Wer Gefallen an dem Konzept hinter der Netflix-Dokuserie Quarterback gefunden hat, mit Football aber nichts anfangen kann und eher dem Basketball zugetan ist, für den bietet Amazon Prime Video nun den Dokumentarfilm NBA: A G League Odyssey. Die NBA G-League (wie sie im Deutschen geschrieben wird) dient Nachwuchs- und Ersatzspielern dazu, Einsatzzeit auf dem Feld akkumulieren zu können, und im besten Falle dann in den Kader eines der NBA-Teams aufgenommen zu werden. Gesponsort wird die G-League von der National Basketball Association selbst. Die Spiele finden nicht im Madison Square Garden, dem Staples Center, dem Barclays Center oder anderen beliebten Arenen für NBA-Matches statt, sondern in Fort Wayne, Maine, Mexiko City oder Portland. Die G-League ist kein Selbstzweck, niemand spielt dort, nur um dort zu spielen. Das Endziel lautet NBA.
Wer nun Quarterback mochte, mit Basketball an sich aber oder unabhängig davon wenig anfangen kann, der wird mit NBA: A G League Odyssey wohl nicht sonderlich glücklich werden. Die erste halbe Stunde mag noch relativ interessant erscheinen, allerdings stehen danach ja noch weitere neunzig Minuten aus. Es wird schnell offensichtlich, dass für NBA: A G League Odyssey das falsche Format gewählt wurde. Statt einen zweistündigen Dokumentarfilm aus dem Material zu machen, hätte es lieber erweitert und in mehrere Einzelepisoden unterteilt werden sollen. Wir folgen hauptsächlich fünf verschiedenen Basketballern, was an sich schon zu viel ist, schauen aber auch immer wieder anderen Spielern oder Trainern über die Schulter. Ein roter Faden ist zwar erkennbar, er ist aber nicht so stringent, wie er hätte sein können.
Gute Spielszenen
Die Storys der Spieler im Fokus sind ja nicht uninteressant, wären in Einzelepisoden aber eben besser aufgehoben gewesen. So wäre auch all das Füllmaterial beser untergebracht gewesen. Während Quarterback etwas Universelles hatte und eine Vorliebe für Football nicht zwingend voraussetzte, kann NBA: A G League Odyssey eigentlich nur richtigen Basketballfans empfohlen werden. Was der Doku immerhin gut gelingt, ist die verschiedenen Spielszenen einzufangen. Dass die Basketballer hier nicht gut genug sind, um (direkt) in der NBA verpflichtet zu werden, bedeutet noch lange nicht, dass es keine gelungenen Spielzüge gäbe. Vielleicht schafft es NBA: A G League Odyssey dadurch ja, einige neue Fans an den Sport heranzuführen.
OT: „NBA: A G League Odyssey“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Liam Hughes, Bryant Robinson
Musik: Brandon Campbell
Kamera: Timothy Ouillette
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