iNumber Number: Jozi Gold

Chili (S’Dumo Mtshali) und Shoes (Presley Chweneyagae) mögen sehr unterschiedliche Menschen sein. Dennoch verbindet die beiden eine langjährige und enge Freundschaft. Sie sind auch Kollegen, arbeiten beide bei der Polizei. Als es darum geht, eine große Menge an Gold wiederzubeschaffen, bleibt ihnen dabei nichts anderes übrig, als einen Abstecher in die Unterwelt zu wagen. So will sich Chili selbst als Gangster ausgeben und einer Bande anschließen, die einen großen Raubzug plant. Einfach ist diese Mission nicht. Nicht nur, dass dies mit dem Risiko verbunden ist, aufzufliegen und dann den Verbrechern ausgeliefert zu sein. Sie wird auch zu einer Reihe schwieriger Entscheidungen führen, welche die Freundschaft der beiden Männer auf eine harte Probe stellt …

Rückkehr der Undercover-Cops

Es gehört zu den immer wieder gern in Filmen verwendeten Motiven: Zwei Figuren, die recht unterschiedlich angelegt sind, müssen zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Vor allem im Polizei-Umfeld kam dieses Motiv immer wieder zum Einsatz, Beverly Hills Cop und Lethal Weapon machten daraus jeweils immens erfolgreiche Franchises, die mehrere Teile nach sich zogen. Mit dem südafrikanischen Netflix-Film iNumber Number: Jozi Gold erscheint nun ein weiteres Werk, das in eine solche Richtung geht. Auch hier sind die zwei Protagonisten recht unterschiedlich. Chili ist, irgendwie passend zum Namen, eine stärker feurige Figur, während Shoes mehr der ruhige Typ ist. Wobei auf komische Reibungen verzichtet wird, wie man sie sonst in Buddy Movies findet. Durch den Undercover-Einsatz des einen sind die gemeinsamen Szenen sowieso seltener.

Aber dafür haben sie eine Vorgeschichte. Tatsächlich könnten manche Zuschauer und Zuschauerinnen den beiden schon einmal begegnet sein. Genauer spielten Mtshali und Chweneyagae ihre jeweiligen Rollen schon zehn Jahre zuvor in Con Game – Kenne deine Feinde gespielt. Später gab es die Serie iNumber Number, in der die beiden Polizisten ihre nächsten Abenteuer erleben. Dass der neue Film nun bei Netflix gelandet ist, obwohl dort keiner der anderen Titel verfügbar ist, ist natürlich kurios. Wobei der Streamingdienst häufiger mal Fortsetzungen als Original veröffentlicht und auf die Vorgänger verzichtet. Außerdem braucht es nicht zwingend Vorkenntnisse. Die Geschichte funktioniert auch ohne.

Nette Actionszenen

Inhaltlich darf man eh keine besonders großen Ansprüche haben. Da wird zwar mehr geboten als beim ersten Film. Dieses Mal gibt es einige Wendungen, moralische Gratwanderungen. Aber zu viel sollte man davon nicht erwarten. Wie beim Vorgänger geht es in erster Linie um einen Undercover-Einsatz und die immer damit verbundene Sorge, enttarnt zu werden. Erneut ist ein Raubzug geplant, an dem sich der Polizist beteiligen will. Da trifft dann bei iNumber Number: Jozi Gold ein Cop-Thriller auf Elemente des Heist Movies. Als Mischung ist das nicht schlecht, eine reizvolle Variante sonstiger Undercover-Einsätze, auch wenn man da sicher mehr draus hätte machen können mit einem ambitionierten Drehbuch.

Dazu gibt es wieder einige nette Actionszenen, was ja auch schon beim ersten Teil die große Stärke war. Regisseur und Drehbuchautor Donovan Marsh (Hunter Killer) und sein Team haben dem Auge schon einiges zu bieten. Da ist jetzt nichts dabei, was unbedingt Genregeschichte schreiben wird. Was vor zehn Jahren noch sehr stylisch wirkte, ist jetzt nicht wirklich außergewöhnlich. Es ist daher nicht übermäßig wahrscheinlich, dass iNumber Number: Jozi Gold die Netflix-Charts im Sturm erobern wird, nicht bei der großen Konkurrenz im Bereich – wie etwa der eine Woche zuvor gestarteten Action-Fortsetzung Tyler Rake: Extraction 2. Aber es reicht doch, um sich einen Film lang unterhalten zu lassen. Wer in der Stimmung ist für diese Art Film, macht zumindest nichts verkehrt.