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© ZDF/Uwe Frauendorf

Erzgebirgskrimi: Tödlicher Akkord

„Erzgebirgskrimi: Tödlicher Akkord“ // Deutschland-Start: 7. März 2020 (ZDF) // 29. September 2023 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als Katja Hartmann erschlagen im Wald aufgefunden wird, steht die Polizei zunächst vor einem Rätsel. Wer könnte es auf die Landschaftsarchitektin abgesehen haben? Eine erste Spur führt Kommissar Robert Winkler (Kai Scheve) und seine Kollegin Karina Szabo (Lara Mandoki) zum Bergmannsorchester Schneeberg, dem die Tote angehörte. Dabei müssen sie feststellen, dass Hartmann sich mit einer Reihe von Mitgliedern gestritten hatte, darunter Heidi Köhler (Esther Zimmering), Thomas Majewski (Florian Panzner), Manfred Schüppel (Alexander Hörbe) sowie das Ehepaar Peter (Tim Bergmann) und Constance Wiese (Katharina Lorenz). Aber reicht das als Motiv schon aus? Erschwert werden die Ermittlungen, da es manche mit der Wahrheit nicht so genau nehmen …

Rückkehr in die Provinz

Nach dem großen Erfolg von Der Tote im Stollen mussten sich Fans nicht lange gedulden, bis es Nachschub gab. Gerade einmal vier Monate später gab es mit Tödlicher Akkord bereits den zweiten Teil der ZDF-Krimireihe Erzgebirgskrimi. Dieser konnte sogar noch einmal etwas mehr Zuschauer und Zuschauerinnen anlocken, mehr als sieben Millionen waren es. Kein Wunder also, dass im Anschluss massiv in die Mordgeschichten aus dem Osten Deutschlands investiert wurde. Dabei musste man hier schon früh einen schweren Verlust verarbeiten. Stephan Luca, der bei der Auftaktfolge noch die männliche Hauptrolle spielte, verließ die Reihe schon wieder. An seiner Stelle wirkte nun Kai Scheve mit. Dafür gibt es anderweitig Kontinuität: Auch der Neue hat eine Geschichte in der Vergangenheit, die ihm auf der Seele liegt.

Wobei das bereits symptomatisch ist für eine Reihe, die sich immer wieder kräftig bei Klischees bedient und bei der man das Gefühl hat, sie würde nach dem Baukastenprinzip zusammengestellt. Zugegeben, das ist im Bereich des Fernsehkrimis keine Seltenheit. Originalität ist nun wirklich keine Tugend, die in diesem Umfeld gefördert würde. Bei Erzgebirgskrimi: Tödlicher Akkord ist der Eindruck einer Beliebigkeit jedoch besonders stark ausgeprägt. Das betrifft gerade auch die Figuren. Weder die beiden Hauptcharaktere noch die Leute, die für dieses eine Mal in der Gegend entdeckt wurden, glänzen mit markanten Eigenschaften. Man hat hier keine wirkliche Idee, wer diese Menschen eigentlich sein sollen.

Langweilig

Das gleiche Problem plagt den Kriminalfall, wenn ein Sammelsurium aus Motiven zusammengetragen wird, die praktischerweise nur innerhalb des Orchesters zu suchen sind. Das spart viel Zeit. Und Plausibilität ist bei solchen Filmen ohnehin nicht gefragt. Aber selbst wenn man es sich so einfach macht und die Geschichte überschaubar anlegt, sollte es Mittel und Wege geben, etwas Spannendes zu erzählen. Doch mit dieser Aufgabe war das Drehbuchduo Jürgen Pomorin und Rainer Jahreis offensichtlich überfordert, wobei nicht immer klar zu trennen ist, ob es nun die dürftige Vorlage oder die fantasielose Inszenierung von Ulrich Zrenner (Der Staatsanwalt: Wein und Mord) sind, die Erzgebirgskrimi: Tödlicher Akkord so langweilig werden lassen.

Das beste Argument zum Einschalten besteht noch in den hübschen Aufnahmen der Gegend. Bei der Reihe versucht man grundsätzlich, den regionalen Aspekt zu betonen, etwa durch Bräuche oder andere Besonderheiten. Das wird jedoch oft zu verkrampft, wie eine Pflichtaufgabe, anstatt einer organischen Verbindung aus Geschichte und Herkunft. Dem Publikum scheint das aber eher egal zu sein, Erzgebirgskrimi: Tödlicher Akkord ist nicht wesentlich besser oder schlechter als andere Teile der Reihe. Wer also einen klassischen Whodunnit in rustikaler Umgebung sehen möchte, kann noch immer einschalten. Bei größeren Ansprüchen an die Spannung sollte man sich das aber vielleicht noch einmal überlegen.

Credits

OT: „Erzgebirgskrimi: Tödlicher Akkord“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Ulrich Zrenner
Drehbuch: Jürgen Pomorin, Rainer Jahreis
Musik: Ludwig Eckmann
Kamera: Wolfgang Siegelmann
Besetzung: Kai Scheve, Lara Mandoki, Teresa Weißbach, Adina Vetter, Adrian Topol, Andreas Schmidt-Schaller, Tim Bergmann, Katharina Lorenz, Esther Zimmering, Florian Panzner, Alexander Hörbe

Bilder

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Erzgebirgskrimi: Tödlicher Akkord
fazit
Nach dem erfolgreichen Auftakt setzte „Erzgebirgskrimi: Tödlicher Akkord“ dem noch ein wenig obendrauf. Die hohen Einschaltquoten konnten aber nicht verbergen, wie mäßig dieser Krimi ist. So sind die Figuren langweilig, der Fall ist beliebig. Auch die regionalen Elemente überzeugen nicht wirklich. Dafür gibt es hübsche Bilder.
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