Noch nicht ganz tot Not Dead Yet Disney+ Streamen online
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Noch nicht ganz tot – Staffel 1

Noch nicht ganz tot Not Dead Yet Disney+ Streamen online
„Noch nicht ganz tot – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 31. Mai 2023 (Disney+)

Inhalt/Kritik

Nach einer Trennung zieht Nell (Gina Rodriguez) zurück nach Los Angeles. Vieles hat sich hier verändert, seit sie nach Großbritannien ausgewandert ist. Sie versucht ihren alten Job als Journalistin wiederaufzunehmen, erhält aber lediglich eine Stelle als Verfasserin von Nachrufen. Als sie an ihrem Geburtstag in einer Bar von einem älteren Herrn in etwas Smalltalk verwickelt wird, schenkt sie der ganzen Sache nicht allzu viel Beachtung. Als dieser später am Abend allerdings plötzlich in ihrer Wohnung auftaucht, fürchtet sie zunächst um ihr Leben. Der Mann kann sie in der Hinsicht jedoch beruhigen – immerhin ist er selbst bereits tot. Er stellt sich als Monty (Martin Mull) vor und als diejenige Person heraus, über die Nell einen Nachruf verfassen soll. Warum er noch hier und nicht im Jenseits ist, weiß er jedoch selbst nicht. Nachdem Nell sich einigermaßen mit der ungewöhnlichen Situation arrangiert hat, nutzt sie sein Insiderwissen für ihre Arbeit. Bald stellt sich heraus, dass Monty nicht der einzige Geist ist, der in Nells Leben tritt …

Irgendwo im Mittelfeld

Wenn der Rezensent sich Noch nicht ganz tot privat angeschaut hätte, wäre spätestens nach der dritten Folge Schluss gewesen. In dieser trifft Nell auf den Geist von Piper (Brittany Snow), einer ehemaligen Highschool-Kameradin, welche sie gemobbt hat. Der Humor in den ersten beiden Episoden war schon nicht so besonders unterhaltsam, aber es wurden auch nicht unbedingt die stärksten Argumente fürs Abschalten geliefert. In Noch nicht ganz mit der High School durch (abgesehen vom Piloten kokettiert wie im Original jeder Episoden- mit dem Serientitel) sind die Witze dann aber doch eher von der ganz müden Sorte. Da hört es auch noch nicht auf mit der Müdigkeit, die gesamte Folge ist ziemlich lahm. Das liegt zum einen an der Episode selbst, zum anderen jedoch daran, dass sich durch sie der Eindruck des Gesamtkonzeptes festigt.

Nun sichtet der Rezensent so etwas wie Noch nicht ganz tot aber natürlich nicht zu seinem privaten Vergnügen. Dem impliziten Auftrag des vertrauensvollen Lesers gemäß kann jedoch nicht einfach so aus persönlichem Befinden abgebrochen werden. Schließlich muss so verbindlich wie möglich mitgeteilt werden können, ob sich das Dranbleiben trotz Einstiegsschwierigkeiten lohnt (wie etwa bei Chang Can Dunk) oder ob es nicht vielleicht doch sinnvoller ist, die Zeit anderweitig zu verbringen (wie etwa bei And Just Like That…). Bei Noch nicht ganz tot ist es eher so ein Mittelding. Die dritte Folge ist so ziemlich der Tiefpunkt, aber insgesamt ist die Serie ja schon irgendwie anschaubar. Sie ist vielleicht nicht mehr als belanglose Unterhaltung, aber wer sich rund fünfundzwanzig Minuten in eine Fantasiewelt flüchten möchte, der ist hier nun nicht so ganz verkehrt.

