The Horror of Dolores Roach Amazon Prime Video Streamen online
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The Horror of Dolores Roach – Staffel 1

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„The Horror of Dolores Roach“ // Deutschland-Start: 7. Juli 2023 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

16 Jahre war Dolores Roach (Justina Machado) im Gefängnis, nachdem ihre Drogengeschäfte aufgeflogen waren. Nun ist sie wieder zurück und weiß nicht, wie ihr geschieht. Ihr Freund Dominic ist spurlos verschwunden, das Geld, das sie seinerzeit zurückgelegt hat, auch. Und auch ihre alte Gegend hat sich stark verändert, sie erkennt nichts mehr wieder. Nur der alte Empanadas-Laden ist noch da, geführt von ihrem alten Freund Luis Batista (Alejandro Hernandez). Dort findet sie auch Unterschlupf und kann im Keller ihrer neuen Berufung als Masseurin nachgehen. Die Geschäfte laufen gut, sie alle wollen die Dienste ihrer magischen Hände in Anspruch nehmen. Doch dann taucht ihr Vermieter Gideon Pearlman (Marc Maron) auf und ein Streit ums Geld zieht unerwartete Folgen nach sich …

Eine Horrorkomödie mit langer Vorgeschichte

In den letzten Jahren hat es eine ganze Reihe von Filmen gegeben, in denen die Hauptfigur frisch aus dem Gefängnis entlassen wurde und nun versuchen muss, wieder einen Weg zurück ins Leben zu finden. Das ist immer mit großen Schwierigkeiten verbunden. Ob nun Home, Palmer oder The Unforgivable, die Männer und Frauen haben mit Finanzierungsproblemen, Vorurteilen oder auch alten Dämonen zu kämpfen. Das geht dann gern mit gesellschaftlichen Kommentaren einher, vielleicht auch moralischen Überlegungen zu Schuld. Ein Muss ist das aber nicht, wie das Beispiel The Horror of Dolores Roach zeigt. Denn auch wenn die Amazon Prime Video Serie anfangs einen ähnlichen Leidensweg nachzeichnet wie bei den obigen Kollegen und Kolleginnen, die Richtung ist im Anschluss eine ganz andere.

Genauer sah Serienschöpfer Aaron Mark vor allem humoristischen Potenzial in dieser Ausgangslage. Und er muss es wissen, seit Jahren schon arbeitet er an der Geschichte. Erst teilte er diese in Form eines Ein-Frauen-Bühnenstücks, später kam ein Podcast. Nun eben die Serie. Das bringt natürlich diverse erzählerische Möglichkeiten mit sich, die es bei den früheren Fassungen nicht gab. Dass The Horror of Dolores Roach im Theater seine Ursprünge hat, ist aber noch immer zu erkennen. Ein Großteil des Geschehens spielt sich in dem Laden von Luis ab bzw. in dem Keller darunter, in dem Dolores sich ihr Standbein als Masseurin aufzubauen versucht. Und auch inhaltlich neigt die Serie dazu, etwas auf der Stelle zu treten. Das betrifft einerseits die Einführung. Mark, der auch die meisten Drehbücher (mit-)geschrieben hat, lässt sich viel Zeit, um die Situation seiner Protagonistin zu beschreiben, woher sie kommt, was ihre Probleme sind.

Genüssliche Eskalation

Das ist etwas gemächlich, aber doch wichtig, um die nötige Fallhöhe zu erzeugen, wenn es später dann zur Sache geht. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Es kommt zu einem schrecklichen Zwischenfall, in dessen Folge alles außer Kontrolle gerät. Der Versuch, irgendwie alles wieder in Ordnung zu bringen und weiterzumachen, führt zum nächsten Unglück. Irgendwann ist dann alles dermaßen kaputt, dass es nur noch abwärts gehen kann. Das hätte durchaus auch tragisch werden können. The Horror of Dolores Roach weidet sich aber an der Absurdität der Ereignisse. Ähnlich zu Bienenschwarm vor einigen Wochen wandelt die Seite zwischen Horror und Komödie. Wobei auf tragische Elemente nicht ganz verzichtet wird. Dazu gehört, dass nichts von diesem blutigen Chaos so beabsichtigt war. Zumindest anfangs will Dolores alles richtig machen. Nur dass man sie nicht lässt.

In mehrerer Hinsicht wäre sicher noch mehr möglich gewesen. Beispielsweise wird das Thema der Gentrifizierung zu wenig genutzt. Diverse Figuren werden auch so schnell beseitigt, dass sie gar nicht die Möglichkeit haben, sich wirklich zu entfalten. Das ist ein bisschen schade. Unterhaltsam ist die Serie aber auch in der Fassung. Die besagte Eskalation sorgt für Vergnügen, ebenso das spielfreudige Ensemble, das diesen Irrsinn begeistert mitmacht. Da die acht Folgen recht kurz sind, alle unter 30 Minuten, hat man The Horror of Dolores Roach recht schnell durch. Wobei es durchaus sein kann, dass noch eine zweite Staffel folgt. Zumindest hat die erste kein wirkliches Ende, sondern hört mitten im Chaos auf. Mehr Geschichten wären zu begrüßen, wobei sich die Serie dort dann aber etwas mehr entwickeln müsste, da schon zum Auftakt Ermüdungserscheinungen zu beobachten sind.

Credits

OT: „The Horror of Dolores Roach“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Roxann Dawson, Edward Ornelas, America Young, Hiromi Kamata, Eduardo Sánchez
Drehbuch: Aaron Mark, Daphne Rubin-Vega, Dara Resnik, Brian Otano, Mariah Wilson, Michelle Badillo, Joe Hortua
Idee: Aaron Mark
Musik: Siddhartha Khosla, Garrett Gonzales
Kamera: James Takata, Owen McPolin
Besetzung: Justina Machado, Alejandro Hernandez, Kita Updike, K. Todd Freeman, Ilan Eskenazi, Jeffery Self, Jean Yoon, Marc Maron, Cyndi Lauper

Bilder

Trailer

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The Horror of Dolores Roach – Staffel 1
fazit
Basierend auf einem Bühnenstück bzw. einem Podcast ist „The Horror of Dolores Roach“ eine amüsante Horrorkomödie um eine Frau, die nach 16 Jahren Gefängnis ein neues Leben anfangen möchte und dabei von einem Unglück ins nächste stolpert. Nach einem gemächlichen Einstieg eskaliert das sehr schön. Die Absurdität der Ereignisse und das spielfreudige Ensemble sorgen für gute Unterhaltung, auch wenn einige Themen und Figuren zu wenig genutzt werden und die Abwechslung hätte höher sein dürfen.
Leserwertung15 Bewertungen
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7
von 10