Es ist eine nicht ganz einfache Mission, welche Kavinsky (Adan Canto), Miller (Katie Cassidy) und Reese (Rhys Corio) da zu erfüllen haben. So sollen sie in Belgien einen Mann schnappen und mit dem Flugzeug außer Landes bringen. Auch Bill (Jason Isaacs), Visser (Annie Ilonzeh) und Harris (Dermot Mulroney) werden mit einer bedeutenden Aufgabe betraut. Bei ihnen geht es um Omar (Barkhad Abid), der verdächtigt wird, den islamischen Terror zu unterstützen. Und so müssen sie alles dafür tun, um die notwendigen Informationen aus ihm herauszubekommen. Hinter den verschiedenen Einsätzen steht Olsen (Mel Gibson), der von D.C. aus die Strippen zieht und dafür sorgen muss, dass die notwendigen Ergebnisse geliefert werden …
Ein filmisches Abstellgleis
Irgendwann landen viele Schauspieler und Schauspielerinnen auf dem filmischen Abstellgleis der Direct-to-Video-Produktionen. Das kann offensichtlich lukrativ sein, die letzten zehn Jahre hat Bruce Willis fast nichts anderes getan. Da folgt dann ein Wegwerfprojekt nach dem anderen, die meisten Filme sind Actionthriller. Oder werden als solche verkauft. Ganz so schlimm ist es bei Mel Gibson noch nicht. Zwar liegt sein letzter Kinofilm auch schon ein paar Jahre zurück, seit der Actionkomödie Fatman, in der er einen abgehalfterten Weihnachtsmann spielt, war er nicht mehr auf der großen Leinwand zu sehen. Zumindest sind bei den reinen Home-Entertainment-Veröffentlichungen hin und wieder aber ganz nette Sachen wie der Radiothriller On the Line oder die Krimikomödie Last Looks dabei.
Es wäre schön, das auch über Agent Game sagen zu können. Aber es dürften sich nur wenige finden, die etwas Positives über den Film zu sagen haben. Tatsächlich waren die Kritiken verheerend, auch das Publikum reagierte alles andere als wohlwollend auf den Titel. Da ist wenig dabei, das man anderen weiterempfehlen müsste. Eine große Überraschung ist das nicht, schließlich wurde der Actionthriller nicht einmal auf DVD veröffentlicht, sondern lediglich als Video on Demand. Wenn ein Werk auf diese Weise auf den Markt geworfen wird, trotz einiger bekannterer Namen, dann sollte man von vornherein die Ansprüche weiter nach unten schrauben. Das hilft, die unausweichliche Enttäuschung etwas geringer zu halten.
Drei Parallelstränge, wenig Spannung
Wobei man schon versucht hat, etwas Spannendes zu erzählen – was sich von den wenigsten B-Movie-Actionthrillern sagen lässt. So spielt der Film an drei Orten. Er spielt auch auf drei Zeitebenen, was einem aber erst nach einer Weile klar wird. Offensichtlich verfolgte Regisseur Grant S. Johnson das Ziel, mit einer sehr verwickelten Geschichte die Neugierde beim Publikum zu wecken. Verwirrend ist der Inhalt schon, nicht nur weil am Anfang nicht verraten wird, wie die drei Stränge zusammenhängen. Hinzu kommt, dass die Männer und Frauen nicht mit offenen Karten spielen, da ist von Anfang an das Misstrauen hoch. Bei Agent Game gibt es zunächst keine klare Gegenseite. Man belauert sich eher innerhalb der einzelnen Teams, wenn sich niemand sicher sein kann, was die anderen als nächstes tun.
So etwas kann unterhaltsam sein. Hier ist es das nicht. So gibt es zum einen inhaltliche Defizite. Ob es nun die Dialoge sind, die Figuren oder auch die eigentliche Geschichte, da ist wirklich gar nichts Interessantes dabei. Selbst so gut gemeinte Einschübe, dass die USA vielleicht selbst die Bösen sind beim Kampf gegen den Terror, verpuffen, ohne größeren Eindruck zu hinterlassen. Von den Actionszenen sollte man ebenfalls nicht erwarten. Sie sind nicht nur spärlich, wenn in Agent Game überwiegend statisch geredet wird, ohne sich von der Stelle zu bewegen, anstatt dass mal etwas passiert. Und selbst wenn der Film mal einen Gang höher schaltet, ist da nicht viel zu holen. Die ganz große Katastrophe ist das Ergebnis nicht. Anstatt mit einer komplexen Konstellation für Spannung zu sorgen, dürfte bei den meisten jedoch Gleichgültigkeit die häufigste Reaktion sein.
OT: „Agent Game“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Grant S. Johnson
Drehbuch: Mike Langer, Tyler W. Konney
Musik: Kiley Norton
Kamera: David Kruta
Besetzung: Dermot Mulroney, Adan Canto, Katie Cassidy, Annie Ilonzeh, Rhys Coiro, Barkhad Abdi, Jason Isaacs, Mel Gibson
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