Cowboys and Aliens
© Paramount Pictures
Cowboys and Aliens
„Cowboys & Aliens“ // Deutschland-Start: 25. August 2011 (Kino) // 13. Januar 2012 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

1873 inmitten der Wüste: Als der Mann (Daniel Craig) zu sich kommt, weiß er weder, wer er ist noch was ihn an diesen Ort gebracht hat. Von dem seltsamen metallenen Band um seine Hand ganz zu schweigen. Erst in der nächsten Stadt stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um den Banditen Jake Lonergan handelt, der wegen diverser Verbrechen gesucht wird. Sheriff John Taggart (Keith Carradine) will diesen sowie den betrunkenen Unruhestifter Percy Dolarhyde (Paul Dano) nach Santa Fe bringen, wo sie vor ein Gericht werden sollen. Aber es kommt anders. Erst taucht Percys Vater Colonel Woodrow Dolarhyde (Harrison Ford) auf, ein skrupelloser Rinderbaron, und verlangt seinen Sohn zurück. Kurze später werden sie vom Himmel aus von unbekannten Wesen angegriffen. Zwar gelingt es den Menschen, auch dank des Bandes die Invasoren zu vertreiben. Doch zuvor haben diese einige aus der Bevölkerung entführt. Also machen sich Lonergan, Dolarhyde, die mysteriöse Ella Swenson (Olivia Wilde), der Dorfarzt (Sam Rockwell), Taggarts Enkel Emmett (Noah Ringer) und einige andere auf die Suche nach den Vermissten und Antworten …

In der falschen Zeit gelandet

Eigentlich sind Zukunft und Vergangenheit zwei so konträre Konzepte, dass sie kaum zur selben Zeit funktionieren können. Außer in Filmen, wo ja fast alles möglich ist. Am einfachsten ist das durch das Motiv der Zeitreise, wenn beispielsweise Menschen auf einmal in einer anderen Ära sind, dort Abenteuer erleben oder sich mit Anpassungsschwierigkeiten herumplagen. Eine andere Möglichkeit ist, wenn Figuren eine andere Welt betreten, die auf einem ganz anderen Entwicklungsstand sind. 65 zeigte vor einigen Monaten, wie ein Raumfahrer auf einer Erde landet, in der noch Dinosaurier durch die Welt streifen. Da treffen dann Urzeitechsen auf modernste Technik. In eine ähnliche Richtung ging rund ein Jahrzehnt zuvor Cowboys & Aliens, in dem – der Titel verrät es bereits sehr plakativ – Leute aus dem Wilden Westen gegen Außerirdische antreten.

Das ist natürlich ein ungleicher, um nicht zu sagen unfairer Kampf. Wie soll man mit Pferden und Gewehren gegen Raumschiffe ankommen? Wer sich solche absurden Actionszenen erhofft, wird jedoch enttäuscht. Anstatt auf diesen maximalen Unterschied zu setzen, wird Lonergan von Anfang an eine eigene futuristische Waffe mitgegeben, wodurch das Szenario recht leichtfertig hergeschenkt wird. Das gilt dann auch für den indigenen Stamm der Apachen. Die dürfen zwar ihren Medizinmann seinen Beitrag leisten lassen, sind ansonsten aber ziemlich überflüssig. Allgemein hat Cowboys & Aliens ganz viele Figuren ins Rennen geschickt, ohne dass sie für die Geschichte oder die Handlung notwendig wären. Viel hilft viel, war wohl die Annahme. Viel führt aber nur dazu, dass der Film völlig unnötig aufgeblasen ist.

Klingt spaßig, ist es aber nicht

Damit zusammen hängt das größte Problem des Films: Er ist irgendwie langweilig. Das ist gemessen an den Erwartungen, die man haben durfte, eine mindestens mittlere Enttäuschung. So ist die auf einem Comic von Scott Mitchell Rosenberg basierende Prämisse natürlich herrlich bescheuert und hätte sich für eine Komödie angeboten. Stattdessen wird das hier alles sehr ernst genommen. Als Kontrast hätte das durchaus funktionieren können, wenn Absurdität auf grimmige, harte Männer trifft. Bei Cowboys & Aliens führt es aber vor allem dazu, dass man recht bald nicht mehr weiß, wozu man sich das Ganze überhaupt anschauen sollte. Was bringt ein derart absurdes Szenario, wenn nichts daraus gemacht wird?

Es ist nicht einmal so, dass die Actionszenen viel rausreißen würden. Während der Einstieg, als der Film noch ein reiner Western ist und die Männer aufeinander losgehen, durchaus noch unterhaltsam ist, fehlt es bei den Science-Fiction-Kämpfen an Spannung. Natürlich sind die mit einigem Aufwand verbunden, Cowboys & Aliens war schließlich eine ziemlich teure Produktion. Auch das prominente Ensemble und die schöne Ausstattung waren prinzipiell ihr Geld wert. Für Durchschnitt reicht das insgesamt schon, da man hier in den zwei Stunden einiges zu sehen bekommt. Nur eben nicht für mehr: Der erhoffte Knaller ist ausgeblieben, die Idee klang lustiger, als es der Film am Ende war.

Credits

OT: „Cowboys & Aliens“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: Jon Favreau
Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman, Damon Lindelof, Mark Fergus, Hawk Ostby
Vorlage: Scott Mitchell Rosenberg
Musik: Harry Gregson-Williams
Kamera: Matthew Libatique
Besetzung: Daniel Craig, Harrison Ford, Olivia Wilde, Sam Rockwell, Adam Beach, Paul Dano, Noah Ringer

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Cowboys & Aliens
fazit
„Cowboys & Aliens“ klang eigentlich sehr lustig, wenn zwei konträre Genres miteinander gekreuzt werden. Das Ergebnis ist es weniger. So gibt es zwar schon Schauwerte, sowohl auf Setting, Effekte wie auch das prominente Ensemble bezogen. Richtig viel Spaß macht die Comic-Adaption aber nicht, nach einem gelungenen Auftakt wird es eher langweilig.
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