Ein Sommer auf Mykonos TV Fernsehen ZDF DVD kaufen Streamen online Mediathek
© ZDF/Antonis Farmakas

Ein Sommer auf Mykonos

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„Ein Sommer auf Mykonos“ // Deutschland-Start: 16. Februar 2020 (ZDF) // 17. April 2020 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte sich die Hundetrainerin Jana Johannson (Valerie Huber) schon darauf gefreut, mit ihrer Mutter Susanne (Ann-Kathrin Kramer) Urlaub auf Mykonos zu machen. Da ahnte sie aber auch noch nicht, dass Susanne heimlich ein Treffen mit Janas leiblichen Vater Jens Hansen (Michael Fitz) organisiert hat. Seit Jahren schon hatten sie keinen Kontakt mehr, sie ist ohne ihn aufgewachsen. Warum also jetzt noch damit anfangen? Ganz so einfach ist es aber nicht, denn Jana braucht dringend Geld, um ihr Medizinstudium zu finanzieren. Und das soll, so die Idee von Susanne, von Jens kommen. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, gerät Jens auf einmal in Schwierigkeiten und wird von der Polizei verhaftet – ausgerechnet durch den Polizisten Nikos Sakalidis (Daniel Rodic), auf den Jana ein Auge geworfen hat …

Liebe auf den ersten Blick

Sie gehören fest zum sonntäglichen Herzkino dazu: die Filme der ZDF-Reihe Ein Sommer in …. Mehr als 40 Teile wurden bislang gedreht, jedes Jahr kommen im Schnitt drei Teile hinzu – zuletzt Ein Sommer auf Kreta. Aber schon einige Jahre zuvor machte man auf einer griechischen Insel Halt. In Ein Sommer auf Mykonos war es das gleichnamige Eiland, das zum Schauplatz eines Familienabenteuers wird. Dieses gehört sicher zu den bekanntesten des südeuropäischen Landes. Zwar wohnen dort gar nicht so viele Menschen, nur rund 10.000 sind es derzeit. Dafür wurde es schon früh für den Tourismus entdeckt, gerade bei Homosexuellen war die Insel beliebt. Da wäre es naheliegend gewesen, etwas in diese Richtung zu erzählen. Stattdessen geht der Film in diverse eher unerwartete Richtungen.

Auf Liebe muss das Publikum natürlich trotzdem nicht verzichten. Ein Herzkino ganz ohne Romantik ist kaum vorstellbar. In der Hinsicht ist auch früh alles klar: Bei der ersten Begegnung von Jana und Nikos ist bereits ausgemacht, dass die beiden ein Paar werden. Es gibt auch weder irgendwelche Konkurrenten noch Hindernisse, die sie überwinden müssten, um zusammenzufinden. Wobei Drehbuchautor Thomas Kirdorf (Ein Sommer in der Toskana) dennoch ein paar Prüfungen eingebaut hat. Die treten jedoch erst in Erscheinung, als Ein Sommer auf Mykonos auf die Schwierigkeiten des Vaters zu sprechen kommt. Wenn der designierte Partner den Vater verhaftet, führt das unweigerlich zu Interessenskonflikten. Umso mehr, wenn der Polizist dann auch ein paar Regeln brechen soll, um eine Verurteilung zu verhindern.

Schöner Blödsinn

Daraus hätte man vermutlich schon eine spannende Geschichte machen können, die sich um moralische Ambivalenz dreht. Aber beim Herzkino darf man etwas Derartiges nicht erwarten, Tiefgang muss einer schönen Kulisse weichen. Wobei es nicht so ist, dass man hier nichts zu erzählen hätte. Vielmehr besteht Ein Sommer auf Mykonos aus einem ganzen Knäuel aus Handlungsfäden, die irgendwie miteinander verwoben wurden. Da geht es um die familiären Beziehungen, um eine neue Liebe und später auch um Drogen und kriminelle Machenschaften, so als wollte man sich an einem Krimi versuchen. Das passt nicht wirklich zusammen, der Film ist ein heilloses Chaos ohne Konzept. Und natürlich ohne jede Glaubwürdigkeit, dafür interessierte man sich einfach nicht.

Dafür gibt es wieder viel anzuschauen. Zwar machte man sich nicht die Mühe, sich kulturell größer mit der Insel auseinanderzusetzen, obwohl diese da einiges zu bieten hat. Aber allein schon das Herumschlendern am Hafen oder durch die Dörfer ist so stimmungsvoll, dass die Urlaubsstimmung – trotz des absurden inhaltlichen Ballasts – obligatorisch ist. Dazu gibt es mit Valerie Huber (Ein Schritt zum Abgrund) und Daniel Rodic (Sommer auf drei Rädern) ein zweifelsfrei attraktives Paar, auch wenn dieses nicht wirklich viel Zeit bekommt, um Chemie zu entwickeln. Dafür gibt es einen süßen Hund, damit bei Ein Sommer auf Mykonos auch wirklich kein Wunsch offenbleibt. Außer dem nach einer guten Geschichte.

Credits

OT: „Ein Sommer auf Mykonos“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Jophi Ries
Drehbuch: Thomas Kirdorf
Musik: Sebastian Fillenberg
Kamera: Vladimir Subotic, Simon Farmakas
Besetzung: Valerie Huber, Daniel Rodic, Ann-Kathrin Kramer, Michael Fitz, Nina Kronjäger, Deniz Arora, Sarah Melis

Bilder

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken

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Ein Sommer auf Mykonos
fazit
Was als Mutter-Tochter-Urlaub geplant wird, entwickelt sich in „Ein Sommer auf Mykonos“ zu einer Mischung aus Familiendrama, Romanze und Krimi. Das passt kaum zusammen, ist zudem nicht einmal im Geringsten glaubwürdig. Dafür gibt es schöne Aufnahmen von der griechischen Insel und ein attraktives Paar.
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