Für Alexa (Nomzamo Mbatha) bricht eine Welt zusammen, als ihr Ehemann Sebastian (Mustafa Shaki) unter mysteriösen Umständen ins Koma fällt und die Hoffnungen gering sind, dass er noch einmal aus diesem erwacht. Erst später erfährt sie von Valmora (Bruce Willis) und Olivia (Fernanda Andrade), was genau hinter dem Vorfall steckt. So war Sebastian als Agent in streng geheimer Mission unterwegs und Teil einer Einheit, die mittels neuartiger Mikrochips die Körper anderer übernehmen kann. Auf diese Weise konnten sie Morde verüben, ohne dass jemand davon etwas mitbekommen hat – nicht einmal die Menschen, die sie steuerten. Nun liegt es an Alexa, die Mission von Sebastian zu beenden und den Verbrecher Adrian (Dominic Purcell) auszuschalten. Zu diesem zweck lässt sie sich in Mali (Andy Allo) einpflanzen, in der Hoffnung, Adrian so näherkommen zu können …
Ein Ex-Star auf Abschiedstour
Und täglich grüßt das Murmeltier. Mehr als 15 Monate ist es inzwischen her, dass Bruce Willis krankheitsbedingt seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft angekündigt hat. Und doch hat man das Gefühl, dass mindestens ein neuer Titel pro Monat erscheint, in dem der ehemalige Hollywoodstar mitspielt. Zuletzt waren das das unter anderem Wrong Place, Detective Knight: Independence und A Day to Die, allesamt billig zusammengeschusterte Actionthriller, die hastig runtergedreht wurden. Also die Art Filme, die Willis in den letzten Jahren ohnehin in Massen gemacht hat. Doch nun scheint damit langsam Schluss zu sein, nahezu alle Spätwerke sind inzwischen bei uns entschieden. Mit Assassin – Every Body Is A Weapon gibt es aber noch einmal Nachschub.
Dabei muss man hier eines zugutehalten: Während die meisten späteren Willis-Filme vor dem eigenen Auge verschwimmen, man die unzählige Direct-to-Video-Actionthriller kaum voneinander unterscheiden kann, ist das hier markanter. Das fängt schon bei dem Genre an. Zwar ist auch Assassin – Every Body Is A Weapon ein Actionthriller, bei dem der Schauspieler, der nur laut Marketing der Hauptdarsteller ist, zwischendurch irgendwo herumsteht. Doch das geschieht im Rahmen eines Science-Fiction-Szenarios. Der Clou der Geschichte ist, dass die Menschen hier dank technologischen Fortschritts in der Lage sind, die Kontrolle über andere zu übernehmen und so besonders perfide Morde ausüben können. Schließlich sind die Täter und Täterinnen nicht einmal am Standort.
Interessantes Sci-Fi-Szenario, wenig draus gemacht
Das bringt eine Reihe von Fragen mit sich, technologischer wie moralischer Natur. Regisseur und Co-Autor Jesse Atlas, der hiermit seinen Kurzfilm Let Them Die Like Lovers auf Spielfilmlänge ausbaut, hat an diesen aber nur mäßig Interesse. Zum Ende hin wird es ein wenig kniffliger, wenn Assassin – Every Body Is A Weapon noch eine Wendung vorweisen kann. Aber das war es auch schon. Das Potenzial, welches das Szenario mitbringt, wird nicht einmal ansatzweise genutzt. Weder wird es hier wirklich abgefahren, wenn ständig Körper getauscht werden, noch ist das Ganze übermäßig tiefgründig. Überlegungen zur Identität, die eigentlich naheliegend gewesen wären, finden nicht statt, auch wenn es zumindest Anzeichen von Entfremdung gibt und Hauptdarstellerin Nomzamo Mbatha (Der Prinz aus Zamunda 2) mit größerem Einsatz dabei ist.
Spannende Action sollte man ohnehin nicht erwarten. Trotz des Szenarios rund um geheime Attentate und einen fiesen Verbrecher, der ausgeschaltet werden muss, geschieht hier erstaunlich weg. So wenig, dass man zwischendurch schon ein bisschen zu kämpfen hat, die vollen anderthalb Stunden wach zu bleiben. Das ist schade, weil aus dem Stoff eine Menge hätte gemacht werden können. Der einzige Trost ist, dass mit Assassin – Every Body Is A Weapon der offiziell letzte Film von Bruce Willis zumindest marginal besser ist. Daran hat der Schauspieler selbst aber keinen Anteil. Wie bei den meisten seiner letzten Titel ist er hier kaum zu sehen und hat noch weniger zu tun. Und selbst das, was er tut, ist bei seiner fortschreitenden Krankheit kein schöner Anblick.
OT: „Assassin“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Jesse Atlas
Drehbuch: Jesse Atlas, Aaron Wolfe
Musik: Mark Tewarson
Kamera: Bryan Koss
Besetzung: Bruce Willis, Andy Allo, Nomzamo Mbatha, Mustafa Shakir, Dominic Purcell, Fernanda Andrade
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