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Ananas Express

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„Ananas Express“ // Deutschland-Start: 23. Oktober 2008 (Kino) // 5. März 2009 (DVD)

Inhalt / Kritik

Wenn Dale Denton (Seth Rogen) nicht gerade Vorladungen und Klageschriften übergibt oder Zeit mit seiner deutlich jüngeren Freundin Angie Anderson (Amber Heard) verbringt, gibt es für ihn vor allem eins: Kiffen. Regelmäßig nimmt er Drogen dank des ständigen Nachschubs durch Saul Silver (James Franco), seinen Dealer des Vertrauens. Er ist es auch, der ihn mit Ananas Express versorgt, einer besonders raren Marihuana-Variante. Die Freude über seine neueste Entdeckung ist jedoch schlagartig vorbei, als er Zeuge wird, wie der Gangsterboss Ted Jones (Gary Cole) und die Polizistin Carol Brazier (Rosie Perez) einen unliebsamen Konkurrenten aus dem Weg räumen. Denn das können die beiden auf sich beruhen lassen und schicken Dale deshalb die Killer Budlofsky (Kevin Corrigan) und Matheson (Craig Robinson) hinterher …

Humor im Doppelpack

Seit mehr als 15 Jahren schon sind Seth Rogen und Evan Goldberg ein eingespieltes Team. Bei einer Reihe von Filmen haben die beiden bereits das Drehbuch verfasst und dabei eine große Vorliebe für deftigeren Humor gezeigt. Das kann mal sehr lustig sein, wie etwa bei der grotesken Apokalypse Das ist das Ende (2013), wo die zwei gemeinsam Regie geführt haben. Auch ihre aktuellste Kooperation als Mit-Autoren beim Animations-Reboot Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) ist ein Höhepunkt in ihrer Karriere. Nicht ganz auf demselben Niveau ist Ananas Express aus dem Jahr 2008, der zweite Langfilm, den sie gemeinsam verfasst haben. Spaß haben kann man hiermit aber schon.

Es dauert dabei eine Weile, bis die Geschichte mal richtig Fahrt aufnimmt. Zuvor nehmen sich die beiden und Regisseur David Gordon Green viel Zeit, um erst einmal die beiden Hauptfiguren einzuführen. Da geht es um die Beziehung von Dale zu Angie, die noch immer zur Schule geht, weshalb er immer wieder argwöhnisch beäugt wird. Vor allem aber geht es um die Beziehung zwischen Dale und Saul. Diese ist die eindeutig wichtigere. Tatsächlich hätte man die Figur der Freundin komplett aus dem Film streichen können, ohne dass es bei der Handlung viel geändert hätte. Allgemein sind die Frauen in Ananas Express mehr oder weniger überflüssig. Zwar bringt die Figur der korrupten Polizistin zumindest noch eine andere Form der Gefahr mit sich. Richtig genutzt wird diese aber ebenfalls nicht, da bleibt schon einiges an Potenzial liegen.

Kampf gegen das Chaos

Stärker ist der Film als Porträt einer Männerfreundschaft, die zwischendurch auch mal homoerotische Züge annimmt, ohne es sich dabei auf allzu vielen Sexwitzchen auszuruhen. Stattdessen wird es unerwartet nachdenklich, wenn die beiden Kiffer das Erhabene suchen, irgendwo zwischen Poesie und Philosophie – was angesichts ihres berauschten Zustands immer mal wieder albern wird. Der recht dialoglastige erste Teil von Ananas Express wird später deutlich actionreicher. Die zweite Hälfte besteht fast ausschließlich aus dem Versuch der Protagonisten sowie ihres jeweiligen Umfelds, den Gangstern zu entkommen. Einfach ist das nicht. Schon unter normalen Bedingungen ist es eine Herausforderung, wenn unerfahrene Normals gegen Berufsverbrecher bestehen müssen. Zahlreiche Thriller haben vorgemacht. Hier kommt das Handicap der Drogen hinzu. Die mögen dazu beitragen, in anderen Sphären unterwegs zu sein, für den konkreten Überlebenskampf ist es hingegen etwas schwieriger.

Spannend in dem Sinn ist das dann zwar nicht, wobei man schon neugierig sein darf, in welchen Schlamassel sich die zwei wohl als nächstes manövrieren werden. Lustig ist der Film dafür schon, meistens zumindest. Die Szenen etwa, wenn sich Dale und Saul mit Red (Danny McBride) herumplagen, einem weiteren Drogendealer, und irgendwie die Oberhand zu gewinnen versuchen, haben schon einen größeren Unterhaltungsfaktor. Das sich stetig steigernde Chaos, bei dem es dann auch mal richtig zur Sache gehen darf, ist so überzogen, dass man mit Ananas Express seinen Spaß haben kann. Die ebenfalls überzeichneten Figuren und das Spielfreudige Ensemble tun ihr Übriges. Das sahen viele Zuschauer und Zuschauerinnen so, weshalb die Actionkomödie nicht nur an den Kinokassen ein größerer Erfolg wurde, sondern auch einen beachtlichen Kultfaktor besitzt. Zwischenzeitlich sah es sogar so aus, als würde es noch einen zweiten Teil geben, woraus aber bis heute nichts geworden ist.

Credits

OT: „Pineapple Express“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: David Gordon Green
Drehbuch: Seth Rogen, Evan Goldberg
Musik: Graeme Revell
Kamera: Tim Orr
Besetzung: Seth Rogen, James Franco, Gary Cole, Rosie Perez, Danny McBride, Kevin Corrigan, Craig Robinson, Amber Heard

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Golden Globes 2009 Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) James Franco Nominiert

Inhalt / Kritik

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Ananas Express
fazit
„Ananas Express“ beginnt als gemütliche Kifferkomödie, bevor der Actionteil kontinuierlich erhöht wird. Das ist insgesamt recht unterhaltsam, wenn sich das Chaos immer weiter steigert, auch weil das spielfreudige Ensemble in den überzeichneten Figuren aufgeht. Dazu gibt es längere Passagen rund um Freundschaft, während die Frauenfiguren letztendlich überflüssig sind.
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