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Medellín – Follower mit Folgen

„Medellín – Follower mit Folgen“ // Deutschland-Start: 2. Juni 2023 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Als sein Bruder Brahim (Brahim Bouhlel), der als Influencer zu Ruhm gekommen ist, entführt wird, zögert Reda (Ramzy Bedia) nicht lange. Klar, dass er ihn retten muss. Er hat auch schon eine Idee, wie er das anstellen kann. Da er davon ausgeht, dass sein Bruder von einem mächtigen Drogenkartell in Medellín entführt wurde, entführt er einfach den Sohn des Bosses, um so einen Austausch erzwingen zu können. Tatsächlich gelingt es ihm, Stan (Franck Gastambide) und Chafix (Anouar Toubali), den Filius in ihre Gewalt zu bringen. Dabei müssen sie jedoch feststellen, dass der Plan vielleicht doch nicht der beste war. Denn plötzlich macht die gesamte Unterwelt Jagd auf sie, während sie selbst in diesem Bereich nicht wirklich viel Erfahrungen vorweisen können. Dafür haben sie ein Talent dafür, die Situation immer weiter zu verschlimmern …

Actionkomödie nach bekanntem Rezept

Bekannt ist Franck Gastambide natürlich in erster Linie als Schauspieler, seine Filmografie umfasst inzwischen mehr als 30 Titel. Alle paar Jahre fühlt sich der Franzose aber auch dazu berufen, selbst Regie zu führen. So drehte er beispielsweise 2016 Pattaya. Auch das zwei Jahre später veröffentlichte Taxi 5 geht auf sein Konto. Damit landete er in seiner Heimat beachtliche Hits, zusammen lockten die zwei Filme rund 5,5 Millionen Menschen in die Kinos. Hierzulande begnügte man sich mit Direct-to-Video-Veröffentlichungen, weshalb Gastambide eher wenigen etwas sagen dürfte. Aber vielleicht ändert sich das ja mit seinem neuesten Werk, dem exklusiv auf Amazon Prime Video veröffentlichen Medellín – Follower mit Folgen. Denn solche Streamingangebote sind immer eine gute Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erschließen.

Wenig überraschend handelt es sich dabei um eine Actionkomödie. Und auch andere bewährte Elemente sind hier vorhanden. So spielen neben Gastambide, der nicht nur Regie führte und das Drehbuch mitschrieb, sondern auch die Hauptrolle übernahm, seine alten Kumpels Ramzy Bedia und Anouar Toubali mit. Beide waren schon in den obigen beiden Titel mit an Bord. Dazu gibt es wie bei Pattaya einen Ausflug in ein entferntes Land. Ging es dort in die titelgebende Stadt in Thailand, geht in Medellín die Reise in die gleichnamige Metropole in Kolumbien. Damit gehen erneut zahlreiche Klischees einher. Bei Kolumbien fallen einem Drogenkartelle ein. Also dreht sich hier alles um ein solches Kartell. Das ist dann auch nicht origineller, als beim Thailand-Trip Ladyboys und exotische Tiere einzubauen. Erneut mangelt es auch an einem Einfall, aus diesen Klischees etwas Eigenes zu machen, anstatt einfach nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen.

Viel los, aber nicht viel drin

Das soll aber nicht heißen, dass Gastambide und sein Co-Autor Charles Van Thieghem überhaupt keine Einfälle hatten. So ist es beispielsweise durchaus amüsant, wenn sich das Chaotentrio beim Einschüchterungsversuch des Kartells als ganz harte Kerle zu verkaufen versucht. Auch ein Ausflug aufs Meer, der nicht ganz so endet wie gedacht, ist dazu geeignet, das eine oder andere Schmunzeln hervorzulocken. Kontrastiert wird dieser Humor in Medellín mit Action. In den etwas mehr als 100 Minuten, die der französische Film für sich beansprucht, geht es insgesamt doch ganz ordentlich ab, auch wenn man sicherlich keine ausgefeilten Choreografien erhoffen sollte. Das Budget kann zudem kaum mit Hollywood-Projekten Schritt halten.

Anspruch oder Intelligenz sollte man sowieso nicht erwarten, diese Ambition hatte hier niemand. Stattdessen handelt es sich um eine Kopf-aus-Actionkomödie, die von vornherein darauf angelegt ist, bescheuert zu sein. Wer so etwas mag, kann hier mal reinschauen. Neben der besagten absurden Entführungssituation locken vor allem die netten Bilder aus Kolumbien. Das ist schon irgendwie stimmungsvoll. Medellín ist insgesamt auch erträglicher als vorangegangene Werke von Gastambide, der sich hier nicht annähernd so oft auf Geschmacklosigkeiten ausruht, anstatt mal etwas Arbeit und Kreativität in die Witze zu stecken. Gut ist der Film aber kaum. Selbst über Durchschnitt kann man sich streiten.

Credits

OT: „Medellín“
Land: Frankreich
Jahr: 2023
Regie: Franck Gastambide
Drehbuch: Franck Gastambide, Charles Van Thieghem
Kamera: Antoine Marteau
Besetzung: Franck Gastambide, Ramzy Bedia, Anouar Toubali, Brahim Bouhlel, Raymond Cruz, Essined Aponte

Bilder

Trailer

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Medellín – Follower mit Folgen
fazit
„Medellín“ ist eine typische Actionkomödie von und mit Franck Gastambide. Dieses Mal nimmt uns der Franzose in die gleichnamige Metropole in Kolumbien mit, wo unsere wenig heldenhafte Chaostruppe gegen ein Drogenkartell kämpft. Da treffen dann Klischees auf verspielten Unsinn. Das ist etwas besser als andere Regiearbeiten des Hauptdarstellers. Gut ist das Ergebnis aber kaum.
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