Love Again
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Love Again

Love Again
„Love Again“ // Deutschland-Start: 6. Juli 2023 (Kino)

Inhalt / Kritik

Auch zwei Jahre nach dem Unfalltod ihres Freundes findet Mira Ray (Priyanka Chopra Jonas) nicht aus ihrer Trauer heraus. Die New Yorker Zeichnerin und Autorin von Kinderbüchern bringt keine guten Bilder mehr zustande. Mira sucht Trost in den SMS-Nachrichten, die sie an die alte Handynummer ihres toten Freundes schickt. Sie ahnt nicht, dass sie damit das neue Diensttelefon des Musikkritikers Rob Burns (Sam Heughan) erreicht. Rob sprechen Miras Worte sofort an, denn auch er leidet wie ein Tier: Seine Freundin ließ die Hochzeit platzen. Rob, der nicht mehr an Romantik glaubt, erhält den Auftrag, die Sängerin Céline Dion zu interviewen. Sie erkennt seine Not und ermutigt ihn, der Stimme seines Herzens zu folgen. Rob macht sich auf die Suche nach Mira. Als er sie findet und es zwischen ihnen funkt, verschweigt er ihr jedoch, dass er ihre SMS bekommt …

Remake eines deutschen Filmerfolgs

Liebesfilme haben es in heutiger Zeit nicht leicht. Große Gefühle wirken auf der Kinoleinwand oft eher kitschig als glaubwürdig. Auch das Genre der romantischen Komödie gilt als ziemlich abgegrast. Aber ab und zu gibt es darin noch Überraschungen, wie beispielsweise SMS für dich aus dem Jahr 2016. Das Regiedebüt der Schauspielerin Karoline Herfurth, das auf dem gleichnamigen Roman von Sofie Cramer basiert, lockte mehr als 700.000 Zuschauer in die deutschen Kinos. Herfurth, die auch die Hauptrolle spielte, gelang offenbar die richtige Mischung aus bewegendem Gefühl und auflockernder Komik. Nun kommt auch das amerikanische Remake, bei dem Jim Strouse (Die Zeit ohne Grace) Regie führte, in die Kinos.

Der Sinn eines Remakes ist ja stets, den Erfolg des Originals zu wiederholen. Aber es gelingt oft nicht, den Stoff ohne Reibungsverluste in einer anderen Sprache, angepasst an einen anderen Kulturkreis, mit neuer Crew und Besetzung zu reproduzieren. Der Charme und die Unverwechselbarkeit des Originals kommen dabei leicht abhanden. In Herfurths Film teilte sich das Herzklopfen der Hauptcharaktere mit, die begleitende ironische Komik machte es möglich, sie nicht als überzeichnet wahrzunehmen. Das war vor allem das Verdienst von Karoline Herfurth selbst, die wie auch später wieder in Sweethearts oder Einfach mal was Schönes so herrlich witzig die naive Herzlichkeit ihrer jeweiligen Frauenfigur herausspielte. Priyanka Chopra Jonas hat andere darstellerische Talente, ihre Mira wirkt kraftvoll und sympathisch, lässt aber weniger schmunzeln.

Céline Dion berät in Herzensfragen

Das ganze Remake macht einen stromlinienförmigen Eindruck, als gelte es hauptsächlich, bewährten, eingeschliffenen Erzählmustern zu folgen. Jim Strouses Film hat im wesentlichen nur einen markanten Reiz, und das ist der Popstar Céline Dion. Die Kanadierin, die sich in ihrer ersten Kinorolle selbst spielt, ist auch ausführende Produzentin des Films. Ihre Fans kommen hier nicht nur in den Genuss zahlreicher Songs wie All by Myself oder It’s All Coming Back to Me Now. Vielmehr erleben sie Dion von einer neuen Seite, wenn sie dem Musikkritiker Rob aus ihrem Leben erzählt. In dieser Filmrolle wird sie für den jungen Rob zu einer Mentorin in Sachen Liebe, sie lehrt ihn, dass es Mut braucht, wahrhaftige Gefühle zuzulassen. Komik hat in dieser Rolle allerdings nichts verloren, und so neigt sich die filmische Waage insgesamt deutlich in Richtung Ernst.

Die anderen Nebenfiguren sind dann schon eher für humorvolle Würze gut. In einem sehr witzigen Gastauftritt spielt Priyanka Chopra Jonas’ Ehemann Nick Jonas den von sich selbst eingenommenen Mann, den Mira bei einem von ihrer Schwester Suzy (Sofia Barclay) arrangierten Blind Date trifft. Auch Sam Heughan hat in der männlichen Hauptrolle einige witzige Momente, zum Beispiel, als er bei Miras erstem Anruf vor lauter Aufregung nur dummes Zeug plappert. Letztlich ist es schwer zu sagen, warum auch sehr ähnliche Szenen und Dialoge im Remake weniger überzeugen können als in SMS für Dich. Auch dass Rob im Kontakt mit Mira so lange nicht mit der Wahrheit herausrückt, wirkt ziemlich unglaubwürdig. Die Charaktere verhalten sich, aber ihre Persönlichkeiten werden nicht näher beleuchtet. Es reicht, dass sie integer sind. Mehr als durchschnittliche Unterhaltung wird in diesem Film nicht geboten.

Credits

OT: „Love Again“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Jim Strouse
Drehbuch: Jim Strouse
Vorlage: Karoline Herfurth, Sofie Cramer.
Musik: Keegan DeWitt
Kamera: Andrew Dunn
Besetzung: Priyanka Chopra Jonas, Sam Heughan, Céline Dion, Sofia Barclay, Russell Tovey, Lydia West, Arinzé Kene, Celia Imrie, Nick Jonas

Bilder

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Love Again
fazit
Das amerikanische Remake des Kinoerfolgs „SMS für Dich“, mit dem Karoline Herfurth 2016 ihr Regiedebüt gab, kommt an den romantischen Charme des Originals nicht heran. Die Geschichte einer trauernden Frau, deren Textnachrichten an den toten Freund auf dem Handy eines faszinierten Musikkritikers landen, inszeniert Jim Strouse stromlinienförmig. Die einzige größere Attraktion, die das Remake bietet, ist die Popsängerin Céline Dion, die sich in einer wichtigen Nebenrolle selbst spielt.
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