Pokémon – Staffel 12: Diamant und Perl

Während Ash, Lucia und die anderen durch Sinnoh reisen, haben sie alle Hände voll zu tun. So sind sie auf der Suche nach neuen Herausforderungen und der Möglichkeit, sich in Pokémon-Kämpfen zu beweisen. Während Ash auf einen weiteren Orden hofft, ist Lucia mit dem Sammeln von Bändern beschäftigt. Doch das Abenteuer wird immer wieder von anderen unterbrochen. Schlimm genug, dass Team Rocket ihnen immer noch auf den Fersen ist und ihnen Pikachu abluchsen will, wenn sie nicht gerade anderweitig Ärger bereiten. Vor allem Team Galaxy bereitet der Truppe Sorgen, planen sie doch irgendetwas richtig Fieses …

Wiedersehen mit alten Bekannten

Dass Anime-Serien in Japan zum Teil ewig laufen, ist bekannt. Dauerbrenner wie One Piece und Detective Conan bringen es inzwischen auf mehr als 1000 Folgen. Ebenfalls Teil dieser Tausendergruppe ist Pokémon, das 1997 an den Start ging und bis heute ausgestrahlt wird. Das hat einerseits natürlich mit der Popularität der gleichnamigen Spielereihe zu tun, die einiger Schwankungen zum Trotz noch immer zu den großen Geldbringern gehört. Aber es gelang bei der Serie, auch mit eigenen Figuren und Schwerpunkten ein Millionenpublikum zu erreichen. Von denen sind viele in der zwölften Staffel Diamant und Perl noch immer mit von der Partie. Neben Ash und Pikachu sowie Rocko, einem ehemaligen Arena-Leiter, tauchen unter anderem Professor Eich sowie dessen Enkel Gary auf. Von Team Rocket ganz zu schweigen.

Tatsächlich tauchen Jesse, James und Mauzi in einem Großteil der Folgen auf. Manchmal sind nur kurz dabei. In anderen Fällen sind sie richtig aktiv bei ihren Versuchen, an die wertvollen Pokémon zu kommen oder sich anderweitig zu bereichern. Dass sie dabei immer wieder kräftig scheitern, ist zwar nicht übermäßig abwechslungsreich. Aber es ist doch oft erstaunlich amüsant. Während das deutlich kompetentere Team Galaxy eine tatsächliche Bedrohung darstellt, ist das glücklose Trio mehr als Comic Relief gedacht und gerät vom einen Chaos ins nächste. Dabei zeigt Diamant und Perl, dass selbst innerhalb des streng gesetzten Rahmens Ideen möglich sind. So gibt es zu Beginn bei einer süßen Suche eine bittere Überraschung. Später wird es beispielsweise um die Herkunft von James gehen, der noch immer vor seiner Verlobten davonläuft.

Temporeich mit vielen Figuren

Auf diese Weise wechselt die Staffel regelmäßig zwischen den Versuchen von Ash und Lucia, bei ihrer Wettkampf-Laufbahn weiterzukommen, und den Füller-Episoden. Für ein Publikum, das gern eine tatsächliche Entwicklung sieht, ist das eher weniger geeignet. Allenfalls der dritte Handlungsstrang um Team Galaxy geht in diese Richtung, ist aber so selten, dass man ihn immer wieder vergisst. Wobei es zumindest durch die Pokémon immer wieder zu Wechseln kommt. Da werden alte Mitstreiter verabschiedet, dafür neue gefunden. Der Schwerpunkt bei Letzteren liegt auf den Kreaturen, die Diamant und Perl eingeführt hat, die vierte Generation der Spielereihe. Traditionell gibt es bei jedem Neuzugang ein paar Infos, was nun das Besondere an dem Monster sein soll.

Die Spiele muss man deswegen nicht unbedingt kennen, um hier mitreisen zu können. Man sollte aber zumindest grundsätzlich einigermaßen mit dem Anime vertraut sein, ansonsten wird man von der Vielzahl an Figuren – menschlichen wie Pokémon – ein wenig erschlagen. Da die zwölfte Staffel die dritte rund um Diamant und Perl ist, der noch eine vierte folgte, steigt man mittendrin ein. Hinzu kommt das hohe Tempo. Nur wenige Geschichten erstrecken sich über mehrere Episoden. Die meisten der 52 Folgen stehen für sich und müssen innerhalb von 20 Minuten das Programm abgespielt haben. Das sorgt für Kurzweil, aber auch eine gewisse Rastlosigkeit. Aber das kennen Fans ja schon. Wer der Serie bis zu dem Zeitpunkt treu geblieben ist, hat seinen Spaß. Wiedereinsteigende finden sich prinzipiell zurecht. Der Rest sollte dann doch lieber mit der ersten Staffel loslegen.