Hack My Home – Staffel 1

Hack My Home ist die neueste Renovierungsshow auf Netflix. Jede Episode läuft im Grunde gleich ab: Eine Familie (entweder klassisch mit Kindern oder modern allein) wird kurz mit ihrer Wohnsituation vorgestellt, welche im Prinzip so aussieht, dass es zu wenig Platz gibt, als dass sich alle Beteiligten genügend entfalten könnten. Ein Team von vier „Homehackern“ macht sich dann ein Bild von der Sache und zieht sich zur Beratung zurück. Ati Williams kümmert sich um die Konstruktion, Jessica Banks ist als Ingenieurin dabei, Mikel Welch agiert als Designer und Brooks Atwood ist für die innovativen Ideen zuständig. Zumindest in der ersten Folge scheint Welchs Job eher darin zu bestehen, alle Vorschläge mit „I looove this idea“ zu kommentieren, was sich ab der zweiten zum Glück wieder legt. Er selbst beschreibt seine Aufgabe eher so, dass er dafür sorgt, dass alles gut aussieht.

Wunderbar funktional

Wie bei allen Reality-Shows darf das in Renovierungssendungen Gezeigte nicht einfach so für bare Münze genommen werden. Räume und Wohnungen werden für die Kamera gerne einmal schlimmer zugerichtet, als sie eigentlich sind, vermeintliche Verbesserungen fallen trostlos auseinander, sobald das Filmteam wieder abgezogen ist – nicht ohne das „Set“ in desolaterem Zustand zu verlassen als es vorgefunden wurde. Das sind natürlich alles nur generelle Aussagen, kein Außenstehender kann wissen, was genau sich hinter den Kulissen von Hack My Home zugetragen hat.

Die Hacks, mit denen das Team für die jeweiligen Wohnsituationen aufwartet, sind oft gut durchdacht und wunderbar funktional. Ein Raum etwa, der sowohl dem arbeitenden Vater als auch den spielenden Kindern zur Verfügung stehen soll, wird mit einer Bücherregalwand zweigeteilt, welche schalldicht und in deren Mitte eine Art Geheimtür eingebaut ist. Generell arbeiten die kreativen Köpfe viel mit Verschieb-, Dreh- oder sonstwie Bewegbarem: Badezimmerspiegel haben ein Badschränkchen auf der anderen Seite, Schreibtischplatten lassen sich aus der Wand klappen, und ganze Arbeitsbereiche lassen sich scheinbar wie durch Zauberhand aus dem Nichts hervorziehen.

Aber ist das auch wahr?

Was Hack My Home von anderen Shows dieser Art, etwa Instant Dream Home, abhebt, ist dass die vorgenommenen Änderungen nicht nur einen ästhetischen Zweck erfüllen, sondern wirklich nützlich sind – wenn das alles wirklich echt sein sollte. Ohne jetzt eine Frame-für-Frame-Analyse vollzogen zu haben, sehen die Räume auf den Nachher-Bilder manchmal so aus, als wären sie größer als jene auf den Vorher-Bildern. Zuweilen wirken die fertig eingerichteten Zimmer auch eher wie Ausstellungsräume eines Möbelhauses. Das muss alles nichts heißen und spricht im besten Falle nur dafür, dass hier ganze Arbeit geleistet wurde. Ein wenig Zweifel soll dennoch erlaubt bleiben …