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Kurzer Prozess – Righteous Kill

„Righteous Kill“ // Deutschland-Start: 1. Januar 2009 (Kino) // 7. Mai 2021 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Innerhalb der Reihen der NYPD gehören Tom „Turk“ Cowan (Robert De Niro) und sein Partner David „Rooster“ Fisk (Al Pacino) zu den erfahrensten Ermittlern. Ihr neuer Fall ist jedoch sehr ungewöhnlich, denn ein Serienkiller, der mittlerweile bereits zehn Menschen auf dem Gewissen hat, hinterlässt an den Tatorten kurze Gedichte. Seine Opfer sind Turk und Rooster keine Unbekannten, denn gegen einige haben sie selbst ermittelt, mussten jedoch mitansehen, wie diese aufgrund mangelnder Beweise oder wegen Formfehler nicht belangt wurden für ihre Taten. Zusammen mit ihren jüngeren Kollegen Teddy Ridley (Donnie Wahlberg) und Simon Perez (John Leguizamo) sollen sie den Fall aufklären. Als Perez die Theorie in den Raum wirft, es könnte sich um einen Polizisten handeln, wollen Turk und Rooster davon nichts wissen, doch je mehr Opfer der Killer zur Strecke bringt, desto mehr scheint an der Theorie dran zu sein. Ausgerechnet Cowan soll, wenn es nach Perez und Ridley geht, der Hauptverdächtige sein. Während sie dem Mörder eine Falle stellen wollen, konzentrieren sich Turk und sein Partner auf ihre Ermittlungen, doch es zeigen sich Risse zwischen ihnen.

Eine Begegnung zweier Legenden

In Michael Manns Heat kommt es an einer Stelle zu der Begegnung der beiden Hauptfiguren, gespielt von Robert De Niro und Al Pacino, zwei Schauspiellegenden, die Filmgeschichte geschrieben haben mit ihren Rollen. Es war ein Moment, auf den viele Zuschauer gewartet haben und der in vielerlei Hinsicht den Höhepunkt in einem insgesamt großartigen Film darstellt. Mit Kurzer Prozess – Righteous Kill wollte man diesen Moment wohl wiederholen und den beiden Schauspielern noch mehr Gelegenheit geben, miteinander zu interagieren, was dann auch der der zentrale Punkt der Promotion des Thrillers von Regisseur Jon Avnet (Grüne Tomaten, Red Corner) gemacht wurde. Jedoch bedarf es mehr als nur zwei großer Namen, um einen Film spannend und beeindruckend zu machen, denn im Kontext eines durch und durch konventionellen Thrillers, wie Righteous Kill einer ist, können auch solche Schauspieler nicht viel retten.

Eigentlich hätte man es wissen sollen als Zuschauer, denn schon mit 88 Minutes (ebenfalls mit Al Pacino) hatte Avnet bewiesen, dass Thriller nicht gerade seine Stärke sind. Hinzu kommt noch ein Drehbuch, auf das man sich beim besten Willen keinen Reim machen kann, denn zu hanebüchen sind die Twists und zu eindimensional die Figuren, sodass man bei dem ein oder anderen Schauspieler die Langeweile im Gesicht ablesen kann. Zu der in der Werbung zu Righteous Kill  angesprochenen Begegnung der beiden Legenden kommt es immer wieder, schließlich sind die beiden in fast jeder Szenen miteinander zu sehen, doch keine davon bleibt im Gedächtnis, auch wenn sich die beiden redlich Mühe geben, ihren Figuren etwas Substanz abzutrotzen und Pacino es sogar vermeidet, gefühlt jede Textzeile zu schreien, wie er das in vielen seiner Filme seit Der Duft der Frauen macht. Von den Nebenfiguren schafft es höchstens noch John Leguizamo seinem Charakter etwas abzugewinnen, besonders im Duell mit Pacino, doch so richtig zünden will das alles nicht und schleppt sich über seine Laufzeit von über 100 Minuten dahin.

Wenig, was bleibt

Auch formal bedient Righteous Kill jedes Klischee, was aus dem Copthriller kennt. Zu den natürlich alle irgendwie korrupten oder schmierigen Polizisten gesellen sich deren Beziehungsuntauglichkeit sowie die smarten Sprüche, die teils so peinlich sind, dass man am liebsten ausschalten würde. Die schnellen Schnitte zu Anfang oder die wenigen (lahmen) Actioneinlagen täuschen nicht darüber hinweg, dass hier dauernd auf Nummer Sicher gegangen wurde, von den Bildern angefangen bis hin zu den Dialogen. Das überträgt sich natürlich nach einer Weile auf den Zuschauer, der nicht nur sehr bald voraussehen kann, wer hinter den Morden steckt, sondern sich darüber hinaus sehr langweilen wird bei einem Film, der viel wollte, aber nicht viel kann.

Credits

OT: „Righteous Kill“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Jon Avnet
Drehbuch: Russell Gerwitz
Musik: Ed Shearmur
Kamera: Denis Lenoir
Besetzung: Robert De Niro, Al Pacino, Brian Dennehy, Carla Cugino, John Leguizamo, Curtis Jackson, Donnie Wahlberg

Bilder

Trailer

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Kurzer Prozess – Righteous Kill
fazit
„Righteous Kill“ ist ein enttäuschend konventioneller Thriller. Das beachtliche Schauspielerensemble müht sich ab, einen berechenbaren und klischeebeladenen Plot irgendwie interessant zu machen, doch es hilft alles nicht bei einer so mutlosen Inszenierung, die in einem Film mündet, den man schnell wieder vergessen haben wird.
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