Space Boy
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SpaceBoy

„SpaceBoy“ // Deutschland-Start: 20. Juli 2023 (Kino)

Inhalt / Kritik

Beim Thema Wissenschaft leuchten die Augen von Jim (Basile Grunberger). Vor allem die Raumfahrt hat es dem 11-Jährigen angetan. Mit Menschen kann er hingegen eher weniger, was für ihn zum Problem wird, als er mit seinem Vater Graham (Yannick Renier) in eine neue Stadt zieht. Denn das heißt, dass er irgendwie Freunde finden muss. Nur wie? Aber Glück im Unglück, beim Wissenschaftswettbewerb an seiner Schule ist er wieder in seinem Element. Und auch Emma (Albane Masson), die mit ihm in eine Gruppe gesteckt wird, ist bald Feuer und Flamme. Dabei haben sich die beiden ein ganz besonderes Projekt ausgesucht: Gemeinsam wollen sie einen Heißluftballon bauen und mit diesem zum Himmel fliegen. Der Traum scheint auch tatsächlich zum Greifen nah zu sein. Doch damit fangen die Probleme erst an …

Der schwierige neue Anfang

In Filmen ist es ein immer wieder gern verwendetes Szenario: Zu Beginn der Geschichte zieht die Familie in eine neue Stadt, die einzelnen Mitglieder müssen sich im Anschluss in der neuen Umgebung zurechtfinden und dabei gleichzeitig mit einigem Ballast auseinandersetzen, den sie von daheim mitgebracht haben. Das Szenario ist dabei einerseits immer ähnlich, andererseits sehr flexibel. So kommt es beispielsweise in Blumhouse’s Der Hexenclub zum Einsatz, wo eine schüchterne Jugendliche feststellt, dass sie magische Kräfte hat. Ganz ohne fantastische Elemente kommt der belgische Familienfilm SpaceBoy aus, der grundsätzlich schon mit bodenständigen Themen hantiert. Das bedeutet aber nicht, dass er deswegen gewöhnlich wäre.

So hat die Geschichte um zwei Kinder, die gemeinsam an einem eigenen Heißluftballon werkeln, schon immer mal wieder skurrile Züge. Regisseur und Co-Autor Olivier Pairoux hat sein Abenteuer etwas schrulliger angelegt. Das bezieht sich einerseits auf die beiden Hauptfiguren, die jeweils für sich liebenswürdig sind, aber nicht ganz ohne Grund ein Außenseiterdasein fristen. Aber auch die einzelnen Szenen gefallen in SpaceBoy immer mal wieder mit originellen Einfällen. Zu den schönsten gehört beispielsweise die, als eine überdimensionale Schleuder zum Einsatz kommt. Der Film vermittelt an diesen Stellen oft eine reizvolle Abenteueratmosphäre, wenn die zwei ihrer Fantasie freien Lauf lassen und beim Herumwerkeln einmal ganz bei sich sein können.

Familienfilm mit Charme und Herz

Diese humorvolle Richtung ist aber nur ein Teil der Wahrheit. So baut der belgische Filmemacher auch eine Reihe ernster Momente und Themen ein. Jim etwa hat noch immer unter dem Tod seiner Mutter zu leiden, konnte vieles davon nicht verkraften. Emma wiederum leidet unter einer Krankheit, die sie ihrem neuen Freund verschweigt. Wenn die beiden an Bord eines Heißluftballons davonschweben wollen, dann geschieht das zwar auch aus einem wissenschaftlichen Interesse und einer großen Neugierde heraus. Bei SpaceBoy wird dieses Objekt aber auch zu einem Symbol für die jeweiligen Sehnsüchte der beiden, alles hinter sich lassen zu können und die Fesseln loszuwerden, die sie am Boden halten.

Nicht alles davon ist wirklich originell. So skurril manche Momente sind, so konventionell ist die Dramaturgie an sich – größere Überraschungen braucht man beim grundsätzlichen Ablauf nicht zu erwarten. Aber nicht jeder Film muss die Geschichte komplett neu schreiben. SpaceBoy ist auch in der vorliegenden Form ein schöner Familienfilm, der sich zwar an eine jüngere Zielgruppe richtet, dabei aber so viel Charme und Herz hat, dass man auch als Erwachsener gerne mit an Bord ist. Da zudem das Zusammenspiel der beiden schauspielerischen Nachwuchstalente funktioniert, lohnt sich eine Sichtung des belgischen Werks, das schon auf diversen Festivals zu sehen war und nun mit einiger Verspätung auch die regulären Kinos in Deutschland erreicht.

Credits

OT: „SpaceBoy“
Land: Belgien
Jahr: 2020
Regie: Olivier Pairoux
Drehbuch: Olivier Pairoux, Eusebio Larrea
Musik: The Penelopes
Kamera: Thomas Rentier
Besetzung: Basile Grunberger, Albane Masson, Yannick Renier, Bérénice Baoo, Jean-Benoit Ugeux, Peter Van den Begin

Bilder

Trailer

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SpaceBoy
fazit
„SpaceBoy“ ist ein schöner Familienfilm über einen jungen Wissenschaftsnerd, der zusammen mit einer anderen Außenseiterin an der neuen Schule einen Heißluftballon baut. Das geht oft in eine skurril-humorvolle Richtung, befasst sich aber auch mit ernsten Themen, wenn der Ballon zum Symbol für den Wunsch wird, alles hinter sich zu lassen. Da auch das Zusammenspiel gut funktioniert, lohnt sich der Blick.
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