Als eine Rakete mit militärischer Nanotechnik kurz nach dem Start explodiert, ist das gleich eine doppelte Katastrophe. So ist das US-Militär wenig begeistert, die wertvolle und streng geheime Ladung verloren zu haben. Zwar konnte diese noch rechtzeitig abgekoppelt werden, liegt jetzt aber irgendwo herum und droht in falsche Hände zu geraten. Stattdessen geraten sie – und das ist die zweite Katastrophe – in die Pfoten des Krokodils Stella, welches bislang friedlich in einem Zoo lebte. Doch durch die Nanotechnik verwandelt es sich in ein besonders starkes Roboterkrokodil, welches kurz drauf Jagd auf die Menschen macht. Tierpfleger Jim Duffy (Corin Nemec) und die Zoobiologin Jane Spencer (Lisa McAllister) versuchen daraufhin, das Tier wieder einzufangen. Doch auch Colonel Montgomery (Steven Hartley) und Dr. Riley (Dee Wallace) sind hinter dem Krokodil her …
Vorsicht vor den Killer-Tieren!
Auch wenn sie in Hollywood nicht mehr so wahnsinnig oft gesichtet werden, im B-Movie-Bereich erfreuen sich mörderische Tiere noch immer größerer Beliebtheit. Ganz weit vorne sind Haie zu finden, die wohl beliebteste filmische Killerbestie. Aber auch Krokodile treiben immer mal wieder ihr Unwesen. In Crawl (2019) wird Florida während eines Sturms von Alligatoren überschwemmt. In Black Water: Abyss (2020) macht eine Gruppe in einer abgelegenen Höhle die Bekanntschaft eines riesigen Krokodils. Einige Jahre zuvor versuchte man, in Robocroc bereits die Ängste vor dem gefährlichen Reptil zu nutzen, um das Publikum auf die Folter zu spannen. Das gelingt bei dem Horror-Science-Fiction-Mix, aber nicht so, wie es von den Verantwortlichen wohl gedacht war.
Genauer ist der Film über weite Strecken so katastrophal, dass jede einzelne Minute zur Folter wird. Dabei ist die Idee eigentlich schön bescheuert. Anstatt sich darauf zu verlassen, dass ein Krokodil auch in der Naturfassung schon bedrohlich genug ist, wird es durch Technik zusätzlich aufgemotzt. Wer jetzt aber denkt, Stella würde durch diese supermodernen Inhaltsstoffe vielleicht auch ein paar neue Tricks lernen oder zusätzliche Waffen erwerben, sieht sich getäuscht. Robocroc hat mit Transformers: Aufstieg der Bestien nichts gemeinsam. Allenfalls die stärkere Außenhülle, wodurch das Tier nur schwer noch aufgehalten werden kann, erinnert daran, dass wir es hier mit einem Wunderwerk der Technologie zu tun haben. Ansonsten tut das Krokodil das, was Krokodile immer tun. Sieht man einmal von dem Ausflug zu einer Rutsche ab.
Weder spannend noch komisch
Dieser gehört dann auch zu den Höhepunkten des Films. Schließlich ist das eine der wenigen Szenen, bei denen man das Gefühl hat, dass das Team wusste, wie idiotisch das alles ist. Eigentlich sollte man meinen, dass die Idee eines Robo-Krokodils automatisch mit einem Augenzwinkern verbunden ist. Wer würde so etwas schon ernstnehmen? Doch genau das tut man bei Robocroc. Anstatt eine Horrorkomödie wie Lavalantula – Angriff der Feuerspinnen daraus zu machen, hält man sich hier eher an die Konventionen des Tierhorrors. Nur dass Regisseur Arthur Sinclair, der hiermit offensichtlich seinen einzigen Film gedreht hat, keine Ahnung hat, wie sich aus diesem Stoff tatsächliche Spannung erzeugen lässt.
Was aber bringt Tiertrash, der weder spannend noch komisch ist? Nicht viel. Da sind dann zwar hin und wieder Szenen dabei, die schon irgendwie funktionieren. Außerdem versuchte man, durch Perspektivwechsel optisch ein bisschen mehr zu liefern. Wenn das aber noch das größte Kompliment ist, das man einem Film machen kann, dann sollte man es vielleicht lieber ganz bleiben lassen. Das ist schade, weil Robocroc mit mehr Einfallsreichtum zumindest ein spaßiger Kandidat für einen Videoabend hätte werden können. In der Form ist das aber einfach zu wenig. Obwohl der Streifen nur knapp mehr als 80 Minuten lang ist, macht sich da zu schnell Langeweile breit.
OT: „Robocroc“
Land: USA
Jahr: 2013
Regie: Arthur Sinclair
Drehbuch: Berkeley Anderson
Musik: Claude Foisy, Thomas Andrew Gallegos
Kamera: Alexander Krumov
Besetzung: Corin Nemec, Lisa McAllister, Keith Duffy, Steven Hartley, Jackson Bews, Florence Brudenell-Bruce, Dee Wallace, Quinlan Hill
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)