Der Vater von Denise (Inez Dahl Torhaug) ist gegen Ende der 1980er-Jahre gestorben. Das ist zumindest die offizielle Version. Selbst im Jahre 1996 ist Denise jedoch weiterhin davon überzeugt, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Ihrer Theorie zufolge wurde er entführt – und zwar von genau den Außerirdischen, mit denen er damals Kontakt aufnehmen wollte. Sie schließt sich der kleinen Gruppe UFO Sweden an, die von Lennart (Jesper Barkselius) geleitet wird. Selbst dort scheint ihr niemand so richtig zu glauben, doch Denise lässt sich von nichts beirren und forscht eifrig weiter. Noch ahnt sie nicht, dass sie damit einer geheimen Regierungsorganisation in die Quere kommen könnte …
Unerklärte Phänomen am Himmel
Im Juni 1947 erspähte der US-amerikanische Pilot Kenneth Arnold während eines Fluges neun Objekte, die sich rasant durch die Luft bewegten, ohne dass er erkennen konnte, worum genau es sich dabei handeln könnte. Dies wird gemeinhin als die erste UFO-Sichtung der Neuzeit angesehen. Durch falsches Zitieren von Arnolds Aussagen in der Presse entstand in dem Zusammenhang auch der Begriff „Fliegende Untertasse“. UFOs sind in erster Linie einfach nur genau das, als was das Akronym sie bezeichnet: unidentifizierte Flugobjekte. 2019 erlebte das Interesse an UFOs und Außerirdischen einen neuen Aufschwung. 2021 ebbte es langsam wieder ab, mag für den ein oder anderen aber mit Top Secret UFO Projects: Declassified wieder angefacht worden sein.
UFO-Sichtungen gab es allerdings bereits vor 1947. Direkt im Vorjahr fand zwischen Februar und Dezember die so genannte Skandinavische UFO-Welle statt. Augenzeugen berichteten von raketenförmigen UFOs, die durch die Luft zischten oder in Seen einschlugen – insgesamt gab es fast 1000 Sichtungen. Dieses bis heute nicht zur vollen Zufriedenheit erklärbare Phänomen diente Regisseur Victor Danell beziehungsweise dem Filmemacherkollektiv Crazy Pictures als Inspiration für UFO Sweden. Nach eigenen Aussagen arbeiteten sie fünf Jahre an dem Film, was bedeuten würde, dass das Projekt bereits angefangen wurde, bevor das Regiedebüt The Unthinkable veröffentlicht war. Damit ist aber wahrscheinlich eher gemeint, dass die Idee zu dem Film vor fünf Jahren kam.
Unterhaltsame Genremischung
Auch in UFO Sweden werden wieder Genres vermischt. Dieses Mal handelt es sich nicht um Familiendrama und Action, sondern um einen Science-Fiction-Film mit Coming-of-Age-Elementen. Die Action in Form von Autostunts kommt aber auch hier nicht zu kurz. Im Vergleich The Unthinkable hat das Budget ein Upgrade erfahren, wovon vor allem die visuellen Effekte profitieren, die dem uneingeweihten Auge wohl öfter nicht einmal als solche erscheinen dürften. Die Kameraarbeit ist hier ebenfalls noch einmal ein Stückchen verbessert worden.
Handlungsmäßig bewegt sich UFO Sweden dafür in gewohnten Bahnen. Das bringt den Film immerhin nicht in die Verlegenheit, am Ende irgendeine Auflösung für das übergroße Mysterium an den Haaren herbeizuziehen. Stattdessen wird ein Mysterium regulärer Größe aufgebaut, welches lediglich eine reguläre Auflösung verlangt. Diese wird hier auch geliefert. Einige Nebenfiguren beziehungsweise Nebenhandlungsstränge sind nicht vollumfänglich ausgearbeitet und hätten vielleicht lieber gestrichen werden sollen. Wer jedoch die für UFO-Filme nötige suspension of disbelief mitbringt, wird sich hier in den knapp zwei Stunden Laufzeit durchaus gut unterhalten fühlen.
OT: „UFO Sweden“
Land: Schweden
Jahr: 2022
Regie: Victor Danell
Drehbuch: Victor Danell
Musik: Oscar Sollenberg, Gustaf Spetz
Kamera: Hannes Krantz
Besetzung: Inez Dahl Torhaug, Jesper Barkselius, Eva Melander, Sara Shirpey, Oscar Töringe, Håkan Ehn, Isabelle Kyed, Niklas Kvarnbo Jönsson, Mathias Lithner, Joakim Sällquist, Lilly Lexfors, Jean-Paul Lucasson, Christoffer Nordenrot
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