Dem Hilferuf eines Fremden folgend lässt sich der Kopfgeldjäger Sartana (Gianni Garko) einsperren. Im Gefängnis verhilft er Grande Full (Piero Lulli) zur Flucht, der ihm von 500.000 Dollar in Gold erzählt, die er bereit ist, mit Sartana zu teilen, wenn sich dieser im Gegenzug Grandes Verfolger erledigt. Zu ihnen gehört unter anderen Sheriff Joe Manassas (Massimo Serato), der hinter der Inhaftierung Grandes steckt und dem jedes Mittel recht ist, um an seine Beute zu kommen. Hinzu kommen noch Männer wie General Monk (José Jaspe), der das Geld benötigt, um eine Armee aufzubauen. Sartana muss alleine gegen all diese Gegner antreten, während Grande in seinem Versteck auf ihn wartet. Doch es gelingt dem Kopfgeldjäger, seine Widersacher nicht nur auszutricksen, sondern ihnen auch immer einen Schritt voraus zu sein. Aber je mehr er herausfindet, über den Tod von Grandes früheren Partner, desto mehr kommen ihm Zweifel an der Geschichte seines Auftraggebers. Sartana wird klar, dass er hinter das Geheimnis um das Versteck des Goldes kommen muss, wenn er einen Vorteil haben und überleben will.
Ein letztes Mal Sartana
Innerhalb des europäischen Western gibt es nicht viele ikonische Charaktere, denn den Typus des verschwiegenen, brutalen Revolverhelden konnte man eben nicht oft wiederholen, bevor er zum Klischee wurde. Neben Franco Neros Django allerdings und Lee van Cleefs Sabata gehört Gianni Garkos Sartana jedoch zu diesem kleinen Kreis, alleine schon wegen seiner Garderobe und seinem Charisma, was ihn von den anderen unterscheidet. In der Sartana-Reihe durfte Garko den Charakter viermal spielen, wobei seine Leistung in Sartana kommt… sicherlich die beste von allen Auftritten markiert, hatte er doch bis zu diesem Zeitpunkt die Rolle mehr als gemeistert. Selbst die deutsche Kritik, die beim ersten Sartana-Film vor allem die Gewalt bemängelt hatte, war sich einig, dass die der beste Film der ganzen Reihe sei.
Wie bei vielen anderen Western aus Europa, in erster Linie aber aus Italien, sollte Sartana zu einer Marke werden, einem Namen, der von nun an in vielen Filmtiteln auftauchte. Viele versuchten in die Fußstapfen Garko zu treten, doch wie beim Highlander kann es eben nur einen geben, und dieser jemand macht seine Aufgabe wirklich gut. In Sartana kommt mag man die komplizierte Handlung bemängeln, doch über allem steht die Darstellung Garkos, der für die Rolle die nötige Mischung aus Kaltblütigkeit und Humor mitbringt, was jede Begegnung mit einem der vielen Widersacher Sartanas sehr unterhaltsam werden lässt. Allein die Flucht aus dem Gefängnis oder gleich der erste Schusswechsel mit drei korrupten Sheriffs sind Beispiele für diese erwähnte Mischung, die Garkos Darstellung ausmacht.
Humor und Gewalt
Darüber hinaus hat Regisseur Giuliano Carnimeo ein sicheres Händchen, was die Inszenierung angeht, und trifft die nötige Balance aus Spannung und Unterhaltung. Das Drehbuch umfasst dabei die für das Genre fast schon obligatorische Mischung aus Schurken und korrupten Beamten oder Gesetzeshütern, von denen vielleicht noch Massimo Serato hervorsticht aufgrund der Autorität und Würde, mit der er eine Darstellung anlegt. Daneben gibt es eine Menge Schuss- und Wortwechsel, die unterhaltsam in Szene gesetzt und geschnitten worden sind, auch wenn die Anlehnungen an die Leone-Western (wie auch im Falle von Bruno Nicolais Filmmusik) mehr als offensichtlich sind.
OT: „Una nivola di polvere … und grido di morte … arriva Sartana“
Land: Italien
Jahr: 1970
Regie: Giuliano Carnimeo
Drehbuch: Tito Carpi, Ernesto Gastaldi, Eduardo M. Brochero
Musik: Bruno Nicolai
Kamera: Julio Ortas
Besetzung: Gianni Garko, Nieves Navarro, Massimo Serato, Piero Lulli, Bruno Corazzari, José Jaspe
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