Als Sam (Jordan Claire Robbins) wieder zu sich kommt, versteht sie die Welt nicht mehr. Was macht sie in diesem Maisfeld? Wie ist sie dorthin gekommen? Und weshalb hat sie eine Waffe in der Hand? Während sie noch darüber nachgrübelt, stößt sie auf Tyler (Theo Rossi). Später werden sich Ryan (Shane West), Ethan (Julian Feder), Denise (Elena Juatco) und Cameron (Tahirah Sharif) dazu gesellen. Doch auch sie sind ratlos und ebenso in dem Labyrinth aus Pflanzen gefangen. Und so bleibt ihnen nichts Anderes übrig, als erst einmal gemeinsam nach Antworten und einem Ausweg zu suchen. Dabei erweisen sich die diversen Gegenstände von Nutzen, von denen sie ebenfalls nicht wissen, woher sie sie eigentlich haben. Vor allem aber müssen sie sich aufeinander verlassen, sind sie doch nicht allein in dem Feld …
Ein Maisfeld als Gefängnis
Es ist ein im Thriller- und Horrorgenre immer wieder gern angewandtes Motiv: Die Hauptfiguren wachen an einem fremden Ort auf, wissen weder, was geschehen ist, noch wie sie dorthin kamen. In der Folge müssen sie daher nicht nur einen Ausweg finden, sondern auch irgendwie rekonstruieren, was eigentlich vorgefallen ist und wer sie in diesen Ort gesperrt hat. In den letzten Monaten setzten etwa Control oder Infinity – Unbekannte Dimension auf dieses Konzept. Von Genreklassikern wie Cube und Saw ganz zu schweigen, die diese Idee zu einem ganzen Franchise ausgebaut haben. Ein Wunder also, dass auch weiterhin kräftig an Variationen gearbeitet wird. Wer noch nicht genug hat von solchen Filmen, für den gibt es jetzt Escape the Field.
Dabei ist der Ort hier ein wenig anders, als man es von den meisten Vertretern dieses Segments gewohnt ist. Wo die Figuren üblicherweise in einem Raum eingesperrt sind, aus dem es kein Entkommen ist und der oft nicht einmal Fenster hat, da sind die sechs in Escape the Field in dem titelgebenden Feld unterwegs. Das klingt erst einmal nach der deutlich angenehmeren Variante, schließlich gibt es da frische Luft und Sonnenschein. Die Atmosphäre ist nicht ganz so klaustrophobisch. Doch diese Freiheit ist trügerisch. Es ist auf eine Weise sogar noch schlimmer, weil sich alle zwar frei bewegen können, dabei aber nicht vom Fleck kommen. Das Gefühl zu vermitteln, man könne einfach aus dem Labyrinth herausspazieren, ist schon ziemlich perfide und sorgt verständlicherweise für Frust bei den Betroffenen.
Am Ende unbefriedigend
Das Setting an sich ist also schon reizvoll. Nicht ohne Grund haben andere Filme dieses für sich entdeckt. Vor allem der Vergleich zu Im hohen Gras bietet sich an, wo ein Grasdickicht zu einem solchen Labyrinth wird, aus denen die Leute nicht mehr herausfinden. Ein Setting allein reicht aber nicht aus, um einen ganzen Film zu füllen. Da braucht es schon ein bisschen mehr. Regisseur und Co-Autor Emerson Moore versucht es da mit Rätseln, welche die sechs zu lösen haben. Prinzipiell hätte das funktionieren können. Bei Escape the Field ist das Ergebnis aber sehr ernüchternd. Zum einen ist die Zahl sehr überschaubar, zum anderen ist das Lösen der Rätsel nicht sonderlich unterhaltsam. Da gibt es keine Aha-Momente, wenn die sechs einen Schritt weiter sind. Man nimmt es zur Kenntnis, mehr nicht.
Und auch beim Rest wird zu wenig geboten. So sind die Figuren ziemlich langweilig, die Konflikte innerhalb der Gruppe einfallslos. Nicht einmal die Bedrohung durch ein umherstreifendes Etwas in dem Film hinterlässt einen nennenswerten Eindruck. Da wird die Aufregung zwar behauptet, aber kaum spürbar gemacht. Da zudem das Ende von Escape the Field recht abrupt und unbefriedigend ist, fallen einem nicht sonderlich viele gute Argumente ein, warum man sich den Mysterythriller unbedingt anschauen müsste. Das ist schade, weil Setting und Konzept sich vielversprechend anhörten. Draus gemacht wurde aber zu wenig, um in diesem gut gefüllten Segment bestehen zu können.
OT: „Escape the Field“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Emerson Moore
Drehbuch: Emerson Moore, Joshua Dobkin, Sean Wathen
Musik: Will Musser
Kamera: Stephen Whitehead
Besetzung: Jordan Claire Robbins, Theo Rossi, Tahirah Sharif, Julian Feder, Elena Juatco, Shane West
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