James Bond (Sean Connery) hat ein Ziel: Er will unbedingt Ernst Stavro Blofeld (Charles Gray) töten, seinen großen Erzfeind. Zu diesem Zweck reist er um die Welt, befragt die unterschiedlichsten Leute, immer in der Hoffnung, den entscheidenden Hinweis zu bekommen. Währenddessen sind die Auftragskiller Mr. Wint (Bruce Glover) und Mr. Kidd (Putter Smith) in einer ganz anderen Mission unterwegs. So töten die beiden eine Reihe von Diamantenschmugglern. M (Bernard Lee) will diesem mörderischen Treiben nicht länger tatenlos zusehen und erteilt Bond daher den Auftrag, sich unerkannt in diesem Milieu einzuschleichen. Selbst als Schmuggler getarnt soll er in Amsterdam die Schmugglerin Tiffany Case (Jill St. John) treffen und sich so Zugriff verschaffen. Dabei stellt sich die Geschichte bald als komplizierter heraus als gedacht …
Fragwürdiges Comeback des Alt-Agenten
Man soll ja niemals nie sagen. Eigentlich hatte Sean Connery, der 1962 mit James Bond jagt Dr. No seinen Einstand als Geheimagent gegeben hatte, genug von dieser Rolle und verabschiedete sich nach fünf Filmen von dem Franchise. Nur wollte das mit dem Nachfolger irgendwie nicht funktionieren. Zwar war Im Geheimdienst Ihrer Majestät, der 1969 erschienene erste Film ohne den Schotten, einer der besten Teile der Reihe. Das Publikum sah dies jedoch anders. Die ernüchternden Einspielergebnisse sprachen eine deutliche Sprache: Ohne Connery geht das nicht. Da George Lazenby nach nur einem Auftritt schon wieder genug hatte und nicht so schnell ein weiterer Darsteller gefunden werden konnte, musste es eben das Original wieder richten. Und so kehrte der Publikumsmagnet 1971 noch einmal zurück, um mit Diamantenfieber sein Comeback zu feiern.
Finanziell hat sich das für alle Beteiligten gelohnt. Der siebte offizielle Teil der Reihe spielte nahezu das Doppelte des umstrittenen Vorgängers ein. Und damit auch ja alle verloren gegangenen Fans zurückkommen, wurde nicht nur der alte Hauptdarsteller verpflichtet. Auch drumherum kehrte man zur ersten Interpretation zurück. So ist James Bond in Diamantenfieber wieder der alte Macho, der sich an jede Frau ranwirft, der er begegnet, und zugleich mit coolen Sprüchen um sich wirft. Lässigkeit war die Devise. Die nachdenklichere und verletzliche Seite des Geheimagenten wurde wieder ausgemerzt. Anfang des Films zeigt sich Bond zwar noch rasend wütend wegen des Mordes an seiner Frau, weshalb er unbedingt Rache an Blofeld will. Anstatt aus diesem Stoff aber einen Rachethriller zu machen, geht das hier nur die ersten paar Minuten. Nach dem Vorspann ist er wieder der Alte.
Als Figur ist das nur mäßig interessant, zumal Connery auch ein knappes Jahrzehnt seit seinem Debüt gealtert war. Was man auch sah. Es gibt aber auch andere Gründe, weshalb Diamantenfieber trotz des kommerziellen Erfolgs weniger sehenswert ist. Das betrifft schon die Settings. Zwar ist James Bond wieder viel unterwegs. Doch die USA sind als Schauplatz weniger stimmungsvoll, als es etwa die im tiefsten Schnee versteckte Einrichtung gewesen war. Es gibt auch keine Actionsequenz, die es mit denen des Vorgängers aufnehmen kann. Lediglich die Flucht mit dem Mondbuggy sowie eine Verfolgungsjagd in Las Vegas bleiben in Erinnerung. Die Szene mit Bambi und Klopfer, zwei sehr akrobatischen Amazonen von der Gegenseite, hätte auch ein Höhepunkt werden können. Tatsächlich ist sie aber weniger spannend als vielmehr lustig.
Ohnehin wollte man wieder mehr Humor und Leichtigkeit, was aber nur manchmal funktioniert. Der Nebenstrang um die beiden homosexuellen Auftragskiller ist beispielsweise gar nicht gut gealtert und heute eher zum Fremdschämen geeignet. Überhaupt sind die Figuren alle nicht so wirklich fesselnd geworden. Charles Gray (The Rocky Horror Picture Show) fehlt beispielsweise die bedrohliche Präsenz seiner Vorgänger Donald Pleasence und Telly Savalas. Auch Tiffany Chase ist in der langen Liste an Bondgirls eine eher weniger prominente Teilnehmerin. Unterhaltsam ist der Film dabei schon. Beispielsweise wird Diamantenfieber gegen Ende hin schön bescheuert. Im Vergleich zu den früheren Connery-Bonds ist das aber schon eine ganze Klasse schwächer.
OT: „Diamonds Are Forever“
Land: UK
Jahr: 1971
Regie: Guy Hamilton
Drehbuch: Richard Maibaum, Tom Mankiewicz
Vorlage: Ian Fleming
Musik: John Barry
Kamera: Ted Moore
Besetzung: Sean Connery, Jill St. John, Charles Gray, Lana Wood, Jimmy Dean, Bruce Cabot
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
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Academy Awards | 1972 | Bester Ton | Gordon K. McCallum, John W. Mitchell, Al Overton | Nominiert |
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