Ein Planet vor unserer Zeit A Prehistoric Planet Apple TV+ Streamen online
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Ein Planet vor unserer Zeit – Staffel 2

„Prehistoric Planet“ // 22. Mai 2023 (Apple TV+)

Inhalt/Kritik

Als die erste Staffel von Ein Planet vor unserer Zeit erschien, konnte sie einen großen Vorteil für sich verbuchen. Natürlich hatte sie auch so ihre Stärken, allen voran die überaus beeindruckenden visuellen Effekte. Sie profitierte aber zusätzlich davon, einfach neu und neuartig zu sein. Die Dokuserie Dinosaurier – Im Reich der Giganten aus dem Jahre 1999 war für viele immer noch der Goldstandard, und auch wenn seither noch die ein oder andere erwähnenswerte Doku zu dem Thema erschien, konnte doch keine davon die gleiche magische Wirkung auf ein sicher auch etwas durch Nostalgie verklärtes Publikum ausüben. Ziemlich genau ein Jahr später nun wird auf Apple TV+ eine zweite Staffel veröffentlicht, auch wenn es 2022 noch so aussah, als wäre die Sache damals abgeschlossen gewesen. Abgesehen davon kann die Fortsetzung nicht mehr auf den Überraschungseffekt setzen, da das Gros der Zuschauerschaft wohl nicht unvorbereitet an sie herangeht, und die ersten fünf Episoden noch deutlich besser im Gedächtnis sein werden als von anderen Dokus.

Blick auf weniger bekannte Tiere

Auch wenn die erste Staffel von Ein Planet vor unserer Zeit in vielen Punkten überzeugen konnte, war sie doch nicht frei von Schwächen. Eine davon war, dass sie sich nicht genügend mit einigen der gezeigten Dinos beschäftigte, was seinerzeit ein größerer Kritikpunkt war, da die Doku als einmaliges, fünfteiliges Event daherkam. In nunmehr fünf neuen Folgen besucht die Serie wieder ebenso viele verschiedene Gebiete, diesmal sind es Inseln, Ödland, Sümpfe, Ozeane und Nordamerika. Auch wenn sich die Örtlichkeiten ändern, bleiben wir dabei in der ausgehenden Oberkreide. Was die Tiere angeht, legt die zweite Staffel aber noch einmal einen drauf. Es ist hier bewusst von Tieren die Rede, nicht nur speziell von Dinosauriern. Die erste Staffel hatte zwar auch die ein oder andere unbekanntere Art zu bieten, fokussierte sich größtenteils aber auf die üblichen Verdächtigen. Die zweite Staffel nun trennt die casuals von den richtigen Paläo-Nerds, zeigt etwa Säugetiere wie das erst im Jahre 2020 entdeckte Adalatherium hui, aber auch Dinos wie Simosuchus, ein Verwandter der Krokodile, die zuvor ja so sträflich vernachlässigt wurden.

Während die erste Staffel vielleicht ein bisschen zu fasziniert mit der Balz war, zeigte sie die Dinos doch auf erfrischende Weise wie normale Tiere in der Natur, ohne sie zu blutrünstigen Kampfmaschinen verkommen zu lassen. Hier gibt es nun ein paar mehr Auseinandersetzungen – wie es im heutigen Tierreich ebenfalls üblich ist. Der Pachycephalosaurus etwa erinnert physiognomisch entfernt an ein Känguru. Die Kämpfe zwischen zwei ausgewachsenen Männchen erinnern dann auch grob an jene, die etwa in Kangaroo Valley zu beobachten waren, auch wenn sich der Kampfstil vor allem dahingehend unterscheidet, dass diese Vogelbeckensaurier dank ihres verdickten Schädeldaches zum Einsatz ihres Kopfes neigen. In der letzten Folge darf dann der beliebte T-Rex in den Ring steigen und sich zwei gefährlichen Gegnern stellen.

Ab ins Wasser!

Wer Dokumentationen wie Wunder des Pazifik mochte und gleichzeitig von der Folge Süßwasser in der ersten Staffel enttäuscht war, der wird seine helle Freude mit Ozeane haben. Diesmal ist das Gewässer nicht bloß Hintergrunddetail des Bühnenbildes, sondern direkter Schauplatz des Geschehens. Wir haben zwar schon in der ersten Staffel im Wasser lebende Dinosaurier gesehen. Nun aber bekommen sie eine ganze Folge spendiert. In den Untiefen der Weltmeere treibt nicht nur der mächtige Mosasaurus sein Unwesen.

Die Macher von Ein Planet vor unserer Zeit scheinen gewitzte Leute zu sein, die wohl auch gerne bei film-rezensionen.de mitlesen. Am Ende jeder Folge gibt es in der zweiten Staffel nun ein etwa fünfminütiges Segment, in welchem Sir David Attenborough einer themenbezogenen Frage nachgeht und sie näher erörtert. Beim größten Pluspunkt der ersten Staffel hat die zweite auch noch einmal zugelegt. In der zweiten Episode sehen ein paar Dinos zwar etwas seltsam in der Landschaft platziert aus. Insgesamt ist das hier aber optisch noch einmal besser als im Vorgänger, der ja schon eine ganz neue Messlatte setzte. Nun müssen eventuell auch Erwachsene manchmal zweimal hinschauen, um ganz sicher zu sein, dass das alles hier nur visuelle Effekte sind.

Credits

OT: „Prehistoric Planet“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Andrew R. Jones, Adam Valdez, Krzysztof Szczepanski
Drehbuch: Paul D. Stewart, Nick Lyon, Alex Ginns, Amber Cherry Eames, Paul Thompson
Musik: Hans Zimmer, Andrew Christie, Anže Rozman, Kara Talve
Kamera: Samuel Ellis, Andrew Fleming, Matthew Hood, Jonathan Jones, Paul D. Stewart, Paul Williams, Rod Clarke, Neil Harvey, Ian Llewellyn, Rory McGuinness, Jamey Warner, Michael Pitts, David Baillie, Chris Bryan, Owen Bissell, Richard Bluck, Matt Hobbs, Douglas Holgate, Jonathan Jones, Robert Walker
Mitwirkende: David Attenborough

Bilder

Trailer

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Ein Planet vor unserer Zeit – Staffel 2
Fazit
Die zweite Staffel von "Ein Planet vor unserer Zeit" macht ein paar Dinge schlechter als die erste, aber auch ein paar besser. Insgesamt handelt es sich um eine sehr würdige Fortsetzung, die sich niemand entgehen lassen sollte, der bereits von der ersten Staffel überzeugt wurde.
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