Auch wenn es eine Weile gedauert, ist aus Vivian (Bella Thorne) und Roy (Benjamin Mascolo) doch ein glückliches Paar geworden. Höchste Zeit also, dass die beiden einmal gemeinsam nach Sizilien fahren, wo Roy seinerzeit aufgewachsen ist. Wobei der Besuch nicht allein nostalgischen Urlaubszwecken geschuldet ist. Vielmehr hat sich Roy entschieden, das alte Haus zu verkaufen, um auf diese Weise sein Studium finanzieren zu können. Kurze Zeit später lernt Vivian Anna (Alma Noce) kennen, die vom Rad gestürzt ist und sich dabei verletzt hat. Auf Anhieb verstehen sich die beiden jungen Frauen gut, immer wieder lädt Vivian ihre neue Freundin zu gemeinsamen Unternehmungen ein. Roy ist darüber jedoch wenig glücklich, steht der Fremden ablehnend gegenüber. Und das ist nicht der einzige Punkt, der das Paar auf eine harte Probe stellt …
Ein Liebesfilm im Minusbereich
Rund anderthalb Jahre ist es inzwischen her, dass Amazon Prime Video den Film Time Is Up ins Programm aufgenommen hat. Gut war der Liebesfilm um die Physikstudentin und den Schwimmer nicht, er erfreute sich aber größerer Beliebtheit – wohl auch wegen der attraktiven Besetzung. Und so gibt es jetzt ein Wiedersehen mit dem Paar, Time Is Up 2 erzählt, wie es mit den beiden weitergegangen ist. Warum der Film im Original Game of Love heißt, wird dabei nie wirklich klar. Aber wie schon beim ersten Teil muss man seine Erwartungen an die Sinnhaftigkeit des Films am besten bis in den Minusbereich drücken. Und selbst dann ist das als romantisches Drama verkaufte Werk über weite Strecken eine einzige Zumutung.
Das Positive vorweg: Man fand für den zweiten Teil ein schönes Setting. Sizilien macht schon einiges her. Wenn die Figuren durch die Landschaft fahren, sich an der Traubenlese beteiligen oder auch nur in den alten Gemäuern aufhalten, dann kann man dabei den Alltag schon gut vergessen. Und natürlich sind Thorne und Mascolo nach wie vor attraktive Menschen. Time Is Up 2 hält sich da an das aus den unzähligen Herzkino-Filmen bekannte Erfolgsrezept: Man nehme gutaussehende Menschen und platziere sie vor Postkartenhintergründen. Der Rest ergibt sich von selbst. Und damit es noch eine Form von Spannung ist – oder zumindest so getan wird, als gäbe es sie – werden lauter Probleme eingebaut. Woher die kommen und wie sie aussehen, ist egal. Hauptsache schwierig.
(Nicht-)Gefühle für die Tonne
Das ist dann konstruiert ohne Ende. Regisseurin Elisa Amoruso und ihr Drehbuchteam scheren sich nicht darum, ob das irgendwie Sinn ergibt. Wie schon beim letzten Mal wird zudem versucht, auf ganz geheimnisvoll zu machen. Dieses Mal dreht sich das Geheimnis eben um Anna, bei der von Anfang an klar ist, dass etwas nicht stimmt. Die Auflösung kommt dann gegen Ende hin und ist ähnlich schwachsinnig wie der Rest des Films. Es hätte nicht viel gebraucht, um aus Time Is Up 2 die Parodie einer Seifenoper zu machen. Nur ist das hier offensichtlich niemanden bewusst, wie unfreiwillig komisch dieses vermeintlich bewegende Drama ist. Bewegend ist da nichts. Dafür müsste man hier zumindest im Ansatz glauben können, was da erzählt wird.
Natürlich sind die inhaltlichen Ansprüche an solche Filme oft geringer, da werden andere Prioritäten gesetzt. Hauptsache der Film ist irgendwie schön. Aber nicht einmal das ist der Fall. Schon der erste Teil fiel dadurch auf, dass Roy ständig für schlechte Laune sorgt. Beim zweiten Teil ist das noch schlimmer, Time Is Up 2 erinnert da an die toxische Beziehung, die in After Film für Film gefeiert wird. Doch während es dort noch vereinzelte Momente gibt, die einen daran erinnern, warum die zwei überhaupt zusammen sind, wird das hier nie klar. Da wird zwar von großen Gefühlen gesprochen, sogar heiraten wollen sie. Nachzuvollziehen ist das aber kaum. Obwohl Thorne und Mascolo zwei Jahre liiert waren und tatsächlich selbst verlobt , entsteht da wirklich überhaupt keine Chemie zwischen den beiden. Zumindest keine positive. Da zudem das einzige Nennenswerte am Szenario des Vorgängers – sie ist Physikerin, er Schwimmer – diesmal komplett aufgegeben wurde, bleibt trotz der ansprechenden Optik eine Romanze für die Tonne.
OT: „Game of Love“
Land: Italien
Jahr: 2022
Regie: Elisa Amoruso
Drehbuch: Elisa Amoruso, Marco Borromei, Anita Rivaroli
Kamera: Martina Cocco
Besetzung: Bella Thorne, Benjamin Mascolo, Michael E. Rodgers, Alma Noce, Simone Coppo
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