wird von dem realistischen Erzählansatz, der Sheridans Skript zugrunde liegt. Die einzelnen Folgen zeigen zum einen die Spannungen der Gruppe und den daraus resultierenden Kampf gegeneinander, doch ebenso die Herausforderungen, die eine solche Reise an sie stellte. Die Natur, so schön die auch in einzelnen Bildern gezeigt wird, kann beißen und nimmt sich alle jene, die unachtsam sind oder für einen Moment vergessen, dass sie keinesfalls die Herren dieses Landes sind. Der Tod wird zum ständigen Begleiter der Siedler wie auch der Hauptcharaktere, was 1883 eine sehr bedrückende Atmosphäre gibt und an die Spät-Western eines Clint Eastwood, insbesondere Erbarmunglos, erinnert, die teils sogar mehr als offensichtlich zitiert werden. Mit den Mythen des Western wird kurzer Prozess gemacht, denn es gibt keine Helden oder Sagen, nur Überlebende und solche, die das Land meistern, doch zugleich von ihm geprägt werden.

Credits

OT: „1883“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Taylor Sheridan, Ben Richardson, Christina Alexandra Voros
Drehbuch: Taylor Sheridan
Musik: Brian Tyler, Breton Vivian
Kamera: Ben Richardson
Besetzung: Sam Elliott, Tim McGraw, Faith Hill, Isabel May, LaMonica Garrett, Marc Rissman, Audie Rick, Eric Nelsen, James Landy Hébert, Noah Le Gros

Bilder

Trailer

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1883: A Yellowstone Origin Story
fazit
„1883“ ist eine packende, fesselnd erzählte Serie über eine beschwerliche Reise eines Siedlertrecks in ein neues Leben. Taylor Sheridans umseitig recherchierte Geschichte besticht durch ihre Bilder, ihre Figuren sowie ihren erzählerischen Ansatz, der nicht nur Western-Fans überzeugen wird.
Leserwertung21 Bewertungen
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8
von 10