Der Vagabund und das Kind The Kid Charlie Chaplin
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Der Vagabund und das Kind

Der Vagabund und das Kind The Kid Charlie Chaplin
„Der Vagabund und das Kind“ // Deutschland-Start: 9. November 1923 (Kino) // 6. Mai 2010 (DVD)

Inhalt / Kritik

Unzertrennlich sind der Tramp (Charlie Chaplin) und das Kind (Jackie Coogan), das er vor fünf Jahren in einer Seitenstraße fand. Um sich etwas Geld zu verdienen, gehen die beiden nach einem bestimmten Plan vor: Das Kind wirft in der Nachbarschaft einige Fenster ein und der Tramp geht dann zu den betreffenden Häusern und repariert die beschädigten Scheiben. Hin und wieder kommen die beiden so in Kontakt mit der Polizei, doch bislang konnten sie immer noch fliehen oder sich herausreden. Eines Tages jedoch erkrankt das Kind und eine vermögende Frau (Edna Purviance), eine gute Fee für die Armen und Obdachlosen, entsendet einen Arzt. Als dieser feststellt, dass der Tramp nicht dessen leiblicher Vater ist, will er das Kind ins Waisenhaus geben. Nun müssen der Tramp und das Kind alles versuchen, wenn sie zusammenbleiben wollen.

Ein Schmunzeln und eine Träne

Mit The Kid, in Deutschland auch bekannt unter dem Titel Der Vagabund und das Kind, drehte Charlie Chaplin seinen ersten Spielfilm. Es war das erste Projekt, bei dem er volle kreative Kontrolle genoss und neben der Regie auch die Hauptrolle spielte, als Produzent fungierte und zudem die Filmmusik komponierte. Eine persönliche Tragödie überschattete das Projekt, denn nur wenige Tage vor Drehbeginn war Chaplins erstes Kind gestorben (nur wenige Tage nach der Geburt), was unter Umständen die Geschichte sowie seine Darstellung als Tramp beeinflusst haben könnte. Die Mischung aus Komödie und Sozialdrama sollte zu einem Markenzeichen von Chaplins Filmen werden und The Kid zu einem großen finanziellen Erfolg machen, denn sowohl Publikum wie auch die Kritik fanden Gefallen an dem Film.

Ein Schmunzeln und ein Lachen könnte die Geschichte, die The Kid erzählt, beim Zuschauer auslösen. So zumindest kündigt es eine Texttafel an, die vor Beginn des Filmes zu sehen ist, während die rührselige Filmmusik Chaplins bereits ertönt. Die Vermischung von dramatischen mit komödiantischen Elementen, wie man die heute in vielen Filmen vorfindet, war für die Bühne keinesfalls etwas Neues. Chaplin war jedoch einer der ersten Filmemacher, der beide Aspekte für ein Projekt miteinander vereinte und Generationen von Drehbuchautoren sowie Regisseuren zeigte, wie man diese beiden effektiv miteinander vermischt. Auf der einen Seite verfolgt der Zuschauer viele Gags, wie man sie aus zahlreichen Chaplin-Filmen bereits kennt, wenn beispielsweise der Tramp einem Schlag ausweicht, der dann jemand anderen erwischt. Auch visuelle Effekte, wie man sie in einer Traumsequenz des Tramps sieht, sind Teil des Films und ein weiterer Beweis für die kreative Energie in Chaplins Arbeiten. Andererseits vergessen weder Drehbuch noch Inszenierung den emotionalen Kern der Handlung, die Beziehung des Tramps zu dem Kind, ihren Zusammenhalt und ihre Kameradschaft.

Mitgefühl mit einem Kind

Chaplins Geschichten sind Beispiele für die Empathie des Filmemachers mit den Schwachen. Auch wenn man über die Privatperson Chaplin gewiss Einiges sagen kann, so ist dieser Aspekt immer eine tragende Kraft in all seinen Filmen, von The Kid angefangen bis hin zu Der große Diktator oder Moderne Zeiten. Die Unschuld des Kindes, das von seinem Ziehvater getrennt werden soll, und der Kampf des Tramps, wieder mit dem Kind zusammen zu sein, sind mit dramatischen Bildern und einer ebenso dramatischen Filmmusik unterlegt, sodass wir als Zuschauer Anteil nehmen an ihrem Schicksal. Selbst über 100 Jahre nach Erscheinen des Filmes wird selbst ein heutiges Publikum mit den beiden Hauptfiguren hoffen. Chaplin wusste um die Magie des Kinos und des Geschichtenerzählens, denn selbst wenn ein Film wie The Kid ein Märchen ist und vieles in der Wirklichkeit nicht so stattfinden würde, so kann es doch zumindest im  Rahmen eines Filmes möglich sein.

Credits

OT: „The Kid“
Land: USA
Jahr: 1921
Regie: Charlie Chaplin
Drehbuch: Charlie Chaplin
Musik: Charlie Chaplin
Kamera: Roland Totheroh
Besetzung: Charlie Chaplin, Jackie Coogan, Edna Purviance, Carl Miller, Tom Wilson, Henry Bergman, Charles Reisner

Bilder

Trailer

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Der Vagabund und das Kind
fazit
„The Kid“ ist eine Mischung aus Komödie und Drama. Charlie Chaplin hat mit The Kid einen zeitlosen Film über den Wert der Empathie geschaffen, bei dem man lacht, aber auch gerührt ist. Es ist ein großer Film und ein Beispiel für die Kreativität Chaplins, als Geschichtenerzähler aber auch als Innovator des Mediums Film.
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