James Bond 007 Leben und sterben lassen Live and let die
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James Bond 007: Leben und sterben lassen

James Bond 007 Leben und sterben lassen Live and let die
„Leben und sterben lassen“ // Deutschland-Start: 14. September 1973 (Kino) // 15. September 2015 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als innerhalb kürzester Zeit drei britische Agenten ermordet werden, wird James Bond (Roger Moore) auf den Fall angesetzt. Gemeinsam mit seinem CIA-Kollegen Felix Leiter (David Hedison) sucht er daraufhin in New York nach Hinweisen, wer dahinter stecken könnte. Sehr wahrscheinlich hängen die Morde mit Dr. Kananga (Yaphet Kotto) zusammen, dem Diktator eines kleinen karibischen Inselstaates. Aber auch der Gangsterboss Mr. Big, der eine Reihe von Restaurants betreibt, scheint irgendwie in dieser Geschichte drinzustecken. Auf der Suche nach dem Hintermann trifft Bond zudem die unerfahrene CIA-Agentin Rosie Carver (Gloria Hendry) sowie Kanangas Medium Solitaire (Jane Seymour) …

Neustart für die beliebte Agentenreihe

Aller Anfang ist schwer. Und aller Ende manchmal auch. Zumindest tat man sich beim Kassenschlager James Bond schwer damit, einen Nachfolger für Sean Connery zu finden, als dieser nach fünf Teilen ausschied. Zwar ist Im Geheimdienst Ihrer Majestät einer der Filme innerhalb der inzwischen rund sechs Jahrzehnte andauernden Reihe und wird heute sehr wohlwollend angesehen. 1969 sah das Publikum das aber anders, das Debüt von George Lazenby war eine herbe kommerzielle Enttäuschung. Also holte man Connery anschließend für Diamantenfieber (1971) noch einmal zurück und feierte tatsächlich große Erfolge. Doch als der Schotte im Anschluss erneut das Handtuch warf, stand man vor dem alten Problem: Wer soll es in Zukunft machen? Nach zahlreichen Überlegungen fiel die Entscheidung für Roger Moore, der 1973 mit Leben und sterben lassen seinen Einstand gab – der erste von sieben Teilen mit dem Engländer.

Die Besetzung war gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Nicht nur, dass man hier einen bekannten Schauspieler verpflichtete, anstatt wie bei Lazenby auf ein frisches Gesicht zu setzen – Moore war durch die beiden Krimiserien Simon Templar und Die 2 längst ein großer Star. Der Engländer war zudem einige Jahre ältere als Connery. Nachdem Letzterer in Diamantenfieber schon nicht mehr ganz den Schwung hatte, den er ein Jahrzehnt zuvor gezeigt hatte, durfte man sich bei dem neuen James Bond fragen: Kann er überhaupt Actionszenen glaubhaft machen? Die Antwort ist etwas zwiespältig. Wenn sich der Geheimagent in Leben und sterben lassen direkt ins Geschehen stürzt, überzeugt der Film nicht so wirklich. Die neue 007 ist deutlich mehr Gentleman, fällt mehr durch Ironie als durch Stärke auf. Aber dessen schien man sich auch bewusst zu sein und verzichtete deshalb überwiegend auf Kämpfe im eigentlichen Sinn.

Problematisch, aber unterhaltsam

Gleich geblieben ist der hohe Frauenverschleiß, verbunden mit einem problematischen Frauenbild. Rosie hätte theoretisch eine starke Frauenfigur sein können, in der Tradition von Pussy Galore. Stattdessen ist sie zunächst so unfähig, als hätte man sie direkt aus der Police Academy engagiert. Solitaire wiederum ist eine reine Damsel in Distress, unfähig, eigene Entscheidungen zu treffen. Und noch etwas ist 50 Jahre später mindestens problematisch: Die komplette Gegenseite besteht aus dunkelhäutigen Leuten. Das lässt sich zum Teil durch den Einfluss der damals so populären Blaxploitation-Filme erklären. Schwierig ist es trotzdem. Darüber muss man hinwegsehen können, zumal Leben und sterben lassen an vielen Stellen deutlich macht, dass er gar nicht ernst genommen werden möchte. Da ist vieles schon ziemlich überzogen.

Das Ergebnis ist durchaus unterhaltsam. Die übersinnlichen Elemente – neben der Wahrsagerin Solitaire tritt auch der gefürchtete Voodoo-Meister Baron Samedi (Geoffrey Holder) auf – bringen eine ganz eigene Note mit sich, gehen zum Teil sogar in die Horrorrichtung. Die Szene mit den Krokodilen ist Jahrzehnte später unvergesslich. Dazu gibt es wieder bescheuerte Gadgets und stimmungsvolle Settings. Da Leben und sterben lassen im Gegensatz zu späteren Moore-Teilen die Balance der verschiedenen Elemente gut hinbekommt und nicht völlig im Klamauk versinkt, ist der Auftakt des neuen Geheimagenten nach wie vor sehenswert. Man muss sich nur mit den besagten problematischen Elementen arrangieren sowie einem Plan des Antagonisten, der weniger interessant ist als der seiner Vorgänger.

Credits

OT: „Live and Let Die“
Land: UK, USA
Jahr: 1973
Regie: Guy Hamilton
Drehbuch: Tom Mankiewicz
Vorlage: Ian Fleming
Musik: George Martin
Kamera: Ted Moore
Besetzung: Roger Moore, Yaphet Kotto, Jane Seymour, Clifton James, Julius Harris, Geoffrey Holder, David Hedison, Gloria Hendry

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1974 Bestes Lied „Live and Let Die“ // Paul McCartney, Linda McCartney Nominiert

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James Bond 007: Leben und sterben lassen
fazit
Mit „Leben und sterben lassen“ gab Roger Moore seinen Einstand als Geheimagent. Das Ergebnis ist zwar etwas anders als zuvor, wenn aus dem schlagkräftigen Macho ein süffisant-ironischer Gentleman geworden ist. Spaß macht der Film aber, auch wegen der übernatürlichen Elemente und bekannter Stärken. Einige problematische Aspekte muss man jedoch als Produkt der damaligen Zeit akzeptieren.
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