Oceans Twelve Oceans 12
© Warner Bros.

Ocean’s Twelve

Oceans
„Ocean’s Twelve“ // Deutschland-Start: 16. Dezember 2004 (Kino) // 30. August 2013 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Terry Benedict (Andy Garcia) ist sauer, richtig sauer. Dass er von Danny Ocean (George Clooney) und seiner Bande ausgeraubt wurde, will er nicht auf sich sitzen lassen. Stattdessen fordert er von den elf die vollen 160 Millionen US-Dollar zurück. Hinzu kommen 38 Millionen als Zinsen. Dummerweise verfügen sie aber nicht über solche Mittel, nicht einmal ansatzweise. Also spannt er seine Frau Tess (Julia Roberts), sowie Rusty Ryan (Brad Pitt), Linus Caldwell (Matt Damon), Virgil Malloy (Casey Affleck) und diverse andere ein, damit sie bei weiteren Beutezügen die nötige Summe zusammenbekommen. Dabei steht ihnen nicht nur die Europol-Agentin Isabel Lahiri (Catherine Zeta-Jones) im Weg. Auch der Meisterdieb Nightfox (Vincent Cassel) funkt ihnen bei ihrem Abenteuer dazwischen …

Die Erfolgsbande auf Abwegen

Wenn ein Film sehr erfolgreich ist, kommt früher oder später die Überlegung auf, eine Fortsetzung zu drehen. So auch bei Ocean’s Eleven, das 2001 mehr als das Fünffache des Budgets wiedereinspielte. Dabei war dieses nicht eben gering, der zahlreichen mitwirkenden Stars sei Dank. Diese waren drei Jahre später wieder mit am Start, als Ocean’s Twelve in die Kinos kam. Und auch inhaltlich knüpfte die Krimikomödie nahtlos an den Vorgänger an. Da es dieses Mal keine Vorlage gab – der erste Teil war noch ein loses Remake von Frankie und seine Spießgesellen aus dem Jahr 1960 –, musste man sich etwas Eigenes einfallen lassen. Anstatt einen neuen Hauptantagonisten zu entwerfen, der dieses Mal bestohlen werden muss, bekommt es das Team wieder mit dem alten zu tun. Dieses Mal ist es aber gewissermaßen in dessen Auftrag unterwegs, um die erste Tat rückgängig zu machen.

Das macht die Geschichte des Vorgängers schon irgendwie überflüssig oder zumindest weniger befriedigend. Was bringt ein Meistercoup, wenn man im Anschluss das Geld zurückgeben muss? Noch irritierender ist aber, dass es beim zweiten Teil keinen vergleichbaren Coup mehr gibt. Natürlich hat die Bande ordentlich zu tun. Sie muss dieses Mal sogar mehrfach ausschwärmen, um ans Ziel zu kommen. Ocean’s Twelve ist aber kein Vergleich zu dem, was drei Jahre zuvor abgezogen wurde. Dort bestand ein beträchtlicher Spaß darin, wie ewig an Details gefeilt wurde. Das Publikum bekam immer nur einen kleinen Einblick, erst zum Schluss fügten sich die einzelnen Puzzleteile zusammen. Bis zum Schluss durfte man rätseln, was genau die elf eigentlich vorhatten.

Viele Stars, wenig Spaß

Bei Ocean’s Twelve kommt es zu einer deutlichen Fokusverschiebung. Der eigentliche Coup ist gar nicht so wichtig. Stattdessen kommt es auf die Beziehungen innerhalb der Gruppe und die Dynamik der verschiedenen Parteien an, die hier so rumwuseln. Neben der Europolagentin ist das gerade auch der konkurrierende französische Meisterdieb Nightfox, von dem niemand weiß, wer er ist. Und dann wartet da noch irgendwo im Schatten eine weitere mysteriöse Gestalt, die mit dem Nightfox zusammenhängt. Ganz zu schweigen von Benedict, der sein Geld zurückwill. War schon der erste Teil bis zum Bersten mit Figuren gefüllt, wird es hier richtig heftig. Da wuseln so viele Leute herum, dass man schon mal den Überblick verlieren kann, vor allem wenn noch einige Wendungen eingebaut wurden.

Wendungen können natürlich Spaß machen, ebenso eine Geschichte, bei der man nie sicher ist, wer gerade wen betrügt. In Ocean’s Twelve verkommt das aber zu sehr zu einem Selbstzweck. Der Film ist viel zu sehr mit den Figuren beschäftigt, als ihnen auch mal etwas Spannendes zu tun zu geben. Hier wird ganz viel zusammengeworfen, ohne etwas daraus zu machen. Dass diverse große Auftritte erst im Nachhinein gezeigt werden, hilft auch nicht gerade dabei, das Publikum zum Mitfiebern zu animieren. Dann und wann ist der Film zwar schon unterhaltsam, zumal das Starensemble erneut gut aufgelegt ist. Vor allem Cassel als exzentrischer Hobby-Meisterdieb genießt seine Rolle. Der Spaß, den die Schauspieler und Schauspielerinnen am Set haben mochten, überträgt sich aber nur bedingt auf die Zuschauer und Zuschauerinnen.

Credits

OT: „Ocean’s Twelve“
AT: „Ocean’s 12“
Land: USA
Jahr: 2004
Regie: Steven Soderbergh
Drehbuch: George Nolfi
Musik: David Holmes
Kamera: Peter Andrews
Besetzung: George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Catherine Zeta-Jones, Andy García, Don Cheadle, Bernie Mac, Julia Roberts, Casey Affleck, Scott Caan, Vincent Cassel, Eddie Jemison, Carl Reiner, Elliott Gould

Trailer

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Ocean’s Twelve
fazit
„Ocean’s Twelve“ knüpft nahtlos an den erfolgreichen Vorgänger an, kann diesem aber nicht das Wasser reichen. Zwar gibt es diverse Wendungen und Unmengen gut aufgelegter Stars. Die Geschichte enttäuscht jedoch, auch bei den Coups hat man zuvor schon mehr geboten bekommt.
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von 10