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Dirty Dancing

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„Dirty Dancing“ // Deutschland-Start: 8. Oktober 1987 (Kino) // 5. Oktober 2017 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Im Sommer 1963 macht der Kardiologe Jake Houseman (Jerry Orbach) zusammen mit seiner Frau Marge (Kelly Bishop) und den Töchtern Francis „Baby“ (Jennifer Grey) und Lisa (Jane Brucker) Urlaub in dem Hotel von Max Kellerman (Jack Weston), einem engen Freund der Familie. Dabei macht die 17-jährige Baby Bekanntschaft von Johnny Castle (Patrick Swayze), der im Hotel als Tanzlehrer arbeitet, und oft mit Penny Johnson (Cynthia Rhodes) auftritt. Sofort fühlt sie sich zu dem gutaussehenden Tänzer hingezogen. Dass er aus einer niedrigeren Schicht stammt, interessiert sie nicht weiter. Aber auch Penny hat sie gern, weswegen sie sich sofort bereiterklärt, ihr zu helfen, als sie ungewollt schwanger wird und heimlich eine Abtreibung machen will. Denn das bedeutet, dass Baby sie beim Tanzen bei einem wichtigen Auftritt ersetzen muss – obwohl sie keine Ahnung vom Tanzen hat …

Ein Überraschungshit mit Anlaufschwierigkeiten

1987 war es praktisch unmöglich, an Dirty Dancing vorbeizukommen. Nicht nur dass der Film wahnsinnig erfolgreich war, bei einem Budget von nicht einmal fünf Millionen US-Dollar spielte er am Ende 214 Millionen wieder ein. Und selbst wer nicht zu den Menschen gehörte, die weltweit in die Kinos strömten, kam immer wieder mit dem Tanzdrama in Kontakt. Tanzschulen erfuhren einen gewaltigen Ansturm, alle wollten sie so leidenschaftlich tanzen wie in dem Film. Die Szene, in der Patrick Swayze Jennifer Grey in die Höhe stemmt, zählt zu den ikonischen Kino-Momenten der 80er. Und dann wäre da noch der Soundtrack. Mit Verkaufszahlen von 32 Millionen Exemplaren ist das Album noch immer eins der erfolgreichsten aller Zeiten, die Lieder (I’ve Had) The Time of My Life von Bill Medley und Jennifer Warnes und She’s Like the Wind von Swayze wurden im Radio rauf und runter gespielt.

Dabei war der Film eine ziemlich schwere Geburt. Die Netflix-Doku Filme – Das waren unsere Kinojahre blickte vor einigen Jahren hinter die Kulissen und verriet, wie oft das Projekt auf der Kippe stand. Inhaltlich ist der enorme Erfolg sowieso kaum zu erklären. So sind die Figuren eher schematisch gehalten. Die Geschichte um zwei Menschen, die aus unterschiedlichen Welten stammen und sich ineinander verlieben, war schon vor 35 Jahren ausgelutscht. Und auch wenn das Thema Abtreibung in einem US-amerikanischen Mainstreamfilm ungewöhnlich ist, ist Dirty Dancing schon ziemlich konstruiert, was das Szenario angeht. Ob man das nun als idiotisch bezeichnen muss, wie es seinerzeit Roger Ebert getan hat, darüber kann man sich streiten. Ein Glanzstück der Drehbuchkunst ist das aber sicherlich nicht.

Massengerecht und schön kitschig

Das soll nicht heißen, dass der Film inhaltlich überhaupt keinen Wert hätte. So ist der Einsatz für Frauenrechte ebenso sympathisch wie die Absage an das Klassendenken, das sowohl von Babys Vater wie auch Robbie Gould (Max Cantor) propagiert wird, dem schnöseligen Antagonisten und Frauenhelden. Zumindest Letzteres trägt dann auch zu dem Crowdpleaser-Potenzial bei. Wer mag es nicht, wenn es den da oben so richtig gezeigt wird? Bis heute wird damit politisch Werbung gemacht, sogar von denen, die selbst oben sind. Wirklich politisch wird es in Dirty Dancing aber nicht. Man setzt hier vor allem auf das Emotionale, sei es die Romanze zwischen der Teenagerin – die im wahren Leben zehn Jahre älter war – und dem Tanzlehrer oder auch den Tanzszenen selbst.

Diese sind bis heute sehenswert, gerade im Zusammenspiel mit der besagten Musik. Da ist gleich doppelte Nostalgie angesagt, wenn der Film aus den 80ern uns in die 1960er mitnimmt. Und natürlich etwas Kitsch: Selbst wenn sich Dirty Dancing einiger hässlicher Themen annimmt und massengerecht aufbereitet, das soll hier dann schon alles schön sein, damit am Ende alle glücklich sind. Bis auf Robbie natürlich, der das bekommt, was er verdient. Nein, gesehen haben muss man das nicht. Aber der Film ist schon effektiv in dem, was er tun. Man kann sich hier eine Zeit lang mitreißen lassen und davon träumen, dass Punkte wie Geld oder Herkunft keine Rolle spielen, solange man nur mit dem Herzen dabei ist.

Credits

OT: „Dirty Dancing“
Land: USA
Jahr: 1987
Regie: Emile Ardolino
Drehbuch: Eleanor Bergstein
Musik: John Morris, Erich Bulling, Jon Barns
Kamera: Jeffrey Jur
Besetzung: Patrick Swayze, Jennifer Grey, Jerry Orbach, Cynthia Rhodes, Kelly Bishop, Jane Brucker

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1988 Bestes Lied Franke Previte, John DeNicola, Donald Markowitz („(I’ve Had) The Time of My Life“) Sieg
Film Independent Spirit Awards 1988 Bester Debütfilm Sieg
Golden Globes 1988 Bester Film (Komödie oder Musical) Nominiert
Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) Patrick Swayze Nominiert
Beste Hauptdarstellerin (Komödie oder Musical) Jennifer Grey Nominiert
Bestes Lied Franke Previte, John DeNicola, Donald Markowitz („(I’ve Had) The Time of My Life“) Sieg

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Dirty Dancing
fazit
„Dirty Dancing“ war ein enormer Überraschungserfolg, an dem man 1987 kaum vorbeikam. Das lag weniger am Inhalt, auch wenn der Einsatz für Frauenrechte und eine Absage ans Klassendenken sympathisch sind. Vielmehr sind es die mitreißenden Tanzeinlagen und die Ohrwürmer, die einen die Welt da draußen eine Zeit lang vergessen lassen.
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