Nachdem Fry (Stimme: Billy West) kryogenisch eingefroren wurde und im Jahre 2999 wieder aufwachte, hat er sich einigermaßen in der neuen Umgebung eingelebt. Gemeinsam mit der Crew des Lieferdienstes Planet Express sorgt er dafür, dass die Bewohner der verschiedenen Planeten ihre Pakete bekommen. Doch auch wenn er mittlerweile assimiliert ist, gibt es immer noch unzählige Wunder und Überraschungen in dem ihm fremden Universum zu entdecken …
Nachtrag
Die ersten vier Episoden der zweiten Staffel von Futurama sind eigentlich die letzten vier der ersten Staffel (für die genauen Hintergründe dieses Verwirrspiels bitte dort noch einmal nachlesen). Das ist ihnen auch deutlich anzumerken. Die erste Staffel fungierte in ihrer Gesamtheit als Fundament für die Serie, führte wichtige Charaktere ein und machte dem Zuschauer klar, dass sie das volle humoristische Potenzial aus ihrem futuristischen Setting auszuschöpfen gedachte. Dazu gehörte auch eine gewisse Selbstreferenzialität. So gab es etwa eine Episode, die mit dem solchen Serien inhärenten Status-Quo-Konzept, dem die meisten Episoden folgen, kokettierte.
Zu den genannten vier gehört auch eine thematisch verbundene Episode, die sich generell mit dem Fernsehen beschäftigt. Im Jahre 1999 hat Fry durch eine in seiner Tollpatschigkeit umgestoßene Bierdose die Ausstrahlung von Single Female Lawyer unterbrochen, eine als klare Parodie auf Ally McBeal angelegte fiktive Serie. Kleines Missgeschick, große Wirkung: Im Jahre 2999 führt das zu einer Invasion der Erde. Lrrr, der Herrscher des Planeten Omicron Persei 8, ist nämlich ein großer Fan von Single Female Lawyer. Da sich dieser Planet 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt befindet, hat ihn der Abbruch gerade erst erreicht.
Neue Figuren
Diese Episode passt aber auch deshalb besser in die erste Staffel, weil sie mit Lrrr und dessen Frau Ndnd erneut Charaktere einführt, die im weiteren Verlauf der Serie zu den wiederkehrenden Antihelden beziehungsweise Antagonisten gehören. Auch sind ihr noch ein wenig die Anfangsschwierigkeiten anzumerken: Gemeinsam mit einer anderen Folge, in welcher Fry und Co. die Mars-Universität besuchen, offenbaren sich hier minimale Schwächen in der jeweiligen Gewichtung der Handlungsstränge. Beide haben vereinfacht gesagt zwei davon, und in beiden kommt der jeweils interessantere und lustigere zu kurz, während die eigentlich erzählte Geschichte im direkten Vergleich nicht so mitreißend ist. Auf dem Mars werden beispielsweise in einem Subplot die gängigen Tropen von Ich glaub’, mich tritt ein Pferd aufs Korn genommen (ohne wie etwa Old School – Wir lassen absolut nichts anbrennen wie eine Kopie zu wirken), was vor allem dank Bender sehr unterhaltsam ist.
2D trifft 3D
Bevor wir uns dem Rest der zweiten Staffel widmen, wollen wir uns erst der Animation von Futurama zuwenden. Die Serie vermischt zweidimensionale Handzeichnungen mit dreidimensionalen Computeranimationen. Dieser Mix zieht die Aufmerksamkeit manchmal ein wenig zu sehr auf sich, was die Immersion bisweilen zunichte machen kann, aber störend in dem Sinne fällt es nicht auf. Aus heutiger Sicht ist das Ganze vielleicht auch nicht mehr so einwandfrei, aber für damalige Verhältnisse war das Verfahren innovativ und das Ergebnis absolut überzeugend. Gerade die Augen eines Jugendlichen, der nichts in dieser Richtung gewohnt war, wurden seinerzeit ziemlich damit verwöhnt. Während Die Simpsons (unglaublich, dass wir es diesmal so lange ohne Erwähnung dieser Serie ausgehalten haben!) anfangs eher ruppig und düster aussah, und im Laufe der Zeit immer „sauberer“ geworden ist, ist Futurama sich dahingehend ziemlich treu geblieben – sofern die Erinnerung nicht trügt, wir werden das wenn nötig in den kommenden Staffeln feststellen. In jedem Fall wird es interessant sein zu sehen, mit welcher Optik sich die elfte Staffel präsentiert.
Noch mehr Humor
Die restlichen sechzehn Folgen der zweiten Staffel auf Disney+ setzen noch stärker auf Humor als die erste, vor allem aber auf abgedrehtere Abenteuer. Der Einfluss des Senders Fox wird immer wieder deutlich. Die Einführungsphase ist größtenteils beendet, wir haben uns gemeinsam mit Fry mittlerweile an die neue Umgebung gewöhnt. Neue Charaktere gibt es dennoch. So lernen wir die Roboter-Mafia kennen, im Prinzip ein futuristisches Pendant zu Fat Tony und seiner Familie aus Die Simpsons. In der fünfzehnten Episode erstellt der Professor einen Klon von sich, der mindestens für den Rest der Staffel nicht mehr in Erscheinung tritt, und generell den Eindruck erweckt, als wäre da eine Anweisung von oben nach dem Motto „Futurama braucht einen Bart Simpson“ befolgt worden. Mit den einzelnen Charakteren können wir uns aber bei der Besprechung der dritten Staffel näher befassen.
OT: „Futurama“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Mark Ervin, Jeffrey Lynch, Bret Haaland, Peter Avanzino, Brian Sheesley, Chris Sauve, Chris Louden, Ron Hughart, Susan Dietter, Rich Moore, Gregg Vanzo
Drehbuch: Patric M. Verrone, Lewis Morton, J. Stewart Burns, David X. Cohen, Eric Kaplan, Eric Horsted, Ken Keeler, Bill Odenkirk
Musik: Christopher Tyng
Animation: Rough Draft
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