Carrie 2013 Stephen King TV Fernsehen RTL II DVD kaufen Streamen online Mediathek
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Carrie (2013)

Carrie 2013 Stephen King TV Fernsehen RTL II DVD kaufen Streamen online Mediathek
„Carrie“ // Deutschland-Start: 5. Dezember 2013 (Kino) // 4. April 2014 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als Margaret White (Julianne Moore) eine kleine Tochter zur Welt bringt, ist ihr erster Instinkt, das Baby zu töten, überzeugt, dass es sich um ein Produkt der Sünde handelt. Erst in letzter Sekunde besinnt sich die tiefreligiöse Frau anders und beschließt, das Kind großzuziehen. Viele Jahre später ist aus diesem eine Jugendliche geworden. Carrie (Chloë Grace Moretz) geht wie andere auch zur Schule, wird dort aber regelmäßig gemobbt. Als sie eines Tages ihre erste Periode hat, worauf sie von ihrer Mutter nicht vorbereitet wurde, gerät sie in Panik und erleidet Todesängste. Die anderen begegnen dem Vorfall mit viel Spott, vor allem Chris Hargensen (Portia Doubleday) nutzt die Situation schamlos aus. Sue Snell (Gabriella Wilde) wiederum wird bald von Gewissensbissen geplagt und versucht Carrie zu helfen. Dabei ahnt sie nicht, was sie damit anrichten wird, denn die Schülerin entdeckt plötzlich ungewöhnliche Kräfte …

Ein fragwürdiges Remake

Kaum ein Autor wird so oft verfilmt wie Stephen King, da kommen praktisch jedes Jahr Adaptionen heraus. Das führt zwangsläufig dazu, dass manche der Bücher gleich mehrfach verfilmt werden. Da wäre etwa Es, das sowohl 1990 wie auch 2017 erschienen ist. Friedhof der Kuscheltiere kam einmal 1989 und dann 2019 ins Kino. Aktuellstes Beispiel einer solchen Neuverfilmung ist Firestarter, das 2022 dem bereits 1984 veröffentlichten Der Feuerteufel folgte. Insofern verwundert es nicht wirklich, dass auch Kings Romandebüt Carrie mehrfach bedacht wurde. Dabei hat die Adaption Carrie – Des Satans jüngste Tochter von 1976 eine besondere Bedeutung bei Fans. Nicht nur, dass es sich um die erste Verfilmung eines Buches von King handelt. Sie gilt bis heute auch als eine der besten King-Adaptionen überhaupt. Damals war sie sogar für mehrere Oscars im Rennen, was für einen Horrorfilm eine absolute Ausnahme ist.

Bei dem Remake von 2013 war deshalb die Skepsis von vornherein groß. So verständlich es ist, von bekannten Titeln profitieren zu wollen, hätte es unbedingt eine Neufassung gebraucht? Selbst King stellte den Sinn des Projekts in Frage, mit dem Verweis auf den Filmklassiker. Tatsächlich fällt es auch schwer, einen Grund zu finden, warum man dem neuen Carrie den Vorzug gegenüber dem alten geben sollte. Dabei ließ man sich nicht lumpen. Das Budget von 30 Millionen US-Dollar ist in diesem Bereich schon recht üppig. Mit Julianne Moore, die für ihr ein Jahr später erschienenes Demenzdrama Still Alice einen Oscar erhielt, ist schon ein schauspielerisches Schwergewicht. Auch deren jüngere Kollegin Chloë Grace Moretz (Kick-Ass) ist eine gefragte Schauspielerin, mit der man schon Werbung machen konnte.

Schauspielerisch und inszenatorisch enttäuschend

Leider ist der Film aber kaum als Werbung geeignet, weder für die beiden Schauspielerinnen noch für die anderen, die an dem Projekt beteiligt waren. So gut Moore in ihren Filmen meistens ist, als hysterische Fanatikerin ist sie ziemlich einseitig. Moretz macht es nicht besser. In der anfänglichen Menstruationsszene darf sie viel herumkreischen. Danach beschränkt sich ihr schauspielerischer Beitrag darauf, dass sie mit weit aufgerissenen Augen durch die Gegend läuft. Wo ihre Vorgängerin Sissy Spacek noch als tief verunsicherte und völlig entfremdete Jugendliche faszinierte, da herrscht beim 2013er Carrie Langeweile. Obwohl der Film durchaus versucht, den dramatischen Aspekt der Situation zu betonen, fällt es doch schwer, hier wirklich mitzufühlen.

Aber auch bei der filmischen Umsetzung gibt es Mängel. Gerade die Spezialeffekte sind erschreckend schwach, sei es nun das Feuer oder auch der Einsatz von Carries telekinetischen Kräften. Das sieht dann mehr nach Direct-to-Video-Superheldenersatz aus. Spannend ist der Film sowieso nicht. Nicht einmal die legendäre Szene beim Abschlussball, auf die Kings Geschichte gern mal reduziert wird, überzeugt. Ihr fehlt das alptraumhafte, unwirkliche Flair, das Brian De Palma in den 1970ern erzeugte. Der Inhalt an sich ist dabei gleichgeblieben und von einer unveränderten Relevanz. Wenn Carrie von Unterdrückung erzählt und den gewaltsamen Folgen, dann funktioniert das heute so gut wie damals. Ein Selbstläufer ist das Thema aber nicht, wie der Film demonstriert, bei dem Geld, Zeit und Talent verschwendet wurden.

Credits

OT: „Carrie“
Land: USA
Jahr: 2013
Regie: Kimberly Peirce
Drehbuch: Lawrence D. Cohen, Roberto Aguirre-Sacasa
Vorlage: Stephen King
Musik: Marco Beltrami
Kamera: Steve Yedlin
Besetzung: Chloë Grace Moretz, Julianne Moore, Judy Greer, Gabriella Wilde, Portia Doubleday, Alex Russell, Ansel Elgort

Trailer

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Carrie (2013)
fazit
Während die Version von 1976 ein Klassiker ist, wäre der 2013er Neuauflage von „Carrie“ mit der Bezeichnung „überflüssig“ noch geschmeichelt. Ob schauspielerisch oder inszenatorisch, die Adaption von Stehen Kings gleichnamigem Roman ist auf allen Ebenen eine Enttäuschung. Die Geschichte um eine unterdrückte Jugendliche, die besondere Kräfte entdeckt, lässt zudem jede Spannung vermissen.
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