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© Metro-Goldwyn-Mayer Studios

Duell in Diablo

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„Duell in Diablo“ // Deutschland-Start: 21. Oktober 1966 (Kino) // 9. April 2020 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nach dem Mord an seiner Frau, einer Comanche, ist der Spurensucher Jess Remsberg (James Garner) besessen davon, den oder die Täter zu finden. Auf seiner Suche rettet er Ellen Grange (Bibi Andersson) vor der Gefangennahme durch eine Truppe Apachen. Doch die Frau ist alles andere als erfreut über die Rettung. Denn das heißt, dass sie zurück in die Stadt muss, in der sie eine Außenseiterin ist und Willard (Dennis Weaver), und zurück zu ihrem Ehemann, der unfähig ist, ihr zu helfen. In der Stadt trifft Jess auf Scotty (Bill Travers), ein Leutnant in der Kavallerie, der einen fähigen Kundschafter sucht, für die gefährliche Reise nach Fort Concho, wo er die dortigen Truppen mit Proviant und Munition versorgen will. Als Jess hört, dass der dortige Kommandant Informationen über die Mörder seiner Frau haben könnte, willigt er ein. Zusammen mit dem erfahrenen Ex-Kavalleristen Toller (Sidney Poitier) durchstreifen sie feindliches Land und ihre Gegner, die Apachen, wissen um die wertvolle Ladung, die sie mit sich führen. Am Diablo Canyon kommt es dann zu einer entscheidenden Schlacht zwischen den Soldaten und den Apachen.

Die Weißen und die Ureinwohner

Regisseur Ralph Nelson mag zwar nicht denselben Ruhm genießen wie andere Westernregisseure. Jedoch hat er mit Das Wiegenlied vom Totschlag einen der wichtigsten Einträge des Genres vorgelegt, der vor allem wegen seiner Kritik in gängigen Klischees des Western und deren Offenlegung beachtlich ist. Darüber hinaus treibt Nelson eine Neugier auf diese Zeit an, zu der der Platz im Westen immer umkämpfter wurde und die Konflikte zwischen den First People und den Weißen sich zunehmend verschärften. In diesem Kontext mag man Duell in Diablo, die Verfilmung von Marvin H. Alberts Roman Apache Rising, verstehen, der viele der Themen von Nelsons Schaffens beinhaltet und mit James Garner, Sidney Poitier, Bibi Andersson und Dennis Weaver über ein respektables Schauspielerensemble verfügt.

Die Kritiken, die Duell in Diablo bei seiner Kinoauswertung erhielt, kann man als Vorschau auf jene sehen, die Nelson für Wiegenlied später bekommen sollte. Neben der Brutalität wurde nicht zuletzt die Glaubwürdigkeit der Geschichte hinterfragt, in der ein Afroamerikaner wie Toller voll in die Gesellschaft wie auch die Hierarchie der Kavallerie integriert ist. Außerdem lenke das Ensemble hochkarätiger Stars von der Story und ihren Themen ab. Dass die Welt, die Nelsons Filme (nicht nur Duell in Diablo) zeigen, hart ist, kann man nicht bestreiten. Selbst wenn es hier nicht ganz so konsequent und brutal zugeht wie in seinen späteren Filmen, ist es doch beachtlich, wie vor allem die Komplexität der Beziehungen der Ureinwohner zu den Weißen dargestellt ist. Zwar sind diese die Gegner, gegen die die Soldaten kämpfen müssen, doch für ihre Motive bringt man Verständnis auf, sodass sie keinesfalls als gesichts- und substanzlosen Bösewichte gelten können wie in anderen Western. Bisweilen verheddert sich Nelsons in diesen wie auch anderen Themen, was überkonstruiert wirkt, aber letztlich der Spannung und Dramatik keinen Abbruch tut.

Ein letztes Duell

Interessant sind vor allem die Figuren, die James Garner und Bibi Andersson spielen. Gerade Andersson, bekannt durch ihre zahlreichen Kollaborationen mit Regisseur Ingmar Bergman, verleiht ihrer Rolle eine große Menschlichkeit und Würde. Durch ihre Verbindung zu den Ureinwohnern als Außenseiterin gebrandmarkt, gehört sie zu keiner Welt so richtig. Das gilt auch für Garners Jess Remsberg, der sein Glück in der Gesellschaft der Comanche fand und nun hasserfüllt nach dem Schuldigen sucht, der es ihm genommen hat. Dann sind es noch Werte wie  Ehre, die auf dem Spiel stehen, als es um die Verteidigung des Versorgungstrupps geht, was Nelsons spannend inszeniert, besonders im Finale, als die Apachen immer näher an die Soldaten kommen. Charles F. Wheelers Kameraarbeit betont den Eindruck eines Landes, das sich gegen die Weißen stellt, welches nicht ihr Revier ist, aber welches sie zweifelsohne für sich erobert haben, mit Gewalt, Kugeln und reichlich Blutvergießen.

Credits

OT: „Duel at Diablo“
Land: USA
Jahr: 1966
Regie: Ralph Nelson
Drehbuch: Marvin H. Albert, Michael M. Grilikhes
Vorlage: Marvin H. Albert
Musik: Neal Hefti
Kamera: Charles F. Wheeler
Besetzung: James Garner, Sidney Poitier, Bibi Andersson, Dennis Weaver, Bill Travers, Ralph Nelson, John Hoyt, John Crawford

Bilder

Trailer

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Duell in Diablo
fazit
„Duell in Diablo“ ist ein unterhaltsamer und überaus interessanter Western. Ralph Nelson arbeitet sich an einem seiner Hauptthemen, der problematischen Beziehung der Ureinwohner zu den Weißen, ab und ihm gelingt ein Film, welcher durch seine Dramaturgie, seine Bilder und seine Darsteller überzeugt.
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