Tolle Hauptdarstellerin

Das eingangs erwähnte Gesamtkonzept scheint vorzusehen, dass Nell in jeder Episode einen Geist trifft, dem sie einen Nachruf schreibt und der ihr im Gegenzug eine Lebenslektion erteilt. So ganz richtig ist das aber nicht. In der fünften Folge etwa taucht Monty erneut auf, der Geist also, mit dem das alles angefangen hat. Es zeichnet sich dann auch langsam ab, dass es neben den in sich abgeschlossenen Handlungsbögen auch einen sequenziellen gibt, der die Serie zusammenhält. Der ist aber doch eher Beiwerk (so sehen wir Mull danach erst wieder in der neunten Folge, zum letzten Mal). Stichwort Fantasiewelt: Stirbt in Los Angeles nur eine Person pro Woche? Welcher festangestellte Journalist kann einerseits davon leben, gerade einmal einen Beitrag pro Woche zu schreiben, und bekommt andererseits keine weitere Aufgabe zugeteilt?

Der Hauptgrund, wieso die Show doch irgendwie funktioniert, ist Gina Rodriguez, welche ihre Figur mit Charme und Leichtigkeit verkörpert, weitere Gründe sind die Gaststars. Wie in New Girl spielt Hannah Simone die beste Freundin der Protagonistin, und wie in New Girl ist Hannah Simone das schwächste Glied bei Noch nicht ganz tot. Das liegt aber zumindest hier am Drehbuch. Nur selten werden ihr gute Dialogzeilen geschrieben, der Charakter scheint überhaupt nur vorhanden zu sein, weil Frauen in Sitcoms wohl eine beste Freundin benötigen. Obwohl es um die Freundschaft eventuell sowieso nicht so gut bestellt ist, wie sich anhand einer Szene in der vierten Folge argumentieren ließe. Diese existiert jedoch vielleicht nur des Gags wegen. Wenn er gut gewesen wäre, ließe sich leicht verziehen, dass hier mit der inneren Logik gebrochen wird, so aber eher nicht. Die restlichen Figuren um Nell herum kommen zudem selten aus der Klischeekiste heraus.

Noch nicht ganz tot

Wie in Up Here sieht und hört die Protagonistin Menschen, die für andere nicht wahrnehmbar sind. Freilich sind die Geister in Noch nicht ganz tot real, während es sich in Up Here lediglich um Stimmen im Kopf handelte. Noch nicht ganz tot macht jedoch recht früh klar, dass nur Nell mit den Noch-nicht-ganz-Toten kommunizieren kann. Dabei lässt die Serie Nell nicht einfach nur aus der Sicht von anderen „mit der Luft“ reden: Einer der besten Momente der Serie ist ein Flashback, in welchem eine zuvor mit Geist gezeigte Szene nun eben ohne erneut abgespielt wird – weil er aus der Sicht eines anderen Charakters erzählt wird.

Anders als Maggie oder Reboot, welche ebenfalls bei Disney+ verfügbar sind und im Gegensatz zu Noch nicht ganz tot davon profitiert hätten, wurde nur letztgenannte um eine weitere Staffel verlängert. Tja nun.

Credits

OT: „Not Dead Yet“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Dean Holland, Todd Holland, Gail Mancuso, Melanie Mayron, Chris Koch, Shahrzad Davani, Gail Lerner, Michael McDonald, Anya Adams, Claire Scanlon
Drehbuch: Casey Johnson, David Windsor, Marc Firek, Josh Greenberg, Maggie Mull, Chelsea Devantez, Becky Mann, Audra Sielaff, Eddie Quintana, Michael J. Feldman, Debbie Jhoon, Mattie Bayne, Amy Sullivan
Musik: Transcenders
Kamera: Mark Schwartzbard, Giovani Lampassi, Grant Smith
Besetzung: Gina Rodriguez, Hannah Simone, Lauren Ash, Rick Glassman, Joshua Banday, Angela E. Gibbs, Maile Flanagan, Jimmy Bellinger, Martin Mull, Mo Collins, Brittany Snow, Don Lake, Julia Sweeney, Tony Plana, Paula Pell, Ed Begley Jr., Telma Hopkins, Rhea Perlman

Bilder

Trailer

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Noch nicht ganz tot – Staffel 1
Fazit
In "Noch nicht ganz tot" sieht eine Journalistin plötzlich die Geister der Toten, deren Nachruf sie schreiben soll. Das funktioniert einigermaßen aufgrund der Hauptdarstellerin und den Gaststars, ist humortechnisch und inhaltlich aber eher ein wenig belanglos.
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