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© ZDF/Rick Friedman

Katie Fforde: Ein Haus am Meer

Katie Fforde Collection 13
„Katie Fforde: Ein Haus am Meer“ // Deutschland-Start: 23. Februar 2020 (ZDF) // 29. Januar 2021 (DVD)

Inhalt / Kritik

25 Jahre hat Anne Clark (Ulrike Folkerts) als Anwältin für die Firma gearbeitet. Doch das ist nun vorbei, mit 60 Jahren wird sie ausgemustert. Damit hat sie zwar endlich die Zeit, um sich ihren Traum von einem kleinen Haus am Meer zu erfüllen. Es bedeutet aber auch, dass ihre finanziellen Mittel in Zukunft sehr eingeschränkt sind. Das bekommt auch ihre Tochter Holly (Romina Küper) zu spüren, die gerade ihr Jura-Examen hinter sich gebracht hat und die sie in Zukunft nicht weiter unterstützen kann. Aber auch Holly hat Neuigkeiten für ihre Mutter, ist sie doch inzwischen liiert. Die Freude über die Nachricht verfliegt bei Anne jedoch ziemlich schnell. Nicht nur, dass der Neue deutlich älter ist. Es handelt sich bei ihm auch noch um Joe Coleman (Götz Schubert), mit dem sie vor einigen Jahrzehnten selbst zusammen war – eine Partnerschaft mit unglücklichem Ende …

Ein Paar jenseits der Glaubwürdigkeit

Eine Zeit lang sah es so aus, als würde Katie Fforde neben Rosamunde Pilcher und Inga Lindström die dritte feste Autorin werden, auf denen die ZDF-Sonntagabend-Schiene Herzkino basiert. Immerhin rund 40 Filme entstanden zwischen 2010 und 2020. Das ist im Vergleich zu den beiden Kolleginnen oben zwar noch überschaubar, für sich genommen aber richtig viel Stoff. Inzwischen scheint die Reihe eingestellt worden zu sein, seit mehr als zwei Jahren gab es keinen neuen Film mehr. Ob das ein Verlust ist, darüber kann man sich streiten. Richtig gut sind diese TV-Romanzen nicht. Zumindest hin und wieder sind aber ganz passable Teile dabei, so auch Ein Haus am Meer, einer der letzten Filme, die noch produziert wurden.

Glaubwürdig ist die Geschichte natürlich nicht. Wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau ausgerechnet den Mann zum Partner nimmt, der Jahrzehnte früher mit der eigenen Mutter zusammen war? Aber Plausibilität genießt beim Herzkino traditionell keinen besonders hohen Stellenwert. Das gilt nicht nur für das Zustandekommen der Partnerschaft, sondern auch diese selbst. So wird zu keinem Zeitpunkt klar, warum diese beiden Menschen unbedingt ein Paar sein sollten. Klar, man muss Liebe nicht immer nachvollziehen können. Irgendwie glaubhaft sollte sie aber schon sein. Katie Fforde: Ein Haus am Meer tut in der Hinsicht aber viel zu wenig. Ein Grund dafür ist, dass der Film relativ wenige Szenen mit den beiden enthält, sondern sich stärker auf das Wiedersehen des ehemaligen Paares konzentriert und wie sich diese wieder näherkommen.

Plädoyer gegen Altersdiskriminierung

Dass diese beiden wieder ein Paar werden, dürfte niemanden überraschen. Es wird wohl kaum jemand im Publikum vor den Fernsehern geben, der nicht auf Anhieb versteht, dass Anne und Joe füreinander bestimmt sind. Wie schlimm das für die Tochter sein muss, spielt eine bemerkenswert geringe Rolle. Zwar gibt es hier den obligatorischen Knall, wenn Holly hinter die Wahrheit kommt. Aber das ist alles sehr schnell vorbei. Wie bei anderen Herzkino-Filmen auch sieht man das bei Katie Fforde: Ein Haus am Meer alles nicht so eng. Da werden zwar immer Partnerschaften angestrebt. Im Zweifel dürfen andere dafür kaltschnäuzig abgewürgt werden, wenn es nicht die „richtigen“ sind. So romantisch diese Filme auch immer tun, eigentlich sind sie sehr pragmatisch.

Trotz dieser offensichtlichen Mankos, welche das hier hat, im direkten Umfeld gehört der Film zu den erträglicheren. So hat der Film eine recht humorvolle Ausrichtung, versucht nicht, wie so viele andere Werke aus diesem Segment überall irgendwelche Schicksalsschläge hineinzuquetschen. Zudem ist es schon sympathisch, wie sich Katie Fforde: Ein Haus am Meer für ältere Menschen stark macht. Liebesgeschichten zwischen 60-Jährigen sind nun wirklich nicht Alltag. Die Geschichte verbindet das zudem mit dem Thema der Altersdiskriminierung, wenn in den Nebensträngen sowohl Anne wie auch der befreundete Mike Birnbaum (Hartmut Volle) des Alters wegen gekündigt werden. Was so natürlich nicht geht. Zusammen mit den üblichen hübschen Bildern ist da also schon ein bisschen etwas, wofür man hier einschalten kann. Da gab es zuletzt beim Herzkino deutlich Schlimmeres.

Credits

OT: „Katie Fforde: Ein Haus am Meer“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Helmut Metzger
Drehbuch: Jörg Tensing
Vorlage: Katie Fforde
Musik: Ingo Ludwig Frenzel
Kamera: Meinolf Schmitz
Besetzung: Ulrike Folkerts, Götz Schubert, Romina Küper, Stephan Szász, Hartmut Volle, Esther Esche, Cecil von Renner

Bilder

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

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Katie Fforde: Ein Haus am Meer
fazit
„Katie Fforde: Ein Haus am Meer“ ist zum Teil typisches Herzkino, wenn Gefühle zu einer reinen Handelsware wird. Gerade die Beziehung zwischen der jungen Frau und dem deutlich älteren Ex-Partner der Mutter taugt nicht viel. Sympathisch ist dafür der Einsatz gegen Altersdiskriminierung.
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