Insidious: The Red Door
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Insidious: The Red Door

„Insidious: The Red Door“ // Deutschland-Start: 6. Juli 2013 (Kino) // 5. Oktober 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Neun Jahre ist es mittlerweile her, dass Josh Lambert (Patrick Wilson) von einem Dämon besessen war und dabei beinahe seine Familie getötet hätte. Doch die Erinnerungen daran sind verschwunden, wurden versiegelt, um einen Neuanfang ermöglichen zu können. Von friedlichem Miteinander aber keine Spur. Stattdessen ist die Familie auseinandergebrochen. So ist die Ehe mit Renai (Rose Byrne) gescheitert. Seine Mutter Lorraine ist kürzlich verstorben. Und auch das Verhältnis zwischen Josh und seinem Sohn Dalton (Ty Simpkins), dessen Gedächtnis ebenfalls versiegelt wurde, ist zerrüttet. Der Versuch sich wieder anzunähern, als Dalton ans College wechselt, endet in einem Debakel. Dabei werden sie sich bald mehr denn je brauchen. Während Josh herauszufinden versucht, was seine Mutter vor ihm verheimlichte, macht er eine Reihe unheimlicher Erfahrungen. Und auch Dalton, der sich am College mit Chris Winslow (Sinclair Daniel) angefreundet hat, wird zunehmend von seiner Vergangenheit eingeholt …

Regiedebüt auf bewährter Grundlage

Wenn Schauspieler und Schauspielerinnen Regie führen, dann mag das einerseits sein, um sich an neuen Aufgaben zu versuchen. Oft hängt es aber auch damit zusammen, dass sie sich Rollen geben wollen, die sie ansonsten vielleicht nie bekommen hätten. Bei Patrick Wilson kann man Letzteres ziemlich sicher ausschließen. Wenn er in Insidious: The Red Door sein Regie-Debüt gibt, wandelt er sogar auf mehr als bewährten Pfaden. Schließlich hat er zuvor schon zweimal den Familienvater Josh Lambert gespielt, erst in Insidious (2011), dann in Insidious: Chapter 2 (2013). Wenn er beinahe zehn Jahre später noch einmal in diese Rolle schlüpft, ist das alles andere als schauspielerisches Neuland. Kommerziell hält sich das Risiko ebenfalls in Grenzen. Zwar ist das von James Wan gestartete Franchise nicht ganz auf dem wirtschaftlichen Niveau von Conjuring, das er zwei Jahre später startete. Die vier Filme spielten aber jeweils mehr als das Zehnfache des Budgets wieder ein.

Nachdem es bei den letzten beiden Filmen Insidious: Chapter 3 (2015) und Insidious: The Last Key (2018) um das von Lin Shaye gespielte Medium Elise Rainier ging und Vorgeschichten erzählt werden, kehrt man beim fünften Film wieder zu eigentlichen Zeitebene zurück. Nun sind aber viele Jahre vergangen nach dem zweiten Teil, der hier fortgesetzt wird. Einfach so weitermachen wie damals war deshalb keine Option. Positiv bei Insidious: The Red Door ist, wie man hier tatsächlich an die damaligen Ereignisse anschließt, man wirklich auf die Geschichte Bezug nimmt, dabei aber den Wandel der Zeit mitgeht. Es werden auch Szenen aus dem damaligen Film eingebaut, nicht aus reiner Nostalgie, sondern weil sie tatsächliche Auswirkungen auf die neue Handlung haben. Besonders schön ist in dem Zusammenhang, dass die beiden Söhne wieder von den damaligen Schauspielern verkörpert werden. Aus den Jungen sind seither Teenager bzw. junge Männer geworden, aber sie sind noch wiedererkennbar und sorgen für Querverbindungen.

Mehr Familiendrama als Horror

Das ist insofern wichtig, weil Drehbuchautor Scott Teems (Firestarter, Halloween Kills) in erster Linie von dem Verhältnis von Vater und Sohn erzählt, von erlittenen Traumata und einer Geschichte, die sich über mehrere Generationen hinwegzieht. Tatsächlich ist Insidious: The Red Door über weite Strecken mehr Familiendrama als Horror. Als solches hat der Film seine Momente, gerade in der zweiten Hälfte sind einige emotionalere Momente dabei. Was dabei jedoch ziemlich kurz kommt, sind die Frauen. Lin Shaye und Rose Byrne haben nur Gastauftritte. Barbara Hershey, die immerhin in drei der vier Filmen als Mutter von Josh zu sehen war, fehlt sogar völlig. Nur ein gemaltes Bild ist von ihr geblieben. Und selbst das wird nach kurzer Zeit zerrissen, da wäre sicher eine bessere Integration möglich gewesen.

Während es in der Hinsicht aber zumindest ein paar wirkungsvollere Momente gibt, enttäuscht der Film als Horrorbeitrag. So dauert es nicht nur, bis es überhaupt zu Szenen kommt, die diese Genrezugehörigkeit verdienen. Sie sind zudem ziemlich langweilig gehalten. Wo Insidious seinerzeit noch durch eine surreale Stimmung auffiel, wenn es die Familie in die Parallelwelt verschlug, begnügt sich Wilson bei seiner Version damit, durch irgendwelche dunkle Räume zu laufen. Das ist ziemlich wenig, wirklich spannend wird der Film nicht. Dann und wann zeigt sich zwar das Potenzial, etwa bei einer Untersuchung, die Josh überstehen muss. Aber da hätte deutlich mehr kommen müssen. Auch wenn das hier keine Katastrophe ist: Dass Insidious: The Red Door wie schon der Teil zuvor nicht vorab der hiesigen Presse gezeigt wurde, hat schon seine Gründe.

Credits

OT: „Insidious: The Red Door“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Patrick Wilson
Drehbuch: Scott Teems
Musik: Joseph Bishara
Kamera: Autumn Eakin
Besetzung: Patrick Wilson, Ty Simpkins, Sinclair Daniel, Rose Byrne, Andrew Astor

Bilder

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Insidious: The Red Door
fazit
Knapp zehn Jahre nach dem zweiten Teil schließt „Insidious: The Red Door“ an die damalige Geschichte an und erzählt, wie es mit der Familie weiterging. Als Drama geht das in Ordnung, wenn es um gemeinsam erlebte Traumata und Generationenkonflikte geht. Der Horrorpart enttäuscht jedoch, spannend ist der Film praktisch nie.
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