Zohan (Adam Sandler) arbeitet als Anti-Terror-Spezialist für die Israelischen Streitkräfte. Darauf hat er aber eigentlich keine Lust. Da er übermenschliche Kräfte besitzt, ist jedoch auch niemand besser für den Job geeignet als er. Als der palästinensische Terrorist Phantom (John Turturro), der früher einmal von Zohan gefangen genommen wurde und ebenfalls keinen menschlichen Limitierungen unterworfen ist, wieder auf freiem Fuß ist, nutzt Zohan diese Gelegenheit, um im Kampf gegen ihn seinen eigenen Tod vorzutäuschen. Er ändert seine Frisur und setzt sich nach New York City ab, um dort seinen Lebenstraum zu verwirklichen: Er möchte Friseur werden. Der Start gestaltet sich schwieriger als gedacht, doch bald kommt er als Mitarbeiter bei der palästinensischen Salonbesitzerin Dalia (Emmanuelle Chriqui) unter und kann richtig loslegen. Im entsprechenden Viertel leben Juden und Araber friedlich miteinander, der Immobilienhai Grant Walbridge (Michael Buffer) möchte dort allerdings gerne ein großes Einkaufszentrum errichten. Außerdem erfährt Phantom, dass sein alter Widersacher sich mittlerweile in derselben Stadt wie er aufhält. Zohan wird nichts anderes übrig bleiben, als von seinen Kräften Gebrauch zu machen …
Ein ungenutztes Talent
Talent ist eine seltsame Sache. Jeder Mensch hat mindestens ein Talent. Manche nutzen es nicht, andere entdecken es nie. Hätte Morgan Freeman (Im Netz der Spinne) als zwölfjähriger Bengel einer Klassenkameradin nicht aus Schabernack den Stuhl weggezogen, auf den sie sich setzen wollte, hätte sein Lehrer ihn nie zur Strafe in einer Schultheateraufführung mitwirken lassen. Romantisch verklärt können wir uns natürlich einreden, dass jeder seine Bestimmung finden wird, aber es lässt sich doch spekulieren, dass niemand, nicht einmal er selbst, Freemans schauspielerisches Talent bemerkt hätte, wenn er sich an jenem schicksalshaften Tage besser benommen hätte.
Dann wieder gibt es Leute, die sich ihres Talentes vollends bewusst sind, es aber nicht gerne nutzen. Adam Sandler scheint einer davon zu sein. Weitläufig als Hauptdarsteller in Filmen mit peinlichem Humor bekannt, ist der Mann eigentlich ein begnadeter Schauspieler. Kenner konnten das spätestens 2002 im Film Punch-Drunk Love feststellen, aber schon 1998 war es in Eine Hochzeit zum Verlieben zu beobachten. Spätestens mit Der schwarze Diamant aus dem Jahre 2019 kann kein Zweifel mehr an Sandlers darstellerischen Fähigkeiten bestehen. In Leg dich nicht mit Zohan an spielte er 2008 einen unbesiegbaren Superspion, der aufgrund seiner Unverwüstlichkeit zwar bestens für den Job geeignet ist, aber einfach keine Lust dazu hat, ihn auszuführen. Stattdessen möchte er Haare frisieren. Der Streifen ist unterm Strich nun einmal das, was landläufig unter einem Sandler-Film verstanden wird, deshalb sollte vielleicht nicht zu viel hineininterpretiert werden. Allegorisch deuten lässt sich die Handlung in Bezug auf den Hauptdarsteller jedoch allemal.
Action wie in einem Cartoon
Wenn Michael Buffer in einem Film mitwirkt, spielt er meist sich selbst (wie zum Beispiel in Creed II: Rocky’s Legacy) oder zumindest einen anonymen Ringsprecher. Leg dich nicht mit Zohan an ist eine der wenigen Streifen, in welchen er eine völlig fiktive Rolle übernimmt. Sie ist fraglos gezielt auf ihn zugeschnitten und kommt ihm, was die Ansprüche an sie angeht, auch ziemlich entgegen, aber wer weiß was passiert wäre, wenn Buffer sich nicht auf Anregung eines seiner Söhne hin als Ringsprecher beworben, sondern als Zwölfjähriger einer Klassenkameradin den Stuhl weggezogen hätte. Shelley Berman als Zohans Vater hat nur zwei kurze Auftritte, sorgt aber vor allem beim ersten mit für die größten Lacher des Films.
Die Formulierung „cartoonartige Action“ als solche ist ziemlich aussagelos. Letztendlich kommt es auf die Umsetzung und den Kontext an. In Das gibt Ärger etwa funktionierte cartoonartige Action durch das ansonsten realistischere Setting eher weniger. In Leg dich nicht mit Zohan an hingegen ist diese Herangehensweise sehr angebracht. Wenn Zohan angeschossen wird und die Kugel dann aus seiner Nase wieder rausschnäuzt, ist das amüsant und zu diesem Zeitpunkt bereits als mit seiner Unzerstörbarkeit kohärent etabliert. Da es sich wie erwähnt um einen Sandler-Film handelt, müssen wir jedoch leider auch viel sexualisierten und kindischen Humor ertragen.
OT: „You Don’t Mess with the Zohan“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Dennis Dugan
Drehbuch: Adam Sandler, Robert Smigel, Judd Apatow
Musik: Rupert Gregson-Williams
Kamera: Michael Barrett
Besetzung: Adam Sandler, John Turturro, Emannuelle Chriqui, Nick Swardson, Laini Kazan, Ido Mosseri, Michael Buffer, Rob Schneider, Dave Matthews, Charlotte Rae, Diba Doronne, Shelley Berman, Chris Rock
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