Homegrown Grasalarm
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Homegrown

Homegrown Grasalarm
„Homegrown“ // Deutschland-Start: 25. März 2022 (DVD)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Jack (Billy Bob Thornton), Carter (Hank Azaria) und Harlan (Ryan Phillippe), als ihr Chef Malcolm (John Lithgow) vor ihren Augen erschossen wird. Weniger, weil ihnen so wahnsinnig viel an ihm hängt. Vielmehr wissen sie nicht, was sie nun tun sollen. Da ihnen nichts Besseres einfällt, wollen sie das Geschäft von Malcolm – eine kleine Marihuana-Plantage in Nordkalifornien – weiterführen. Genauer schnappen sie sich den Stoff, den sie kriegen können, und platzieren ihn bei Lucy (Kelly Lynch), der Ex-Freundin von Carter, die ebenfalls für Malcolm arbeitete. Von dort aus wollen sie die Drogen an Danny (Jon Bon Jovi) verkaufen, um wenigstens etwas von dem Geld zu bekommen, das ihnen ihrer Meinung nach zusteht. Doch das gestaltet sich alles schwieriger, als sie sich das im Vorfeld ausgemalt haben …

Starbesetzte Krimikomödie

Wenn ein Film, in dem sehr viele Stars mitspielen, nicht ins Kino kommt, dann darf man misstrauisch sein. Denn das bedeutet meistens, dass er nicht viel taugt. Das gilt heute genauso wie vor 25 Jahren, als Homegrown auf den Markt kam. Da sind nicht nur die oben genannten Herren Thornton, Azaria, Philippe, Lithgow und Bon Jovi. Auch Ted Danson, Jamie Lee Curtis und Judge Reinhold gehören zum Ensemble, wobei Letztere nur kleine Rollen haben. So oder so hätte das eigentlich reichen müssen, um ein Kinopublikum anzulocken, zumal sich Krimikomödien eigentlich gut verkaufen lassen. Nach offensichtlich katastrophalen Testscreenings begnügte man sich jedoch damit, den Film direkt fürs Heimkino zu veröffentlichen, anstatt die große Leinwand zu suchen.

Ganz so schlimm wie befürchtet ist das Ergebnis dann aber doch nicht. So gibt es in Homegrown, das seinerzeit bei uns auch als Grasalarm bekannt wurde, durchaus immer mal wieder nette Szenen. Das Grundprinzip ist so schlecht ohnehin nicht. Viele Komödien basieren auf dem Prinzip, dass die Hauptfiguren in eine Situation geraten, mit der sie völlig überfordert sind und die eigentlich ein paar Nummern zu groß ist. Bei den drei Männern hier ist es zwar so, dass sie in dem Bereich des Drogenhandels bereits gearbeitet haben. Vergleichbar zu Wir sind die Millers, wo ein kleiner Drogendealer einen großen Schmuggelauftrag übernimmt, ist es aber doch eine ganz andere Hausnummer, die zu jeder Menge Chaos führt. Hinzu kommt, dass der Tod von Malcolm verheimlicht werden muss. Auch das ist ein fester Bestandteil von Komödien.

Unter den Möglichkeiten geblieben

Und doch, so richtig lustig wird das Ergebnis nie. Zwar ist das Ensemble durchaus spielfreudig, macht wirklich jeden Blödsinn mit, wenn wir in die Subkultur des Drogenhandels einsteigen. Ob es jetzt Ryan Phillippe ist, der den naiven Neuling spielt, oder Jamie Lee Curtis als lokale Größe der Unterwelt, die an vergangene Werte erinnert, prinzipiell macht es schon Spaß, ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Es fehlen nur oft die guten Einfälle, was sich daraus machen lässt. Regisseur und Co-Autor Stephen Gyllenhaal, der heute eher als Vater von Jake und Maggie Gyllenhaal bekannt sein dürfte, die hier ebenfalls kleinere Rollen haben, gibt den Schauspielern und Schauspielerinnen einfach nicht genug Stoff mit. Homegrown bleibt da unter den Möglichkeiten.

Viel verpasst hat man daher nicht, wenn der Film seinerzeit nicht den Weg ins Kino fand. Man braucht ihn auch nicht unbedingt in dem eigenen Videoregal. Wenn die Krimikomödie gerade im Fernsehen läuft, kann man hingegen schon einen Blick riskieren. Homegrown hat einige hübsche Aufnahmen und bietet jede Menge Chaos, wenn sich die Ereignisse überschlagen. Schließlich mischen hier verschiedene kriminelle Vereinigungen mit, dazu die Polizei, sie alle mit unterschiedlichen Interessen. Zumindest streckenweise darf man daher neugierig sein, wie das Ganze wohl ausgehen wird. Man sollte nur die eigenen Erwartungen und Ansprüche etwas weiter nach unten schrauben.

Credits

OT: „Homegrown“
AT: „Grasalarm“
Land: USA
Jahr: 1998
Regie: Stephen Gyllenhaal
Drehbuch: Stephen Gyllenhaal, Nicholas Kazan
Musik: Trevor Rabin
Kamera: Greg Gardiner
Besetzung: Billy Bob Thornton, Hank Azaria, Ryan Phillippe, Kelly Lynch, Jon Bon Jovi, Judge Reinhold, Jon Tenney, Ted Danson, John Lithgow, Jamie Lee Curtis

Trailer

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Homegrown
fazit
„Homegrown“ versammelt eine Reihe von Stars, die sich in die Abgründe des Drogenhandels begeben. Die Grundidee ist eigentlich nett, das Ensemble ist zudem spielfreudig. So richtig springt der Funke aber nicht über, da aus dem Stoff zu wenig herausgeholt wurde.
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