Ein Sommer an der Algarve TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek DVD kaufen Herzkino
© ZDF/Pierre Guibert

Ein Sommer an der Algarve

Ein Sommer an der Algarve TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek DVD kaufen Herzkino
„Ein Sommer an der Algarve“ // Deutschland-Start: 27. Oktober 2019 (ZDF) // 29. November 2019 (DVD)

Inhalt / Kritik

Nach einer privaten wie beruflichen Enttäuschung beschließt Dr. Julika Bergmann (Bea Brocks), erst einmal an die Algarve zu fahren und sich dort bei ihrer Freundin Natlie (Caroline Junghanns) wieder zu sammeln. Dabei macht die Meeresbiologin jedoch die Bekanntschaft des Geschäftsmanns Simon Grevers (Matthias Schloo), der ihr einen Vorschlag macht. So will er gemeinsam mit ihr ein Projekt zur Renaturalisierung vorgelagerter Riffe vorantreiben, das Spezialgebiet von Juli. Diese ist sofort Feuer und Flamme. Aber nicht alle teilen ihren Enthusiasmus. So misstraut der Surflehrer Miguel Silva (Giovanni Funiati) den Plänen des Unternehmers, vermutet etwas ganz anderes dahinter. Juli wiederum entwickelt langsam Gefühle für Miguel, der sich aber nicht auf eine monogame Beziehung einlassen möchte …

Urlaub mit Gewissen

So ein Urlaub kann schon etwas sehr Schönes sein: mal rauskommen, etwas anderes sehen, die Seele baumeln lassen. Wer sich gerade keinen leisten kann, sei es finanziell oder zeitlich, oder auch nur eine kurze Auszeit braucht, für den gibt es das Herzkino. Tatsächlich locken die meisten Filme der Sonntagabendschiene im ZDF mit idyllischen Landschaften, die einen träumen lassen. Neben Das Traumschiff sind dabei vor allem die Filme der Reihe Ein Sommer in zu nennen. So lockte dieses Jahr Ein Sommer auf Kreta auf die griechische Insel, der bislang 42. Teil der Reihe. Während das Publikum noch auf Nachschub wartet, werden pünktlich für den Sommer ältere Filme als Wiederholung ausgepackt. So auch Ein Sommer an der Algarve, das eigentlich schon 2019 ausgestrahlt wurde und längst auf DVD erhältlich ist.

Im Grunde macht das aber nicht viel. Die Filme sind von Natur aus zeitlos gehalten, interessieren sich weniger für die konkrete Welt und reale Kontexte. Wobei man hier zumindest festhalten muss, dass man durchaus versucht hat, ein relevantes Thema unterzubringen. Genauer ist es die Zerstörung der Umwelt, hier symbolisiert durch die Korallen, welche in Ein Sommer an der Algarve angesprochen wird. Dabei kommt es zu dem erwarteten Konflikt zwischen Nachhaltigkeit und Profitgier. Anfangs wird zwar noch so getan, als könnten das wirtschaftliche Interesse von Grevers und der Einsatz von Juli Hand in Hand gehen. Wenig überraschend kommt es aber anders, solche Filme brauchen oft eindeutige Feindbilder. Hier wird es ganz besonders deutlich, mit Nuancen hat man es nicht so sehr.

Überraschungsarm mit schönen Bildern

Hinzu kommt der Faktor, der vor Augen führt, wie konservativ diese Filme sind. So ist Miguel anfangs glücklich damit, mit mehreren Frauen etwas zu haben. Die Frauen haben auch nichts dagegen. Nur Juli kann nicht mit einer solchen Liebe anfangen, weshalb es – natürlich – zu einem Umdenken bei Miguel kommt. Das Motto: Wer mehrere Menschen liebt, hat die richtige nur noch nicht gefunden. Nicht nur an diesen Stellen pocht Ein Sommer an der Algarve darauf, alles ganz streng nach Vorschrift zu machen. Das Drama will mit dem Umweltaspekt zwar ein bisschen zum Nachdenken anregen, ohne sich dabei aber selbst Gedanken machen zu müssen. Das geschieht alles auf Autopilot, jede Wendung ist schon erkennbar, noch bevor die Geschichte dort angekommen ist.

Aber die Zielgruppe interessiert so etwas meistens wenig. Die will nur attraktive Menschen vor attraktiven Landschaften sehen. Beides gibt es hier, wobei es schon ein wenig enttäuschend ist, wie wenig wir vom Meer zu sehen bekommen. Derart ausgiebig über Korallen zu sprechen, diese aber gar nicht zu zeigen, ist schon etwas enttäuschend. Ein bisschen am Strand entlanglaufen muss reichen, dazu schlendern wir durch das pittoreske Küstenstädtchen. Inhaltlich ist das dürftig. Als Urlaubsersatz für Daheimgebliebene erfüllt Ein Sommer an der Algarve aber seinen Zweck. Zumindest macht der Film Lust darauf, selbst einmal die dortige Gegend zu erkunden.

Credits

OT: „Ein Sommer an der Algarve“
Land: Deutschland, Portugal
Jahr: 2019
Regie: Jeanette Wagner
Drehbuch: Susanne Dietz, Viviane Koppelmann, Jeanette Wagner
Musik: Can Erdogan-Sus, Cornelius Renz
Kamera: Enzo Brandner
Besetzung: Bea Brocks, Giovanni Funiati, Caroline Junghanns, Matthias Schloo, Mona Pirzad, Sanne den Hartogh

Bilder

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„Ein Sommer an der Algarve“ versucht, die übliche Mischung aus Urlaubsgefühl und Romantik mit einer ökologischen Botschaft zu verbinden, die zum Nachdenken anregt. Selbst nachdenken wollte man hier aber nicht. Da gibt es 08/15-Szenen und das strenge Befolgen konservativer Regeln.
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