Mission Impossible Dead Reckoning Teil eins Part One
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Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins

Mission Impossible Dead Reckoning Teil eins Part One
„Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins“ // Deutschland-Start: 13. Juli 2023 (Kino) // 2. November 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Geheimagent Ethan Hunt (Tom Cruise) ist es gewohnt, die gefährlichsten Aufträge anzunehmen. Doch der neueste verlangt auch ihm einiges ab: Er soll die frühere Agentin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) ausfindig machen, die einen wertvollen Schlüssel gestohlen und sich mit diesem versteckt haben soll. Dabei ist Hunt nicht der Einzige, der sie sucht. Ein enormes Kopfgeld wurde auf sie aufgesetzt. Erst später erfährt er von seinem Auftraggeber Eugene Kittridge (Henry Czerny), dass der Schlüssel im Zusammenhang mit einer mächtigen künstlichen Intelligenz steht, die zu einer weltweiten Bedrohung geworden ist. Gemeinsam mit seinen bewährten Mitstreitern Luther Stickell (Ving Rhames) und Benji Dunn (Simon Pegg) versucht Hunt die Katastrophe noch verhindern. Dabei kreuzen sich seine Wege nicht nur mit der Meisterdiebin Grace (Hayley Atwell), sondern auch mit seinem alten Widersacher Gabriel (Esai Morales), die es ebenfalls auf den Schlüssel abgesehen haben …

Rückkehr des Top-Agenten

Mai und Juni 2023 sind eine Zeit, die bestimmt in die Filmgeschichte eingehen werden. Aber aus weniger erfreulichen Gründen, reihte sich da im Kino doch eine kommerzielle Enttäuschung an die andere. Schon Fast & Furious 10, Arielle, die Meerjungfrau und Transformers: Aufstieg der Bestien blieben hinter den Erwartungen zurück. Mit The Flash, Elemental und Indiana Jones und das Rad des Schicksals gesellten sich noch mehrere richtige Flops dazu. Die hohe Anzahl an Großproduktionen, die wöchentlich auf das Publikum einprasselten, führte nicht zum erhofften Schub für das kriselnde Kino, sondern stürzte die Studios in eine noch tiefere Krise. Nun liegen die Hoffnungen auf Mission: Impossible – Dead Reckoning, das die beeindruckende Liste hochbudgetierter Titel im kurzen Abstand fortsetzt. Die Nervosität ist groß, die Erwartungshaltungen aber auch. Ein Heilsbringer für die Lichtspielhäuser soll der siebte Teil der Actionreihe werden, so wie es Tom Cruise das Jahr zuvor schon mit Top Gun: Maverick gelungen war, der überraschend zu einem der Tophits 2022 wurde.

Ganz vergleichbar sind die beiden Titel trotz desselben Genres und natürlich desselben Hauptdarstellers nicht. Denn während der eine die oft verschobene Fortsetzung eines Kultfilms ist, die Jahrzehnte später mit Nostalgie Kassen machen wollte, gab es bei Mission: Impossible alle paar Jahre einen Nachfolger. Ein bisschen versucht man zwar auch bei Dead Reckoning an frühere Filme anzuschließen. Neben den üblichen Verdächtigen Hunt, Luther, Benji und Ilsa ist auch die Waffenhändlerin Alanna Mitsopolis (Vanessa Kirby) wieder mit dabei, die schon bei Fallout mitwirkte. Vor allem aber die Rückkehr von Kittridge dürfte für leuchtende Augen sorgen. Schließlich war der 1996 im ersten Teil der Leiter des IMF und taucht nun wieder auf. Gabriel hingegen wird zwar als Rückkehrer verkauft, der eine wichtige Rolle im Werdegang des Agenten spielt, ist aber neu dabei.

