Rescue Under Fire
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Rescue Under Fire

Rescue under Fire
„Rescue Under Fire“ // Deutschland-Start: 22. Februar 2018 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Afghanistan, 2012: Eigentlich sind die spanischen Sanitäter und Sanitäterinnen dafür da, um den Menschen vor Ort zu helfen, sie bei Verletzungen zu versorgen oder sie aus Gefahrenzonen zu bringen. Doch nun sind sie es, die selbst in Gefahr sind. Als ein Rettungshubschrauber abstürzt, während sie die Soldaten fortbringen wollen, stürzt dieser ab. Mehr noch, sie befinden sich an einer Position, wo sie für die Taliban leichte Beute werden können. Zwar wird ihnen sofort Hilfe zugesagt, ein Rettungsteam soll sie herausholen. Doch es wird mindestens 24 Stunden dauern, bis es so weit ist. In der Zwischenzeit bleibt ihnen nichts anderes übrig, als das Material zusammen zu holen und zu hoffen, dass sie nicht vom Feind entdeckt werden …

Mitten im Afghanistankrieg

Auch wenn der Afghanistankrieg natürlich in erster Linie auf die USA zurückgehen, die damit auf die Anschläge am 11. September 2001 reagierten, so wurden doch Einheiten aus aller Welt mit hineingezogen. In Rescue Under Fire sehen wir dann auch spanische Soldaten im Einsatz, was prinzipiell mal eine Abwechslung ist zu den sonstigen Filmen in diesem Themenbereich. Wobei die Nationalität keine große Rolle spielt. Dass es hier um ein spanisches Team geht, erfahren wir zwar. Ebenso, dass die Geschichte auf einem wahren Vorfall basiert, der sich 2012 zugetragen hat. Am Ende gedenkt der Film zudem den spanischen Soldaten, die in diesem Krieg mitgekämpft haben, wohl um das Publikum emotional ein wenig stärker in die Pflicht zu nehmen.

Auffällig ist in dem Zusammenhang, dass der Film relativ wenig dafür tut, damit die Figuren den Zuschauern und Zuschauerinnen nahegehen. Man erfährt praktisch nichts über die Menschen, die da um ihr Leben kämpfen. Es gibt auch keine längere Einführung. Wo beispielsweise Lone Survivor vor dem Überlebenskampf die Männer vorstellte und damit für einen Wiederkennungswert sorgt, da weiß man hier nach anderthalb Stunden kaum mehr als zu Beginn. Rescue Under Fire steigt mittendrin ein, zeigt das Team im Einsatz, wenn es Schwerverletzte versorgen muss. Dabei braucht man auch einen etwas kräftigeren Magen, das Publikum wird nicht geschont. Gleichzeitig geht es Regisseur Adolfo Martínez nicht darum, dieses Unglück ausschlachten zu wollen. Er hält einfach drauf, zeigt die Ereignisse, wie sie sind.

Zum Ende hin dicker aufgetragen

Insgesamt ist der Film nicht so manipulativ, wie man es manchmal aus dem Genre gewohnt ist. Nur selten schwingt das Pathos mit, dem gerade Heldenabenteuer nur zu gern verfallen. Zum Ende hin geht es dann wohl doch nicht anders. Rescue Under Fire will dann dicker auftragen, will auch mithilfe der Musik aufzeigen, wie ergreifend das ist. Nur für den Fall, dass das Publikum das selbst nicht gemerkt haben sollte. Das ist schade, vielleicht sogar ein wenig ärgerlich, gerade auch weil der Film zuvor eine doch sehr raue Qualität hatte. Die spanische Produktion war zuvor spannender, als sie noch den Zuschauern und Zuschauerinnen das bloße Material an die Hand gab, aus denen sie selbst Eindrücke gewinnen sollten.

Insgesamt ist der Film dennoch brauchbar. Da sind am Anfang wie auch im weiteren Verlauf einige intensive Momente dabei, die durch Mark und Bein gehen. Auch das karge und trockene Setting, welches Afghanistan mit sich bringt, trägt zur Atmosphäre bei. Wer mal wieder Lust auf einen geradlinigen Kriegsfilm hat, der sich auf den Krieg als solchen konzentriert, anstatt einen Kontext drumherum zu schaffen, der macht mit Rescue Under Fire also nicht wirklich etwas verkehrt. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich später noch einmal an diesen erinnern wird, ist jedoch gering. Dafür sind viele Szenen dann doch zu austauschbar, die mangelnde Charakterisierung verhindert einen Wiedererkennungswert.

Credits

OT: „Zona hostil“
Land: Spanien
Jahr: 2017
Regie: Adolfo Martínez
Drehbuch: Luis Arranz, Andrés M. Koppel
Musik: Roque Baños
Kamera: Alfredo Mayo
Besetzung: Ariadna Gil, Raúl Mérida, Roberto Álamo, Antonio Garrido, Ingrid García Jonsson, Jacobo Dicenta, Ismael Martínez, Nasser Saleh, Mariam Hernández, Ruth Gabriel

Bilder

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Rescue Under Fire
fazit
„Rescue Under Fire“ erzählt von einem wahren Zwischenfall in Afghanistan, als ein Rettungshubschrauber abstürzte und die Leute nun selbst gerettet werden musste. Der Film beeindruckt durch eine Unmittelbarkeit, wenn auf Kontexte und Charakterisierungen verzichtet wird und oft recht nüchtern ist. Zum Ende hin wird es dann doch wieder pathetisch, was den Wiedererkennungswert aber auch nicht steigert.
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