Heart of Stone Netflix Streamen online
© Robert Viglasky/Netflix

Heart of Stone

Heart of Stone Netflix Streamen online
„Heart of Stone“ // Deutschland-Start: 11. August 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Geheimagentin ist Rachel Stone (Gal Gadot) schwer beschäftigt. Nicht nur, dass sie als Computer-Expertin für den MI6 tätig ist und dabei unter anderem mit Yang (Jing Lusi), Bailey (Paul Ready) und Parker (Jamie Dornan) arbeitet, etwa aktuell bei der Jagd auf einen Waffenhändler. Sie hat noch eine zweite, noch geheimere Aufgabe, wenn sie für die multinationale Organisation Charter unterwegs ist. Dort darf sie dann auch richtig zulangen und wird von dem Herzbuben (Matthias Schweighöfer) unterstützt. Diese beiden Identitäten aufrechtzuerhalten, ist schon unter normalen Bedingungen nicht ganz einfach. Nun wird es noch etwas schwieriger, denn die Hackerin Keya Dhawan (Alia Bhatt) hat es auf „Herz“ abgesehen, eine künstliche Intelligenz, die mächtiger ist als alle anderen. Und das kann nichts Gutes bedeuten …

Der allgegenwärtige Kampf mit der KI

Das Thema künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde, in den unterschiedlichsten Kontexten wird davon gesprochen, von einfachen Suchergebnissen bis zum Drehen von Filmen. Kein Wunder also, wenn auch in Filmen immer wieder die Möglichkeiten und Gefahren einer solchen Entwicklung in den Mittelpunkt gestellt werden. Beim neuen Netflix-Thriller Heart of Stone darf man sich dennoch fragen, ob der Zeitpunkt der Veröffentlichung gerade sehr gut oder sehr schlecht ist. Denn auch wenn der Stoff sicherlich aktuell ist und viele Menschen anspricht, kommt der Film doch wenige Wochen nach Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins heraus, einem weiteren Agententhriller in diesem Themenkomplex. Das wiederum provoziert Vergleiche, die der Film hier gar nicht erst gewinnen kann.

Dabei ist die Ausgangssituation eigentlich ganz reizvoll. Dass Figuren in Filmen eine geheime Identität haben, ist zwar keine Seltenheit. Gerade bei Superhelden-Abenteuern ist das gang und gäbe, zuletzt etwa in The Flash oder Spider-Man: Across the Spider-Verse. Dass jedoch eine Geheimagentin Teil einer zweiten geheimen Organisation ist, ohne dadurch zu einer verräterischen Doppelagentin zu werden, das ist ein interessanter Ansatz. Gerade zu Beginn von Heart of Stone ist es auch schon ganz nett, wie Stone versuchen muss, ihre eine Mission zu beenden, ohne dass die anderen Agenten und Agentinnen mitbekommen, dass an ihr noch mehr dran ist. Da sieht man dann auch darüber hinweg, dass Gal Gadot als Computer-Spezialistin in etwa so überzeugend ist wie Chris Hemsworth vor einigen Jahren in Blackhat – sprich sehr sehr wenig.

Hässlich und langweilig

Besser sieht es bei den Actionszenen aus, wo sie in ihrem Element ist. Die haben dafür ein anderes Problem: Man setzt bei Heart of Stone ganz massiv selbst auf die Fertigkeiten von Computern. Das ist in dem Genre heute zwar keine Seltenheit mehr, die Kunst des physischen Filmens ist eine seltene geworden. Selbst bei den Actionfilmen mit Tom Cruise, die sich dafür rühmen, ganz viel noch real und physisch zu drehen, wird nicht auf kleine rechnerische Hilfen verzichtet. Wenn das Ergebnis aber so hässlich ist wie hier, dann wird das schon zu einem Problem. Zudem hat Tom Harper sicherlich seine Qualitäten als Regisseur, wie er bei seinem sehr guten Musikdrama Wild Rose unter Beweis stellte. Bei der Umsetzung von Stones diversen Einsätzen ist er dann aber doch überfordert. Die Momente, in denen die Hacker-Fertigkeiten gefragt sind, lassen ebenfalls ein visuelles Flair vermissen.

Wenn denn wenigstens die Figuren irgendwie interessant wären. Co-Autor Greg Rucka, der eigentlich im Comic-Bereich tätig ist und die Idee für den Film hatte, kann aber offensichtlich mit Menschen nicht viel anfangen. Seine Faszination für technologische Möglichkeiten gehen mit einem offenkundigen Desinteresse gegenüber den Charakteren einher. Zwar wurden ein paar bekannte Gesichter verpflichtet, die für Wiedererkennungswert sorgen sollen. Das ändert aber nichts daran, wie schrecklich langweilig das alles ist. Wie so viele andere namhaft besetzte Filme bei Netflix ist Heart of Stone letztendlich nur höher budgetierte Wegwerfware, die kaum dafür geeignet ist, ein neues Publikum für den Streamingdienst anzuziehen. Obwohl das hier offensichtlich als Start einer neuen Reihe geplant ist, bleibt zu hoffen, dass diese Pläne gleich wieder begraben werden.

Credits

OT: „Heart of Stone“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Tom Harper
Drehbuch: Greg Rucka. Allison Schroeder
Musik: Steven Price
Kamera: George Steel
Besetzung: Gal Gadot, Jamie Dornan, Alia Bhatt, Sophie Okonedo, Matthias Schweighöfer, Jing Lusi, Paul Ready

Bilder

Trailer

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Heart of Stone
fazit
„Heart of Stone“ kann zwar mit bekannter Besetzung und einem aktuellen Thema locken, wenn es um eine gefährliche künstliche Intelligenz geht. Auch das Szenario um eine doppelte Geheimagentin ist irgendwie reizvoll. Trotzdem ist der Film langweilig, die Figuren nichtssagend und auch die mit viel hässlichen Computerelementen verschandelten Actionszenen machen aus dem Thriller Wegwerfware.
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