Der Auserwählte 2023 El Elegido The Chosen One Netflix Streamen online
© Victor Ortiz Aladro/Carla Danieli/Netflix

Der Auserwählte – Staffel 1 (2023)

Der Auserwählte 2023 El Elegido The Chosen One Netflix Streamen online
„Der Auserwählte – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 16. August 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der 12-jährige Jodie (Bobby Luhnow) lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter Sarah (Dianna Agron) in dem mexikanischen Ort Santa Rosalía. Viel Aufregung gibt es dort normalerweise nicht, wenn nicht gerade wieder einer der Bullys meint, seine Überlegenheit demonstrieren zu müssen. Das ändert sich, als er, Tuka (Juan Fernando González) und einige andere Kinder sich in ein Abenteuer stürzen und ein mystisches Wesen suchen. Als er einen schweren Unfall unbeschadet überlebt, ist die Verwunderung groß. Wie kann das sein? Und das ist nur der Anfang, denn Jodie entwickelt eine Reihe eigenartiger Kräfte, für die niemand eine Erklärung hat. Während die Leute noch darüber spekulieren, ob er vielleicht der wiedergeborene Messias sein könnte, gerät Sarah zunehmend in Erklärungsnot …

Bist du der Messias?

Ein bisschen verwirrend ist die Titelgebung bei den Netflix-Serien ja schon. Sicher, bei einem so hohen Output ist es fast nicht zu vermeiden, dass sich manche namentlich ähneln. Und doch darf man sich fragen, ob bei dem Streamingdienst nicht vielleicht jemand gepennt hat. Erst ging 2019 die brasilianische Serie Der Auserwählte an den Start, die international The Chosen One heißt und von eigenartigen Vorkommnissen in einer abgelegenen Dschungel-Siedlung berichtete. Im Jahr drauf kam die US-amerikanische Serie Cursed – Die Auserwählte heraus, bei der es um eine junge Frau mit übernatürlichen Kräften ging. 2023 nun nahm Netflix eine weitere Seite namens Der Auserwählte ins Programm, auch sie heißt international The Chosen One. Da sind Verwechslungen kaum zu vermeiden, zumal alle drei Serien im Fantasy-Bereich angesiedelt sind.

Beim vorliegenden Fall kommt noch hinzu, dass es durchaus eine etablierte Alternative gegeben hätte. Schließlich diente die Comic-Reihe American Jesus von Mark Millar und Peter Gross als Vorlage. Nur hatte man den Schauplatz von den USA nach Mexiko verlegt, weshalb man offensichtlich der Ansicht war, dass der Originaltitel missverständlich hätte sein können. Wobei das neue Setting durchaus reizvoll ist. So nimmt uns Der Auserwählte immer wieder mit an sonderbare Orte, die visuell viel zu bieten haben. Außerdem spielt der lokale Glauben mit hinein, anstatt sich ausschließlich mit der christlichen Religion zu befassen. Wobei Letztere natürlich dominiert. Genauer wird irgendwann die Frage gestellt, ob es sich bei dem Jungen eventuell um den wiedergeborenen Messias handeln könnte. Denn da sind einzelne Fähigkeiten dabei, die frappierend an das bekannte Vorbild erinnern.

Stimmungsvoll, aber etwas zäh

Das wiederum erinnert an eine weitere Netflix-Serie: Messiah. Damals ging es um einen jungen Mann, der von sich selbst behauptete, der Messias zu sein, was erwartungsgemäß für Chaos sorgte. Zwischendurch meint man, Der Auserwählte würde in eine ähnliche Richtung gehen und ähnliche Fragen stellen. Was würde passieren, wenn heute tatsächlich Jesus auf die Erde kommen würde? Was wären die Reaktionen von Gläubigen oder auch Atheisten? Die Comic-Adaption interessiert sich aber nur am Rande für diesen gesellschaftlichen Aspekt. Wichtiger ist ihr der Mystery-Faktor. Immer wieder hat die Serie eine traumartige Atmosphäre, die manchmal sogar in Richtung Horror geht. Auch wenn das Ergebnis nie blutig wird, das ist schon düsterer, als man es bei einer Geschichte erwarten würde, in denen Kinder die Hauptrollen haben.

Doch was vereinzelt fesselt, auch wegen der stimmungsvollen Bilder und der Bildformat-Spielereien, ist über die sechs Folgen hinweg nicht ganz ausreichend. Auch wenn diese eigentlich nicht lang sind, meistens zwischen 40 und 45 Minuten, beginnt die Serie sich im Zwischenteil zu ziehen. Dabei ist es gerade die Phase, bei der die Fähigkeiten zum Einsatz kommen, etwas zäh, da sich die eigentliche Geschichte nicht weiterentwickelt. Interessanter sind da schon die anderen Aspekte, etwa der Vater von Jodie, über den Sarah nicht sprechen mag. Auch der mysteriöse Mann (Tenoch Huerta), der in Der Auserwählte auftaucht und sich für die Ereignisse interessiert, provoziert Fragen. Insgesamt ist das dann schon solide, aber nicht wirklich mehr als das, dafür sind ein paar der Enthüllungen auch einfach zu vorhersehbar.

Credits

OT: „El Elegido“
IT: „The Chosen One“
Land: Mexiko, USA
Jahr: 2023
Regie: Everardo Gout
Drehbuch: Everardo Gout, Leopoldo Gout, Jorge Dorantes, Iturri Sosa, Jorge Dorantes, Kevin Rodriguez. Tina de la Torre
Vorlage: Mark Millar, Peter Gross
Musik: Andrés Sánchez Maher, Yamil Rezc
Kamera: Luis Sansans
Besetzung: Bobby Luhnow, Dianna Agron, Lilith Amelie Siordia, Juanito Anguamea, Jorge Javier Arballo Osorni, Alberto Pérez-Jácome, Patricio Serna Meza, Carlos Bardem, Tenoch Huerta

Bilder

Trailer

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Der Auserwählte – Staffel 1 (2023)
fazit
„Der Auserwählte“ ist eine insgesamt stimmungsvolle Serie über einen Jungen, der unerklärliche Kräfte entwickelt und von dem spekuliert wird, er könnte der wiedergeborene Messias sein. Der gesellschaftliche Aspekt kommt dabei etwas kurz. Stattdessen wird das Mysteriöse betont, was zwar schon atmosphärisch ist sowie teilweise toll bebildert, zwischendurch aber auch etwas zäh wird.
Leserwertung109 Bewertungen
4.7
6
von 10