Christine 1958 TV Fernsehen arte DVD kaufen Streamen Video on Demand online Mediathek Romy Schneider Alain Delon
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Christine (1958)

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„Christine“ // Deutschland-Start: 19. Dezember 1958 (Kino) // 20. November 2020 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Wien im Jahr 1906: Als Leutnant Fritz Lobheiner (Alain Delon) über seinen Kameraden Theo Kaiser (Jean-Claude Brialy) die Cellisten-Tochter Christine Weiring (Romy Schneider) kennenlernt, kommen sich die beiden rasch näher. Sie verstehen sich gut, verbringen immer mal wieder Zeit miteinander. Zunächst verbindet die beiden dabei ein freundschaftliches Verhältnis. Doch mit der Zeit entwickeln sie auch romantische Gefühle füreinander. Eine Beziehung der beiden steht dabei jedoch unter keinem guten Stern, schließlich hat Lobheiner seit einer Weile eine Affäre mit der verheirateten Baronin Lena Eggersdorf (Micheline Presle). Und im Gegensatz zum jungen Leutnant hat diese nicht die geringste Absicht, diese Liaison wieder zu beenden …

Oft verfilmtes Theaterdrama

1895 das erste Mal aufgeführt, erfreute sich das Theaterstück Liebelei von Arthur Schnitzler (Eyes Wide Shut) auch bei Filmschaffenden größerer Beliebtheit. Mehre Male wurde es adaptiert, sei es fürs Kino oder auch das Fernsehen. Erwähnenswert ist dabei beispielsweise die gleichnamige Verfilmung von 1933 durch den bekannten deutsch-französischen Regisseur Max Ophüls. Aber auch Christine, das ein Vierteljahrhundert später folgte, verdient eine Erwähnung – und sei es nur für die Besetzung. So darf man hier nicht nur einen blutjungen Alain Delon sehen, der mit dem Drama erst seinen dritten Film vorlegte. Die Titelfigur spielte zudem Romy Schneider, deren Mutter Magda Schneider in der obigen Version noch die Christine verkörperte, was Vergleiche natürlich provoziert.

Im direkten Vergleich zieht die Neuauflage jedoch den Kürzeren. Zwar war Romy Schneider seinerzeit natürlich ein absoluter Star, der dank Sissi eine enorme Zugkraft hatte. Und tatsächlich war Christine auch ein größerer Erfolg, allein in Frankreich strömten 2,8 Millionen Menschen in die Kinos, um bei der tragischen Liebesgeschichte dabei zu sein. Allerdings scheute Regisseur und Co-Autor Pierre Gaspard-Huit (Paul und Virginie) auch nicht davor zurück, richtig viel Theatralik bis hin zum Kitsch einzubauen. Offenbar wollte man auch hier an den riesigen Erfolg der romantisch-tragischen Kaiserin anschließen und verließ sich daher auf eine ähnliche Verkaufsmasche, anstatt der eigentlichen Geschichte zu vertrauen, die auch so schon bitter genug ist.

Theatralik statt Gesellschaftsporträt

Das ist schade, weil das große schauspielerische Talent der beiden nicht wirklich gefordert wurde. Sie werden dann doch eher auf ihr attraktives Äußeres reduziert und dieses dann mit einem schönen Drumherum verbunden. Christine spricht dabei besonders Fans von Kostümdramen an. So wurde die Geschichte zwar im Vergleich zur Theatervorlage etwas weiter in die Gegenwart verlegt, bleibt mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts aber nach wie vor historisch – selbst in Relation zu den 1950ern, als der Film gedreht wurde. Das bedeutet, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen Uniformen und Kleider von anno dazumal zu sehen bekommen sowie die dazu passenden Settings. Später kommt auch noch das Motiv eines Duells hinzu, was ebenso auf eine vergangene Zeit verweist. Sieht man einmal von John Wick: Kapitel 4 ab, das explizit die Absurdität dieser Szene betonte, sind solche Ehrenkämpfe dann doch etwas aus der Mode gekommen.

Grundsätzlich sind solche Zeitreisen daher durchaus interessant, um einen Einblick in frühere Gesellschaften und Moralvorstellungen zu bekommen. Bei Schnitzler war dieser sozialkritische Aspekt noch deutlicher, rückt bei Gaspard-Huit aber stärker in den Hintergrund. Der Klassenunterschied zwischen der Baronin und der einfachen Musikertochter ist natürlich auch in Christine noch vorhanden. Insofern ist es nicht so, dass das Drama gar nichts mehr zu sagen hätte. Aber es hat schon seine Gründe, wenn die Adaption trotz der beiden europäischen Superstars heutzutage nur noch wenig Beachtung findet und weit davon entfernt ist, den Status eines Klassikers zu haben. Mehr als solide ist diese unglückliche Romanze nicht, ein hübsch anzusehendes Rührstück, das in mehr als einer Hinsicht an vergangene Zeiten erinnert.

Credits

OT: „Christine“
Land: Frankreich, Italien
Jahr: 1958
Regie: Pierre Gaspard-Huit
Drehbuch: Pierre Gaspard-Huit, Georges Neveux, Hans Wilhelm
Vorlage: Arthur Schnitzler
Musik: Georges Auric
Kamera: Christian Matras
Besetzung: Romy Schneider, Alain Delon, Micheline Presle, Sophie Grimaldi, Fernand Ledoux, Jean-Claude Brialy, Jean Galland

Bilder

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Christine (1958)
fazit
„Christine“ vereint mit Romy Schneider und Alain Delon zwei Superstars des europäischen Kinos. Doch so richtig wird das schauspielerische Talent der beiden nicht gefordert, die Adaption von Arthur Schnitzler ist nicht mehr als ein hübsch anzusehendes Rührstück mit Hang zum Kitsch.
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