Blumhouses Der Hexenclub The Craft: Legacy
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Blumhouse’s Der Hexenclub

Der Hexenclub DVD
„Blumhouse’s Der Hexenclub“ // Deutschland-Start: 29. Oktober 2020 (Kino) // 12. Februar 2021 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Für die Teenagerin Lily (Cailee Spaeny) beginnt ein neuer Lebensabschnitt: eine neue Stadt, eine neue Schule. Grund hierfür ist, dass ihre Mutter Helen (Michelle Monaghan) seit einiger Zeit mit Adam Harrison (David Duchovny) zusammen ist und diesem nahe sein möchte. Also ziehen sie zu ihm und seinen drei Söhnen Jacob (Charles Vandervaar), Isaiah (Donald MacLean Jr.) und Abe (Julian Grey). Doch der Einstieg ist schwierig für Lily. Nicht nur, dass sie mit ihrer Stieffamilie nicht klarkommt. Auch an der Schule gibt es Ärger: Als wäre es nicht schon demütigend genug, dass sie ihre Periode bekommt, wird sie auch noch zur Zielscheibe des Bullys Timmy Andrews (Nicholas Galitzine). Zu ihrem Glück sind da aber auch noch die Mitschülerinnen Frankie (Gideon Adlon), Tabby (Lovie Simone) und Lourdes (Zoey Luna), die ihr zur Seite stehen. Dabei eint die vier nicht nur eine gegenseitige Sympathie. Sie verfügen zudem alle über magische Kräfte …

Holprige Spätfortsetzung

Dass Hollywood auf der Suche nach dem nächsten profitablen Titel gerne mal den Blick zurückwirft, ist kein Geheimnis. Unentwegt werden Klassiker noch einmal ausgegraben, wird versucht, einstmals erfolgreiche Franchises noch einmal unters Volk zu bringen. Doch so weit verbreitet dieser Wahn nach Remakes, Fortsetzungen oder Spin-offs ist, man muss nicht jede dieser Entscheidungen nachvollziehen können. So auch der Versuch, Der Hexenclub für ein heutiges Publikum wieder auferstehen zu lassen. Klar, der Film war seinerzeit profitabel, spielte bei einem Budget von 15 Millionen US Dollar mehr als 55 Millionen wieder ein. Das war für das Studio erfreulich. Ein knappes Vierteljahrhundert aber noch einmal einen Film zu drehen, der daran anschließen sollte, das klang jetzt nicht übermäßig erfolgsversprechend – zumal von der damaligen Besetzung (fast) niemand dabei ist.

Tatsächlich handelt es sich bei Blumhouse’s Der Hexenclub zwar gewissermaßen um den Nachfolger, wie eine späte Enthüllung klarmacht. Man hätte dieses Element aber auch mehr oder weniger weglassen können, für die eigentliche Geschichte ist das ziemlich unerheblich. Die Verbindung dient allenfalls dazu, die magischen Kräfte von Lily zu erklären. Da man sich für die drei Mithexen diese Mühe aber nicht machte, war das letztendlich überflüssig. Nicht dass man sich anderweitig groß Gedanken gemacht hätte über Sinn und Unsinn. Das ist schon ziemlich holprig, was Regisseurin und Drehbuchautorin Zoe Lister-Jones (How It Ends) da vorgelegt hat. Vor allem zum Ende hin geht es drunter und drüber, wenn die Filmemacherin alles Mögliche in den Film packen will und dabei ziemlich aus dem Tritt gerät.

Mehr Drama als Horror

Damit zusammen hängt auch der Versuch, den Film in die Horrorrichtung zu schieben. Als solcher wird er gern verkauft, umso mehr, da das Studio Blumhouse dahintersteckt. Dieses ist zwar in vielen Genres unterwegs. Am bekanntesten ist es aber eben für Horror: Unzählige Filme und Serien aus diesem Bereich hat es in den letzten Jahren produziert, zuletzt waren es beispielsweise M3GAN und Insidious: The Red Door. Bei Blumhouse’s Der Hexenclub ist aber, trotz der Hexenthematik und eines Ouija-Bretts, praktisch nichts dabei, was eine solche Zuordnung rechtfertigen würde. Erst ganz zum Schluss wird etwas in diese Richtung geboten, auf Teufel komm raus, was nicht nur frei von Spannung ist, sondern auch überhaupt nicht zu dem Vorangegangenen passt.

Eigentlich handelt es sich bei der Fortsetzung um eine Art Coming-of-Age-Drama, bei dem das Entdecken der magischen Fähigkeiten mit dem Erwachsenwerden der Protagonistin einhergeht. Eine solche Kombination ist nicht selten. Gretel & Hänsel ging beispielsweise in eine ähnliche Richtung und deutete das Horrormärchen zu einem Akt der Selbstbestimmung und dem Wandel zu einer Frau hin. Dort blieb es aber unheimlich, zudem angefüllt mit Symbolik. Im Vergleich dazu ist Blumhouse’s Der Hexenclub erschreckend alltäglich, wenn es um unerfüllte Liebe und Mobbing geht. Prinzipiell kann man das natürlich machen. Wenn das Ergebnis aber so langweilig und letztendlich nichtssagend ist, wie es hier der Fall ist, kann man sich das auch sparen. Es hat schon seine Gründe, warum die späte Exhumierung seinerzeit der Presse nicht vorab gezeigt wurde.

Credits

OT: „The Craft: Legacy“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Zoe Lister-Jones
Drehbuch: Zoe Lister-Jones
Musik: Heather Christian
Kamera: Hillary Spera
Besetzung: Cailee Spaeny, Gideon Adlon, Lovie Simone, Zoey Luna, Nicholas Galitzine, Michelle Monaghan, David Duchovny, Charles Vandervaar, Donald MacLean Jr., Julian Grey

Bilder

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Blumhouse’s Der Hexenclub
fazit
Warum man unbedingt „Der Hexenclub“ ein knappes Vierteljahrhundert später noch einmal bringen musste, ist unklar. Zumal das Ergebnis sehr ernüchternd ist. Zwar wird „Blumhouse’s Der Hexenclub“ als Horrorfilm verkauft, ist aber vielmehr ein Coming-of-Age-Drama, das nicht viel zu sagen hat, oft langweilig ist und später ziemlich holprig wird.
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