The Out-Laws

Owen Browning (Adam Devine) ist der glücklichste Mann der Welt! Seit einer Weile schon ist der Bankmanager mit Parker McDermott (Nina Dobrev) zusammen. Nun wollen die beiden endlich den nächsten Schritt gehen und heiraten. Zu diesem Zweck reisen Parkers Eltern Lily (Ellen Barkin) und Billy (Pierce Brosnan) extra aus dem Regenwald an, wo sie bei einem indigenen Stamm leben. Das wiederum macht Owen sehr nervös, da er unbedingt seinen kommenden Schwiegereltern gefallen möchte. Der Anfang gestaltet sich dabei schwierig, wirklich viel können sie nicht miteinander anfangen. Richtig kompliziert wird es jedoch, als Owens Bank von einer legendären Bande ausgeraubt wird und er die böse Ahnung hat, dass ausgerechnet Lily und Billy dahinterstecken …

Vorsicht, die Schwiegereltern kommen!

Die Familie des Partners bzw. der Partnerin das erste Mal zu treffen, ist immer ein besonderer Moment. Einer, der bei vielen auch mit Nervosität und Unsicherheit einhergeht. Das wiederum ist aufgrund der Universalität ein dankbares Thema für Filmschaffende. Vor allem im Komödienfach gibt es eine Reihe von Beispielen, wie man aus einer potenziell unbeholfenen Begegnung eine größere Geschichte basteln kann. Bekannt ist in der Hinsicht natürlich Meine Braut, ihr Vater und ich, bei dem der Protagonist an einen besonders harten Schwiegervater gerät. Vor einigen Wochen lief Und dann kam Dad im Kino, wo ein Mann seine Schwiegereltern beeindrucken will. Und auch in dem Netflix-Film The Out-Laws geht es um einen angehenden Bräutigam und das Chaos, das bei einer Familienzusammenführung geschieht.

Wobei der Film sich nicht lange mit der Kennenlernphase aufhält. Schon früh wird verraten, dass die Schwiegereltern in Wahrheit eine legendäre Bande sind, die seit vielen Jahren schon Banken ausrauben und dabei bislang noch nie geschnappt werden konnten. Das ist gleich doppelt überraschend. Zum einen natürlich für Owen, der nicht weiß, wie ihm geschieht. Das Publikum darf sich hingegen eher darüber wundern, warum The Out-Laws nicht zumindest versuchte, mit der Unsicherheit zu spielen und die Enthüllung hinauszuzögern. Stattdessen kündigt bereits der Titel an, was Sache ist. Lily und Billy sind nicht nur die künftigen angeheirateten Verwandten („in-laws“), sondern eben auch Verbrecher („outlaws“). Das Wortspiel führt die beiden zusammen.

Ideenlos und nervig

Besagtes Wortspiel ist noch einer der besten Einfälle, die das Drehbuchduo Evan Turner und Ben Zazove hatte. Ansonsten fällt The Out-Laws durch einen fast schon kriminellen Ideenmangel auf. Und einen ebenso kriminell langweiligen Humor. Irgendwie hielt man es hier wohl nicht für nötig, tatsächliche Witze zu entwerfen, sondern verließ sich überwiegend auf die Spielfreude des Ensembles. Eine solche ist wichtig, ohne jeden Zweifel. Ein Gag kann noch so gut sein, wenn Timing und Ausdruck nicht stimmen, verpufft das wirkungslos. Mangelnden Einsatz kann man den Zuschauern und Zuschauerinnen dabei kaum vorwerfen. Vor allem Adam DeVine scheint seine Berufung im Overacting gefunden zu habe. In der zweiten Hälfte ist kaum eine Stelle dabei, in der er nicht hysterisch kreischt und damit nicht nur die anwesenden Figuren nervt. Als Zuschauer bzw. Zuschauerin geht es einem ähnlich.

Dass der Film nicht wirklich Spaß macht, kommt dabei nicht überraschend. Regisseur Tyler Spindel, der mit den beiden Netflix-Komödien The Wrong Missy und Vater des Jahres richtige Katastrophen vorgelegt hat, steht nun einmal nicht für Qualität. Immerhin, im Vergleich zu den beiden Gurken ist das hier ein gewisser Fortschritt. Zumindest hin und wieder ist da mal eine Szene dabei, die in Ordnung geht und kurz erheitert. Über weite Strecken provoziert The Out-Laws jedoch eine ähnliche Reaktion, wie sie Lily früh im Film zeigt. Als diese sagt, sie bräuchte mehr Alkohol, um das durchzustehen, will man ihr nur zustimmen – oder alternativ wieder ausschalten.