Als die Journalistin Anneliese Weißgerber in einem Hotelzimmer ermordet wird, will Kommissar Robert Marthaler (Matthias Koeberlin) mit den Ermittlungen beginnen. Doch noch ehe er tiefer in den Fall einsteigen kann, taucht der LKA-Beamte Axel Rotteck (André M. Hennicke) auf und reißt diesen an sich. Das sorgt für Verwunderung, gar Ärger. Warum ist das LKA derart dahinter her? Aber in der Zwischenzeit darf die Frankfurter Polizei sich noch um einen zweiten Fall kümmern. Dieses Mal geht es um den Baron Freiherr von Münzenberg, der sich offensichtlich das Leben genommen hat, nachdem er wegen Kinderpornografie in die Schlagzeilen geraten war. Und doch, irgendetwas stimmt nicht an der Geschichte. Da scheint noch deutlich mehr dran zu sein …
Abschluss der Krimireihe
Zwischenzeitlich sah es ja so aus, als wäre Kommissar Marthaler bereits in Rente gegangen. Nachdem dieser 2015 gleich in zwei Fällen zu sehen war – Ein allzu schönes Mädchen und Engel des Todes – war 2016 Sendepause. Erst anderthalb Jahre später gab es noch einmal Nachschub in Form von Die Sterntaler-Verschwörung, der fünfte und letzte Teil der ZDF-Krimireihe. Auch dieser erfreute sich größerer Beliebtheit, wenngleich der Film mit 5,5 Millionen Zuschauern und Zuschauerinnen ein wenig schwächer lief als die meisten Vorgänger. Selbst wenn die Filme nicht ganz die Traumzahlen anderer Krimis des öffentlich-rechtlichen Fernsehens erreichten, insgesamt war die Reihe erstaunlich konstant.
Beim Abschlussfilm gab es dabei mehrere Wechsel. So führte erstmals Lancelot von Naso nicht Regie. Zwar war er weiterhin am Drehbuch beteiligt, inszenieren durfte dieses Mal aber sein Kollege Züli Aladag. Und auch bei den Nebenfiguren hat sich ein bisschen was getan, mit der Kollegin Sarah Jonas (Alice Dwyer) und der Polizeioberrätin Charlotte von Wangenheim (Liane Forestieri) sind gleich zwei Neuzugänge dabei. Geschadet hat dies dem Film nicht. Tatsächlich ist das Team sogar eine der Stärken von Kommissar Marthaler: Die Sterntaler-Verschwörung. Die neuen Figuren fügen sich gut ein, das Zusammenspiel innerhalb des Ensembles klappt auch, weshalb eigentlich der Grundstein für weitere Filme gelegt gewesen wäre.
Nicht viel zu rätseln
Die Geschichte ist weniger erwähnenswert. So weiß ein einigermaßen erfahrenes Publikum schon früh, dass die zwei Filme nur augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben. Es geht mehr um die Frage, wie die beiden Fälle zusammenhängen. Das Thema der Kinderpornografie hätte dabei prinzipiell für Sprengstoff sorgen können. Aber auch hier wird gleich zu Beginn klargemacht, dass das gar nicht stimmen kann und der Tote nicht der Mensch für so etwas war. Solche Beteuerungen aus dem Umfeld muss man natürlich nicht glauben. Man muss in Krimis grundsätzlich niemandem glauben. Und doch wird in Kommissar Marthaler: Die Sterntaler-Verschwörung damit viel vorweggenommen, was zu dem Zeitpunkt besser nicht verraten gehört hat.
So aber weiß man praktisch nach ein paar Minuten schon, wer hinter allem steckt. Das Motiv ist zunächst zwar diffus, spielt letzten Endes aber auch nicht die große Rolle. Die Adaption des Romans von Jan Seghers ist kein Film, den man einschaltet, weil man viel rätseln will. Ganz langweilig ist das Ergebnis zwar nicht, dafür sorgen kleinere Actionszenen. Gerade zum Ende hin wird da noch einmal eins draufgelegt. Das reicht aber nicht aus, damit der Film insgesamt wirklich spannend ist. Wie schon die Vorgänger ist Kommissar Marthaler: Die Sterntaler-Verschwörung kein Glanzstück des TV-Krimis, weshalb sich der Verlust auch in Grenzen setzt. Da gibt es einfach zu viele ähnliche Filme, als dass man dieser Reihe hinterhertrauern müsste.
OT: „Kommissar Marthaler: Die Sterntaler-Verschwörung“
Land: Deutschland
Jahr: 2016
Regie: Züli Aladag
Drehbuch: Kai-Uwe Hasenheit, Lancelot von Naso
Vorlage: Jan Seghers
Musik: Oliver Thiede
Kamera: Fabian Rösler
Besetzung: Matthias Koeberlin, Tim Seyfi, Jürgen Tonkel, Claudio Caiolo, Ellenie Salvo González, André Hennicke, Alice Dwyer, Ludwig Trepte, Liane Forestieri, Hans Peter Hallwachs
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)