Ein (halber) Film voller Exzesse

Wem bei diesen diversen Namen schon etwas schwindlig wird, muss sich auf einiges gefasst machen. Der Film stopft unzählige Figuren in die Geschichte, alte wie neue, und lässt diese gegeneinander antreten. Das macht es manchmal etwas unübersichtlich, zumal die Allianzen sich mehrfach ändern. Es macht es aber auch spaßig, wenn bei jedem neuen Setting mehrere Parteien unterwegs sind, alle auf der Jagd nach dem Schlüssel, mal die eine, mal die andere die siegreich zu sein scheint. Hinzu kommen noch diverse bewusst herbeigeführte Konfusionen. So gibt es in Mission: Impossible – Dead Reckoning die obligatorischen Masken, welche die Figuren wie seinerzeit in Fantomas in andere verwandeln. Und dann ist da noch die künstliche Intelligenz, die kontinuierlich Video- und Audioaufnahmen manipuliert, sodass man sich nie ganz sicher sein kann, wer da gerade wer ist.

Theoretisch zumindest. Praktisch ist der Film zwar ziemlich überlaufen, dabei aber recht geradlinig. Wo vorangegangene Teile immer wieder Wendungen einbauten, um die Geschichte in unerwartete Richtungen zu bewegen, da weiß man hier immer ziemlich genau, wie das alles weitergeht. Das ist etwas enttäuschend, umso mehr, da man bei Mission: Impossible – Dead Reckoning dem Trend zur exzessiven Laufzeit folgt. 165 Minuten, das ist schon sehr viel für einen Film, der eigentlich gar nicht so viel zu erzählen hat. Obwohl ständig etwas geschieht, geht da nicht immer etwas voran. Hinzu kommt, dass Regisseur und Co-Autor Christopher McQuarrie – das „Teil eins“ im Titel verrät es bereits – noch einem weiteren Trend hinterherläuft, indem der Film in zwei Teile aufgeteilt wird. Das Publikum bekommt hier also nur eine Hälfte, der Rest soll dann nächstes Jahr folgen. So etwas kann schon für Frust sorgen.

Unterhaltsam und actionreich

Aber das ist nur die eine Wahrheit. Die andere ist, dass Mission: Impossible – Dead Reckoning trotz der diversen Mängel nach wie vor richtig viel Spaß macht. So sind die Actionszenen wieder sehr aufwendig gestaltet, etwa bei einer epischen Verfolgungsjagd in Venedig, bei der ordentlich etwas zu Bruch geht. Allgemein sind die Settings wieder mal erste Klasse, da wird einiges an Abwechslung geboten. Und auch das Ensemble trägt dazu bei, dass man so manche Länge in Kauf nimmt. Die Neuzugänge, alle voran der perfide Gabriel wie auch die schlagfertig-charmante Diebin Grace, fügen sich harmonisch in das Konstrukt ein und setzen eigene Ausrufezeichen. Die Idee, dass der Hauptfeind eine künstliche Intelligenz ist, passt erstaunlich gut ins Konzept, ist natürlich sehr aktuell und bringt einige schön gemeine Szenen mit sich – gerade auch der Prolog. Ob das dann die strauchelnden Kinos wieder in die Gewinnzone führt, bleibt abzuwarten. Für den Blockbuster-Sommer an sich ist die unverwüstlichen Agententhriller-Reihe aber ohne Zweifel ein Gewinn.

Credits

OT: „Mission: Impossible – Dead Reckoning“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Christopher McQuarrie
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Erik Jendresen
Musik: Lorne Balfe
Kamera: Fraser Taggart
Besetzung: Tom Cruise, Hayley Atwell, Ving Rhames, Simon Pegg, Rebecca Ferguson, Vanessa Kirby, Henry Czerny, Esai Morales, Pom Klementieff, Frederick Schmidt, Shea Whigham, Greg Tarzan Davis

Bilder

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Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins
fazit
„Mission: Impossible – Dead Reckoning“ will der beliebten Reihe eins draufsetzen, indem der Film exzessiv aufgeblasen wird und dabei sogar nur die erste Hälfte ist. Obwohl ständig etwas geschieht, geht das zuweilen nicht voran, hat so manche Längen. Spaß macht der Film aber. Action und Settings sind wie immer klasse, das Ensemble wird um einige interessante Figuren erweitert. Und auch die Idee, dass der eigentliche Gegenspieler eine künstliche Intelligenz ist, funktioniert gut, hat einige schön gemeine Szenen zur Folge.
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