How to Become a Cult Leader Netflix Streamen online
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How to Become a Cult Leader

How to Become a Cult Leader Netflix Streamen online
„How to Become a Cult Leader“ // Deutschland-Start: 28. Juli 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Nachdem Fans von True Crime Dokus bei Netflix lange darben mussten, wurden sie diese Woche reichlich beschenkt. Gleich drei Titel wurden veröffentlicht, an drei aufeinanderfolgenden Tagen, die sich mit Verbrechen befassen. Zum Auftakt wurde in Verschwunden: Der Fall Lucie Blackman erzählt, wie eine junge Engländerin in Tokio spurlos verschwand. Danach erinnerte Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde an eine brutale Mordserie in Mexiko: Mehr als 40 ältere Frauen wurden in ihren Wohnungen erwürgt. Waren die beiden Filme, trotz einiger Besonderheiten, recht klassische Vertreter dieser Art Dokumentation, kommt zum Anschluss noch etwas ziemlich Außergewöhnliches. Denn auch wenn How to Become a Cult Leader eine Reihe bekannter Geschichten erzählt, fand man doch eine sehr eigenwillige Methode dies zu tun.

Erinnerung an sechs Sektenführer

Genauer zeichnet die Serie in sechs Folgen das Wirken von sechs Sektenführern nach. Angefangen bei Charles Manson und Jim Jones über Jaime Gomez und Marshall Applewhite bis zu Shoko Asahara und Sun Myung Moon darf das Publikum mehr über diese berühmt-berüchtigten Leute erfahren. Selbst wer nicht so in der Thematik drin ist, dürfte von den meisten schon einmal gehört haben. Manson ist beispielsweise selbst Jahrzehnte später noch ein Phänomen, das in Filmen regelmäßig behandelt wird – kürzlich etwa im grotesken Horrorfilm Die Rückkehr der Manson Family. Auch das von Applewhite geleitete Heaven’s Gate könnte aufgrund des spektakulären Massenselbstmords ein Begriff sein. Andere sind hierzulande vermutlich weniger bekannt, weshalb How to Become a Cult Leader eine gute Möglichkeit ist, einen kleinen Querschnitt durch Sekten zu bekommen.

Das Ganze ist ein wenig US-zentrisch, die ersten vier Folgen betreffen nordamerikanische Sektenführer. Mit Asahara und Moon gibt es dann noch zwei Ausflüge nach Fernost, genauer nach Japan und Südkorea. Es wäre natürlich schöner gewesen, das alles etwas internationaler aufzuziehen. Dafür sind die Geschichten selbst abwechslungsreich genug. How to Become a Cult Leader beschreibt dabei jeweils den Werdegang der Protagonisten sowie die jeweiligen Besonderheiten der Sekten. Auch das Ende wird kurz angesprochen. Richtig in die Tiefe geht das alles aber nicht, was nicht zuletzt an der Laufzeit liegt. Jede der sechs Folgen dauert ungefähr eine halbe Stunde, was natürlich hinten und vorne nicht reicht. Die Serie ist lediglich als Einstieg gedacht und will in kurzen bekömmlichen Happen diese Schauergeschichten mit dem Publikum teilen.

Humoristischer Leitfaden

Ungewöhnlich ist dabei jedoch die Umsetzung. Anstatt im Stil der Unbekannt-Wissenschaftsreihe die Informationen zu sammeln, versteht sich die Serie – der Titel nimmt es bereits vorweg – als eine Art Ratgeber. Ausgehend von den obigen Beispielen soll das Publikum lernen, worauf es beim Aufbau einer Sekte ankommt. Da geht es beispielsweise darum, wie man sich andere gefügig macht. Weit oben steht da die Trennung vom bisherigen Leben, also von Familien und Freundeskreisen. Das Gefühl eines Auserwähltseins spielt eine Rolle, wenn es etwa darum geht, gemeinsam gerettet zu werden. Die Versprechen müssen dabei nicht einmal plausibel sein. Tatsächlich sind einige der Geschichten in How to Become a Cult Leader so grotesk, dass man sich fragen muss, wie sie überhaupt jemand glauben konnte.

Zum Teil geht die Serie darauf ein, wie man für eine solche Sekte anfällig wird. Insgesamt überwiegt aber der Unterhaltungsfaktor. Ob der humoristische Stil, zu dem neben den sarkastischen Sprüchen auch animierte Sequenzen gehören, angemessen ist, ist dabei Geschmackssache. Das Leben vieler Menschen wurde zerstört, sie wurden traumatisiert und gebrochen, einige sind auch gestorben – da darf einem das Lachen schon mal im Hals steckenbleiben. Wer sich daran nicht stört, findet in How to Become a Cult Leader aber durchaus eine sehenswerte True Crime Doku, bei der Vergnügen und Abscheu erstaunlich eng beieinander liegen. Wer kann, sollte übrigens zur englischsprachigen Originalfassung greifen. Dort ist es Schauspieler Peter Dinklage, der auch als Produzent an der Serie beteiligt war, der das Geschehen mit markanter Stimme und hörbarem Spaß kommentiert.

Credits

OT: „How to Become a Cult Leader“
Land: USA
Jahr: 2023

Bilder

Trailer

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fazit
„How to Become a Cult Leader“ erinnert an sechs berüchtigte Sektenführer und ist dabei als eine Art Leitfaden aufgezogen, wie man selbst eine Sekte gründet. Die humoristische Ausrichtung ist angesichts der schrecklichen Themen etwas fragwürdig. Aufgrund der kurzen Laufzeit der Folgen bleibt auch keine Zeit, das alles zu vertiefen. Die Serie gibt aber einen spannenden und teilweise unterhaltsamen Einblick in die Abgründe.
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