Masters of the Universe 1987
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Masters of the Universe

Masters of the Universe 1987
„Masters of the Universe“ // Deutschland-Start: 17. Dezember 1987 (Kino) // 6. November 2009 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Lange hat He-Man (Dolph Lundgren) den teuflischen Skeletor (Frank Langella) erfolgreich bekämpfen können und damit seinen Heimatplaneten Eternia beschützt. Doch nun scheint auch seine übermenschliche Kraft nicht mehr auszureichen. So hat Skeletor das Schloss Grayskull in seine Gewalt gebracht und die Zauberin (Christina Pickles) gefangen genommen. Bei dem Versuch, mit dem Teleportationsschlüssel des Erfinders Gwildor (Bill Barty), dem Soldaten Man-at-Arms (Jon Cypher) und dessen Tochter Teela (Chelsea Field) das Schloss wieder zu befreien, landen sie bei ihrer überhasteten Flucht auf der Erde, wo sie den Schlüssel verlieren. Dort wird er von dem Teenagerpärchen Julie (Courteney Cox) und Kevin (Robert Duncan McNeill) aufgelesen, das aber keine Ahnung hat, womit sie es zu tun haben. Während He-Man und die anderen fieberhaft nach dem verlorenen Schlüssel suchen, um nach Eternia zurückzukehren, ist Skeletor nicht untätig. Seine rechte Hand Evil-Lyn (Meg Foster), eine mächtige Hexe, sowie seine Schergen reisen nun ebenfalls zur Erde, um den Schlüssel an sich zu bringen …

Spielzeughelden auf Abwegen

Dass die Spielzeugindustrie und die Filmindustrie eng zusammenarbeiten, ist kein Geheimnis. Oft geht es dabei darum, Spielzeuge zu erfolgreichen Filmen zu verkaufen. Bei manchen Filmen hat man sogar den Eindruck, dass sie nur des Verkaufs von Spielzeugen wegen gedreht wurden. Aber es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall, dass beliebte Spielzeuge auf die große Leinwand geholt werden. So startete kürzlich Transformers: Aufstieg der Bestien, der neueste Ableger des Riesen-Roboter-Spektakels. Mit Barbie steht nun die Veröffentlichung eines Films an, dessen Marketing seit Wochen das Internet beherrscht und von dem prognostiziert wird, dass er einer der erfolgreichsten des Jahres wird. Ein Selbstläufer sind solche Live-Action-Interpretationen bekannter Plastikfiguren aber nicht, wie das äußerst unrühmliche Beispiel Masters of the Universe aufzeigt. 1987 mit großen Erwartungen gestartet, wurde der Leinwandauftritt der Heldentruppe zu einem ziemlichen Flop.

Warum der Film so baden ging, hat unterschiedliche Gründe. Zum einen war die Popularität der 1982 gestarteten Spielzeugreihe bereits stark am Sinken. Die enorm beliebte Zeichentrickserie He-Man and the Masters of the Universe war 1985 bereits zu Ende gegangen, die Spin-off-Serie She-Ra: Princess of Power über He-Mans Zwillingsschwester lag ebenfalls in den letzten Zügen. Zum anderen hat Masters of the Universe mit der Vorlage auch einfach recht wenig zu tun. Das betrifft die Gestaltung der Figuren. Zwar tauchen eine ganze Reihe von Fan-Lieblingen auf, sowohl auf der Helden- wie der Schurkenseite. Kaum jemand davon ist jedoch als Live-Action-Variante wiederzuerkennen. Bei He-Man selbst geht das Ergebnis noch in Ordnung, auch wenn Dolph Lundgren (Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts) nicht unbedingt eine Idealbesetzung ist. Bei Man-At-Arms, Teela, der Zauberin oder auch Beast Man muss man schon wissen, wer sie sein sollen.

Bizarr und trashig statt spannend

Aber auch inhaltlich bewegt sich das Abenteuer sehr weit weg von dem, was man als Fan gewohnt war. So spielt der Film nur recht kurz auf Eternia. Viel zu sehen ist von dem fremden Planeten auch nicht. Stattdessen erzählt Masters of the Universe, wie die Helden auf der Erde unterwegs sind. Magie und fantastische Wesen gibt es dort natürlich nicht. Dafür gibt es den übereifrigen Polizisten Hugh Lubic (James Tolkan), der wie die anderen Erdenmenschen nicht wirklich versteht, was da gerade vor sich geht. Aus diesem Kontrast dieser beiden grundverschiedenen Welten hätte man sicherlich einiges machen können, gerade auch in humoristischer Hinsicht. Im Gegensatz aber zu Wonder Woman, bei dem ebenfalls die reale Welt und eine Fantasiewelt aufeinandertreffen, gibt es praktisch keinerlei Fish-out-of-Water-Humor.

Gebraucht hätte es den vielleicht nicht für einen guten Film. Da es aber auch keine nennenswerten Actionszene gibt, bleibt da einfach nicht viel übrig, wofür sich das Einschalten lohnt. Drehbuchautor David Odell, der zuvor an der Muppet Show und Der dunkle Kristall arbeitete, tat weder sich noch dem Publikum einen Gefallen. Einen gewissen trashigen Charme hat das Ganze schon, auch weil es komplett an dem vorbeigeht, was die Vorlage eigentlich ausmachte. In Folge hat Masters of the Universe ähnlich wie das vergleichbar entgleiste Super Mario Bros. einen Kultstatus erlangt. Der Auftritt von Frank Langella als Skeletor ist sogar geradezu legendär. Der Synthie-Soundtrack vom berühmten Komponisten Bill Conti kann sich hören lassen und trägt zu der 80er-Jahre-Atmosphäre bei. Auch aus nostalgischen Gründen kann man sich das daher anschauen. Wer aber regulär unterhalten werden möchte, kann sich die Reise sparen. Das Abenteuer ist bizarr und albern, anstatt Spannung zu erzeugen.

Credits

OT: „Masters of the Universe“
Land: USA
Jahr: 1987
Regie: Gary Goddard
Drehbuch: David Odell
Musik: Bill Conti
Kamera: Hanania Baer
Besetzung: Dolph Lundgren, Frank Langella, Courteney Cox, Robert Duncan McNeill, James Tolkan, Christina Pickles, Meg Foster, Chelsea Field, Jon Cypher, Billy Barty

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Masters of the Universe
fazit
„Masters of the Universe“ war von Fans heiß erwartet und ging doch unter. Das lag nicht nur an der rapide sinkenden Popularität der zugrundeliegenden Spielzeuge, sondern auch daran, dass der Film kaum etwas mit dem Original zu tun hat. Da das Fantasyabenteuer um eine Heldentruppe, die es auf die Erde verschlägt, weder Humor noch spannende Action vorzuweisen hat, ist das Ergebnis mehr als mäßig. Und doch hat dieser bizarre Missgriff einen gewissen trashigen Charme, der ihn zu einem späteren Kultfilm machte.
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