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© José Luis Alcaine/2007 Video Mercury Films

Belle Epoque – Saison der Liebe

„Belle Epoque – Saison der Liebe“ // Deutschland-Start: 16. Dezember 1993 (Kino) // 27. April 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

Spanien in den 1930ern: Das Land befindet sich im Umbruch, Spanien ist auf dem Weg, eine Republik zu werden. Für den jungen Soldaten Fernando (Jorge Sanz) ist das eine gute Gelegenheit, um sich aus dem Staub zu machen und in die USA auszuwandern. Als er sich nach einem unglücklichen Zwischenfall beim alten Maler Don Manolo (Fernán Gómez) einquartiert, sollte das deswegen auch nur vorläufig sein. Die Freiheit und ein neues Leben rufen. Doch gerade als er dabei ist, seinem Heimatland auf Wiedersehen zu sagen, stehen auf einmal Manolos vier Töchter Clara (Miriam Díaz-Aroca), Violeta (Ariadna Gil), Rocío (Maribel Verdú) und Luz (Penélope Cruz) vor ihm, die zu Besuch aus Madrid sind. Plötzlich ist alles anders: Der von den vier Schönheiten verzauberte Fernando beschließt, doch noch etwas länger zu bleiben und erlebt den Sommer seines Lebens …

Ein begehrtes Liebeschaos

Mehr als zwei Dutzend Filme hat der spanische Regisseur Fernando Trueba im Laufe seiner Karriere gedreht, darunter etwa den beschwingten Animationsfilm Chico & Rita oder auch das Schwarzweiß-Drama Das Mädchen und der Künstler. Doch bis heute dürfte er bei vielen noch immer in erster Linie für Belle Epoque – Saison der Liebe aus dem Jahr 1992 bekannt sein. Neun Goyas erhielt der Film, der wichtigste Preis seines Heimatlandes. Dazu gab es einen Oscar als bester fremdsprachiger Film, auch bei der Berlinale und dem BAFTA war die Komödie um einen Soldaten und seine amourös-romantische Abenteuer im Rennen. Und zumindest in Spanien war sie auch ein großer kommerzieller Erfolg, kein Film aus diesem Jahr spielte mehr Geld ein.

Das Erfolgsrezept ist dabei nur bedingt der Inhalt. Eigentlich erzählt Belle Epoque – Saison der Liebe von einer sehr spannenden Zeit Spaniens, als das Land sich kräftig im Wandel befand. Die Monarchie war dabei, sich in eine Republik zu verwandeln, der Spanische Bürgerkrieg und die anschließende Franco-Diktatur schienen noch fern zu sein. Dann und wann gibt es in dem Film Verweise auf diesen Umbruch. Am Anfang gibt es auch zwei Todesfälle, selbst wenn diese nicht wirklich der damaligen Zeit geschuldet sind. Sobald sich Fernando in der Villa des Malers eingerichtet hat, ist das alles mehr oder weniger vergessen. Stattdessen legt Trueba den Fokus auf die diversen Verwicklungen, wenn der junge Deserteur und die vier Töchter umeinander herumscharwenzeln, sie alle irgendwo auf der Suche sind.

Gutes Zwischenspiel ohne bleibenden Eindruck

Da geht es um Liebe, klar, manchmal auch nur um erotische Erfüllung. Auch wenn Fernando und die vier sich getrennt voneinander näherkommen, sind die vier Fälle letztendlich doch unterschiedlich. Das liegt auch an den unterschiedlichen Charakteren, die jeweils eigene Bedürfnisse und Hintergründe haben. Belle Epoque – Saison der Liebe setzt dabei auch massiv auf das Ensemble, schließlich leben diese Szenen von dem Miteinander der fünf. Wobei auch Papa Manolo als sechstes Rad am Wagen immer wieder seine Momente hat. Er ist vielleicht sogar die spannendste Figur als ein Mann, der als Künstler im Grunde gegen alte Institutionen protestieren sollte, bei dem aber alles so gut läuft, dass der Anlass für einen Aufruhr fehlt. Das Leben ist für ihn zu schön, als dass er sich irgendwie daran abarbeiten müsste.

Das ist dann aber auch ein Problem des Films: Irgendwie ist das alles zu schön und zu nett. Klar, manchmal geht es ein wenig frivoler zu, wie das nun einmal so ist bei einem Hahn im Korb. Aber Belle Epoque – Saison der Liebe ist schon eine ziemlich harmlose Komödie, die zwar gut darin ist, kurzfristig die Stimmung zu heben, von der aber nicht so wahnsinnig viel zurückbleibt. Die auch ein bisschen vor sich hinplätschert, trotz der an und für sich ansteckenden Spielfreude des Ensembles. Warum nun ausgerichtet dieser Film damals so eingeschlagen hat, muss man nicht unbedingt verstehen.

Credits

OT: „Belle Epoque“
Land: Spanien
Jahr: 1992
Regie: Fernando Trueba
Drehbuch: Rafael Azcona
Musik: Antoine Duhamel
Kamera: José Luis Alcaine
Besetzung: Jorge Sanz, Fernando Fernán Gómez, Penélope Cruz, Miriam Díaz-Aroca, Gabino Diego, Michel Galabru, Ariadna Gil, Maribel Verdú

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1994 Bester fremdsprachiger Film Sieg
Berlinale 1993 Goldener Bär Nominiert
BAFTA 1995 Bester fremdsprachiger Film Nominiert

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Belle Epoque – Saison der Liebe
fazit
„Belle Epoque – Saison der Liebe“ war 1992 ein riesiger Erfolg, räumte mehrere Filmpreise an. Und irgendwie ist die Komödie um einen jungen Deserteur, der vier schönen Schwestern verfällt auch nett. Aber es bleibt nicht so wirklich viel von ihr zurück, das ist alles trotz frivoler Momente schon recht harmlos.
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