Eigentlich waren die Leute der australischen Kleinstadt zusammengekommen, um bei einem Rugby-Spiel gemeinsam Spaß zu haben. Dieser ist jedoch schlagartig vorbei, als überall der Strom ausfällt. Denn was zunächst nur wie ein lästiger Zwischenfall wirkt, hat einen deutlich ernsteren Grund: Eine Invasion von Außerirdischen steht bevor. Kurze Zeit später stehen viele Gebäude in Trümmern, dazu wurden zahlreiche Leute gefangengenommen. Einer kleinen Gruppe, darunter die lokale Sportlegende Matt (Dan Ewing), die schwangere Krankenschwester Vanessa (Rhiannon Fish) und der Tourist Peter (Temuera Morrison), gelingt es dabei zu entkommen. Doch was nun? Wie soll es jetzt weitergehen? Fest entschlossen, ihre Planeten nicht einfach so aufzugeben, will sich der wild zusammengewürfelte Haufen den Invasoren entgegenstellen …
Low Budget Sci-Fi aus Australien
Es braucht nicht zwangsläufig Hollywood, um spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen. Dieser Auffassung war zumindest Luke Sparke, als er seinen zweiten Spielfilm Occupation anging. Gerade mal sechs Millionen US-Dollar sollen dem australischen Regisseur und Drehbuchautor zur Verfügung gestanden haben, als er sein Werk anging. Das ist nicht viel, vor allem wenn man eine actionreiche Variante des Genres anstrebt. Genauer orientierte er sich an riesigen Alien-Invasionen, wie sie Independence Day gezeigt hat – nur eben für einen Bruchteil des Budgets. Auf Hollywood-Stars wartet man hier entsprechend vergeblich. Und auch an anderen Stellen war offensichtlich ein Sparkurs angesagt.
Gerade bei den Spezialeffekten muss man die eigenen Ansprüche schon sehr weit zurückschrauben. Wenn die Aliens später aus ihren Rüstungen schlüpfen und ihre Gesichter zeigen, dann hinterlässt das keinen besonders hohen Eindruck. Das hat mehr von einer Cosplay-Veranstaltung, wo Fans selbst Teil einer Geschichte sein wollen. So etwas kann ganz charmant sein, sofern das mit Leidenschaft geschieht. Not macht erfinderisch, heißt ein altes Sprichwort. Soll heißen: Wo das große Geld fehlt, müssen eben Ideen entwickelt werden. Doch in der Hinsicht sieht es bei Occupation noch dürftiger aus. Schlimm genug, dass der Film technisch wie eine Fernsehproduktion aussieht. Hätte man da nicht wenigsten bei der Gestaltung der Außerirdischen mal etwas anderes versuchen können?
Hauptsache Explosion
Inhaltlich darf man aber sowieso nichts erwarten. Hin und wieder zeigt Sparke zwar schon kleinere Ambitionen. Beispielsweise verabschiedet er sich irgendwann von dem reinen Schwarzweiß-Denken, demzufolge alle Aliens böse und die Menschen gut sind. Das wird auf beiden Seiten relativiert. Außerdem versuchte er, so etwas wie eine ökologische Botschaft einzubauen, wenn der Raubbau der Menschheit kritisiert wird. Aber auch da bleibt es bei 08/15-Ausführungen. Etwas mehr Arbeit wurde bei Occupation in die Figuren investiert. Klar, tiefgründige Psychogramme gibt es keine, daran hatte man kein Interesse. Dafür gibt es viel Dynamik, wenn sich der wild zusammengewürfelte Haufen ständig in die Haare bekommt. Zwischenzeitlich spielen die Außerirdischen schon überhaupt keine Rolle mehr, man ist vielmehr mit sich selbst beschäftigt.
Diese dialog- bzw. streitlastigen Passagen wechseln sich mit Actionszenen ab. Diese leiden zwar unter den besagten Budgeteinschränkungen. Dafür knallt es regelmäßig, Sparke ist offensichtlich ein großer Anhänger von Pyrotechnik. Wer diese Vorliebe teilt, kann es hiermit versuchen, zumindest wenn der Film ohnehin gerade im Fernsehen läuft. Empfehlenswert ist Occupation aber kaum. Immerhin, es scheinen genug Leute von dem Ergebnis überzeugt gewesen zu sein, um direkt im Anschluss an einer Fortsetzung zu arbeiten. Die ist inzwischen auch bei uns erhältlich, wenngleich der „deutsche“ Titel Project: Rainfall seine Herkunft verschleiert. Ein dritter Teil ist hingegen nicht angekündigt. Stattdessen wendete sich der Filmemacher im Anschluss dem Horrorgenre zu.
OT: „Occupation“
Land: Australien
Jahr: 2018
Regie: Luke Sparke
Drehbuch: Luke Sparke
Musik: Christopher Elves
Kamera: Tony O’Loughlan
Besetzung: Dan Ewing, Temuera Morrison, Stephanie Jacobsen, Rhiannon Fish, Zachary Garred, Izzy Stevens, Charles Terrier, Charles Mesure, Trystan Go, Erin Connor
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